metal.de
Die besten Alben 2020
Special
Tag 10: Pagan/Viking Metal – Götter, Met und große Schlachten
Verglichen mit der veröffentlichungsreichen Zeit vor zehn bis fünfzehn Jahren, ist es um den Pagan Metal verhältnismäßig still geworden. Können die launischen alten Götter in einem chaotischen Jahr wie diesem überhaupt Trost spenden? Fans und Gläubige antworten hier natürlich mit „Ja!“ und lassen unbeirrt das Trinkhorn kreisen. Sei es zu ernster Andacht oder zum ausgelassenen Fest mit sich selbst und den engsten Kontakten: 2020 sah die Rückkehr alter Genre-Veteranen und geräuschlose Debüts, die erwähnenswert sind.
Texte: Marc Thorbrügge, Michael Klaas
3. XIV DARK CENTURIES – Waldvolk
Um die Thüringer war es lange Zeit still geworden. Doch der neunjährige Winterschlaf hat der Band hörbar gutgetan. Mit frischer Energie, aber auch mit den bekannten Trademarks im Gepäck demonstrieren XIV DARK CENTURIES, dass mit ihnen immer noch zu rechnen ist. „Waldvolk“ ist keine bloße Nostalgie-Veranstaltung, sondern fasst klassische Pagan-Metal-Stärken kraftvoll zusammen. Auch wenn das Album nicht an die Klassiker der Genre-Kollegen heranreicht, ist es in diesem Jahr einer der besten Beiträge.
Durchschnittswertung: 7,75
FINNTROLL – Vredesvävd
Auch FINNTROLL haben lange auf sich warten lassen und gut sieben Jahre für ihr neues Album gebraucht. „Vredesvävd“ ist frei von Innovationen, konzentriert sich aber auf das wesentliche. Die melancholische Düsternis, die die Band seit über zwanzig Jahren begleitet, ist trotz feucht-fröhlicher Schunkelhymnen nie ganz verschwunden und tritt auf „Vredesvävd“ besonders stark hervor. Eingängige Hits sind stattdessen zwar Mangelware, aber wer braucht die auch schon in diesem Jahr?
Durchschnittswertung: 7,75
2. MARRASMIELI – Between Land and Sky
Noch ein Jahr ohne neues MOONSORROW-Album – aber für Ersatz ist massenweise gesorgt. Üblicherweise qualitativ relativ im Mittelfeld angesiedelt, gehört das Debüt „Between Land And Sky“ von den relativ jungen Herrschaften MARRASMIELI, ebenfalls aus Finnland, nicht zur Ausschussware. Im Gegenteil: Das Ding ist quasi aus dem Nichts gekommen und hat einfach mal so eines der besten Statements in Sachen folkigen Black Metal mit paganer Schlagseite abgegeben. Das Trio verwendet viele vertraute Elemente, vermengt diese jedoch zu epochalen, organisch fließenden Songs, ohne sich zu sehr in atmosphärisches Geschwurbel zu verhaspeln. Heftigere Momente á la „Those Who Are Long Gone“ gehören dabei ebenfalls zur Tagesordnung wie stimmungsvollere Stampfer der Marke „Karakorum“.
Durchschnittswertung: 8,25
1. HAVUKRUUNU – Uinuos Syömein Sota
Wenn ein Album schon in unserem alternativen Soundcheck die Pole Position holt, dann ist es wenig überraschend, dass es auch bei den Top-Alben insgesamt auftaucht. HAVUKRUUNU liefern mit „Uinuos Syömein Sota“ ein Werk ab, das von der ersten Sekunde an nach vorne prescht und sich ungezügelt in epische Höhen schraubt. Dass die Finnen sich nicht darauf beschränken, Black Metal mit ein bisschen Folk aufzupeppen, sondern auch klassisch-kreative Rhythmus-Gitarren und erhebende Soli in ihren Sound einbauen, macht sich bezahlt: Immer dann, wenn man denkt, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist, setzen HAVUKRUUNU noch einen drauf. So kommt man an die Spitze.
Durchschnittswertung: 9,25
Mehr zu ...
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37293 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kann man prinzipiell nichts gegen die Auflistung sagen, wobei mir bei einigen Alben außer geiler Mucke, nichts hängen bleibt. Geile Mucke mag in einigen Musik Genres ausreichen, beim Black Metal fehlt mir da die Essenz.
Persönlich mochte ich sehr, wobei es tlws. ggf. auch noch zu 2019 gehörte:
(metal.de/me)
Djevel – Ormer til armer, maane til hode (x/9)
An autumn for crippled children – All fell silent, everything went quiet (7/9)
Arkona – Age of capricorn (9/9)
Und ich glaube noch zig Andere, habe da auch den Überblick verloren.
