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Der metal.de Jahresrückblick 2008.
Special
Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zum großen metal.de Jahresrückblick 2008! Wieder einmal haben wir ein Jahr erfolgreich hinter uns gelassen. Und wie so oft fragt sich der eine oder andere am Ende eines Jahres: War es das? Das Jahr der sensationellen Ereignisse, die die Welt in ihren Grundfesten bewegt haben? Das Jahr, das unsere Sicht auf die Welt grundlegend verändert hat? War es das?
2008 hatte tatsächlich das Zeug dazu. MINISTRY können „mission accomplished“ verkünden. Mit der Wahl Barack Obamas zum neuen US-Präsidenten können sie ihr Feindbild G.W. Bush endlich abhaken. GUNS N‘ ROSES veröffentlichen nach über 15 Jahren endlich ein neues Album. Das neue METALLICA-Album übertrifft die Erwartungen eines weiteren St. Ärgernisses im positiven Sinne. Und mit Gaahl outet sich eine zentrale Figur der Black-Metal-Szene als homosexuell. Skandale für die einen, Jubelfeste für die anderen.
Doch wenn ein Schäfer Heinrich, der Fleisch gewordene Forrest Gump, mit seinem „Schäferlied“ über die Bildschirme hopst, man Radsportler an den Pranger stellt, nur weil sie durch ein bisschen Epo das Chancengleichgewicht wieder herstellen wollen, man ein Land wie China den olympischen Gedanken ganz neu interpretieren lässt und man Finanzmanager, die in Sekunden Milliarden verpulvern, frei herumlaufen lässt, während andere für einen durchschnittlichen Suff in der Ausnüchterungszelle landen, dann können wir beruhigt durchatmen und uns sicher sein: die Welt ist noch immer dieselbe, die sie auch vor einem Jahr war.
Natürlich könnt Ihr jetzt fragen: was geht uns das alles an und was hat das in einem Vorwort zu einem musikalischen Jahresrückblick verloren? Und ich könnte mit dem Blick auf das große Ganze antworten, den man sich ja bewahren soll. Im Grunde ist es aber vollkommen in Ordnung, wenn man heutzutage den Überblick verliert. Denn um immer alles im Blick zu behalten, alles besonnen und fair einzuschätzen und sich immer richtig zu verhalten, fehlt einem jeden von uns nicht nur die Zeit, sondern auch ein echter Grund. Die Finanzkrise zeigt es: warum sollte man sich über fahrlässige Manager aufregen, wenn diese doch einen staatlich verbrieften Freischein zum auf die Straße scheißen haben? Mit solchen Vorbildern fällt es einem nicht gerade leicht zu erkennen, warum man sich bemühen sollte, besser zu sein als sie.
Um tatsächlich besser zu sein, um etwas zu verändern, gehört zu allererst einmal eine eigene Meinung. Die Wahrheit ist ein Chamäleon, die für jeden anders aussieht. Und das ist gut so. Ihr müsst – nein: sollt! – nicht alles glauben, was man Euch erzählt. Kopf einschalten, selber denken! Die vor-verdauten Meinungshäppchen anderer nicht blind glauben, sondern sich seine eigene Wahrheit zusammensetzen. Manchmal muss man mit seiner Meinung anecken, um andere wach zu rütteln, die sonst weiter höflich danke sagen und fleißig weiter Scheiße löffeln. Das gilt im Großen wie im Kleinen.
Und ganz besonders auch für ein Magazin wie metal.de. Wir müssen uns jeden Tag eine eigene Meinung bilden. Sei es zu neuen Platten, im Interview mit Künstlern oder zu verdächtig euphorischen Newsmeldungen. Das tun wir, um Euch danach unsere eigene Meinung mitzuteilen, die es wiederum Euch ermöglichen soll, Euch Eure eigene zu bilden. Euer Zuspruch im vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass wir unsere Sache wohl nicht ganz verkehrt machen.
Doch nun wollen wir die hinter uns liegenden zwölf Monate mit ihren großen und kleinen Meldungen aus unserem geliebten schwermetallischen Mikrokosmos noch einmal Revue passieren lassen. Und vielleicht ist eine davon ja doch der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings… aber lassen wir das.
In guten wie in schlechten Tagen,
Thomas und das Team von metal.de
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