Ein bisschen mehr oder überhaupt Underground hätte ich gut gefunden… Da waren für mich dieses Jahr die wahren Perlen zu entdecken:
Gnitterswart
Youna
Cold Earth
Thy Dying Light
Korgonthurus uvm
Die diesjährigen Veröffentlichungen von …And Ocean und Black Curse sollte man denk ich auch noch aufm Schirm haben… als kleine Ergänzung. Hättet ihr halt mal die 10 vollgemacht ^^
Gothic/Darkwave nicht meine sparte… Aber der Nachtmahr Tipp ist echt richtig nice. Danke dafür
Gothic/Darkwave ohne Then Comes Silence? „Machine“ war saustark.
Zwar ist Heavy auch nicht mein bevorzugter Metal-/Musikstil die Liste find ich aber dennoch Top! Lord Vigo und Bütcher wären bei mir ganz weit vorne gelandet
Von der Liste da oben? Winterfylleth, Oceans Of Slumber, Rest egal.
Zwei Veröffentlichungen die mich überhaupt nicht interessiert haben, obwohl ich eigentlich großer Fan von Winterfylleth oder überhaupt von dem “naturnahen“ (Black)Metal bin.
Ist natürlich alles sehr mainsteamig gehalten und von deswegen bisher auch keine Überraschung dabei… Zumindest in meinen favorisierten den Genres
Da es denn kleinsten gemeinsamen Nenner der Redaktion widerspiegelt, sind Überaschungen auch nahezu ausgeschlossen.
Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann. :((
Hier sehne ich mich auch nach der guten alten Zeit.
Warum spielt das ’ne Rolle oder ist überhaupt erwähnenswert, ob etwas mainstreamig ist oder nicht? Das sagt ja erstmal nichts über die Qualität aus, wenn man Musik nicht nur aus Imagegründen hört oder das zumindest eine große Rolle für einen spielt. Manche Sachen, die ich höre, sind halt mainstreamig, manche nicht. Who cares? Das legt sich aber, wenn man erwachsen wird, früher war ich auch so. 😉
,,Traurig ist, dass man von der Sparte Gothic Metal/Mittelalter mittlerweile eigentlich nahezu gar nichts mehr erwarten kann.“
War das schonmal anders 😀
Ich hab‘ auch nicht das Gefühl, dass die Sachen im Underground ein höheres Qualitätslevel haben als im Mainstream. Eher im Gegenteil, vom jugendlichen Edge-Faktor mal abgesehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel..
@nili das sagt ja schon was über die Mukke aus wenn etwas Mainstreamig ist… z.B. ist die Produktion massentauglicher
Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt… Ich steh gerade mehr auf den räudigen, dreckigen Sound der Bands die ich weiter oben benannt habe. Das hat viel mit Stimmung zutun… Ich muss aber auch sagen das die hier erwähnten Bands in Black Metal teils tolle Alben rausgebracht haben Audn z.b. oder auch Panzerfaust
Ich will das garnicht auf diese lächerliche trve Diskussion runterbrechen bzw war das nicht meine Absicht
Natürlich sagt das was aus, wenn etwas maistreamig ist, aber nicht über die Qualität. Das, was vielen gefällt, kann durchaus „objektiv besser“ sein, nach gängigen musikwissenschaftlichen Kriterien, als etwas das verschroben und undergroundig ist. Was einem persönlich besser gefällt und aus welchen Gründen, ist hierbei erstmal irrelevant.
Ist aber auch egal, ich steigere mich da wieder zu sehr rein. 😀 Vielleicht habe ich da von deiner Seite auch zu viel Wertung hineininterpretiert. 😉
Haha, aber schon lustig, was ein Wort auslösen kann, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat. lol
Ja bei bestimmten Wörtern fühlt sich der ein oder andere getriggert…. Mainstream, Nuclear Blast und Covid19 sind nur drei von ganz vielen Beispielen
„War das schonmal anders 😀“
Dreadful Shadows, alte Moonspell, alte The Gathering, ToT etc. habe ich früher schon sehr gemocht. Vergleichbar Gruftiges in der Qualität sucht man heute mit der Lupe.
Das Mittelalter Zeugs hat mich früher zumindest auch deutlich mehr interessiert. Subway to Sally, Schandmaul fand ich Mal richitg gut, heute eher >gähn<. Auch Nachtgeschrei fand ich früher besser. Seit dem sie den Sänger ausgetauscht haben, nicht mehr so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch rausgewachsen, keine Ahnung. Auf Corvus Corax hoffe ich noch.
Covid-19 ist kein Trigger, eher Querdenker oder Covidiot. 😛
Für mich eine große Überraschung, dass Dark Fortress bei BM nicht dabei ist. Ich hätte echt gedacht, dass das Album den Querschnitsgeschmack is ziemlich trifft.
Für mich ein richtig großes Album wäre die Triptykon Live-Scheibe mit Orchester, aber ok, das ist eben nicht genretypisch und passt damit irgendwie nirgends rein.
Aber, um Himmels Willen, wo ist Paradise Lost???