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Der große Jahrespoll: Die Redaktion blickt zurück auf das Jahr 2015

Special

Anton Kostudis

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Die persönliche Bestenliste – Favoriten 2015

Unglaublich, wie viele hochkarätige Scheiben im Verlauf dieses Jahres das Licht der Welt erblickt haben. ALKALOID, KLONE, TOUNDRA, PLANKS, CUT UP, HATESPHERE, MANTRIC, ROSETTA, VENNART, CASPIAN, ELDER, DUNDERBEIST, PERIPHERY, CALIGULA’S HORSE, PHANTOM WINTER, STEVEN WILSON und die überragenden CHON – alles Bands, die überdurchschnittlich gute Platten veröffentlicht haben. Platten, die es letztlich aber dennoch nicht in meine persönliche Top Ten geschafft haben, weil eine emotionale Verbindung mit den entsprechenden Alben irgendwie nicht zustande kommen wollte.

Bei folgenden Alben allerdings war das hingegen sehr wohl der Fall:

1. VOLA – „Inmazes“ (sicher nicht das abwechslungsreichste Album des Jahres, aber meine mit Abstand meistgehörte Platte – großartige Songs, großartige Melodien und eine wunderbar frische Interpretation zeitgenössischen Metals)
2. MUTINY ON THE BOUNTY – „Digital Tropics“ (ich kann die Kritikpunkte nachvollziehen, habe die Platte dennoch ins Herz geschlossen, da sie unglaublich „echt“ klingt, etwas völlig Eigenes ist und vielleicht mit der besten Produktion des Jahres daherkommt)
3. AGENT FRESCO – „Destrier“ (ohne Frage das tiefgründigste und eindringlichste Album des Jahres)
4. ATTALUS – „Into The Sea“ (Pathos und Allerwelts-Stimme – dennoch haben die Jungs allein für packende Songs wie „Desolate Isle“ einen Orden verdient)
5. TESSERACT – „Polaris“ (perfektes Songwriting, perfekte Produktion – einfach ein wahnsinnig gut gemachtes Album)
6. VESSELS – „Dilate“ (Post-Rock auf Elektro – leider geil)
7. IZAH – „Sistere“ (erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal gehört – sofort süchtig geworden)
8. LEPROUS – „The Congregation“ (das Anfangsriff von „The Price“ wird mir nie, nie, niemals mehr aus dem Kopf gehen – saustarke Platte)
9. SOILWORK – „The Ride Majestic“ (die Schweden waren schon immer Geschmackssache – in puncto Musikalität, Handwerk und Innovation gehören sie aber zum Besten, was die Szene zu bieten hat)
10. BRING ME THE HORIZON – „That’s The Spirit“ (tatsächlich sind mindestens 30 Prozent der Scheibe ziemlicher Müll, Songs wie „Avalanche“ und „True Friends“ allerdings einfach nur wahnsinnig gut – und zwar so gut, dass ich sie öfter hören wollte als alle eingangs erwähnten Bands)

Was Konzerte anbelangt, waren VESSELS (@Strom München), KARNIVOOL (@Beatpol Dresden), AGENT FRESCO (@Ampere München) und KLONE (@Euroblast Köln) mit Abstand das Eindrucksvollste, was ich in diesem Jahr gesehen habe.

Das war nichts – Flops und Enttäuschungen 2015

Bei IRON MAIDEN, TRIVIUM, MOTÖRHEAD und SLAYER von „Enttäuschungen“ zu sprechen, wäre falsch. In der Tat haben jene Bands schlichtweg das abgeliefert, was von ihnen zu erwarten war. Nur dass die Erwartungen meinerseits eben alles andere als hoch waren. Herb enttäuscht war ich eher von PARKWAY DRIVE und BOYSETSFIRE – beide Platten entpuppten sich sehr schnell als laues Lüftchen. Die neue LAMB OF GOD halte ich nach wie vor ebenfalls für maßlos überschätzt. Bis heute nicht warmgeworden bin ich zudem mit der neuen DER WEG EINER FREIHEIT – die sicher nicht schlecht ist, mir aber auch immer noch keinen triftigen Grund gibt, sie gut zu finden.

Ganz unmetallisch und völlig unrockbar – die Non-Rock-/Non-Metal-Alben 2015

VESSELS – „Dilate“. Und klar ist die rockbar!

Das kennt kein anderer – der Geheimtipp 2015

Ebenfalls VESSELS. Und wer mit dem neuen Elektro-Kram nichts anfangen kann, sollte zweifelsfrei die älteren Post-Rock-Sachen hören,. Die sind ebenfalls überragend gut.

Da hätt’s einen Punkt mehr geben dürfen – deine unterbewerteten Alben 2015

Tatsächlich gibt es keine Platten, mit denen ich – im Nachhinein betrachtet – der Überzeugung bin, zu streng gewesen zu sein. Vielleicht am ehesten noch mit der KLONE-Scheibe. Vielleicht aber auch nicht.

Und hier einen weniger – was hast du 2015 überbewertet?

Definitiv die AUGUST BURNS RED. Die ist zweifelsfrei gut, verdient aus heutiger Sicht aber wahrscheinlich doch keine neun Punkte.

Auch Metaller sind angeblich Menschen – dein größter persönlicher Erfolg 2015

Endlich davon leben zu können, was ich am liebsten mache.

Alles in allem, Strich drunter, mal Revue passieren lassen – dein Fazit 2015

Hass. Beschämende Dummheit. Ignoranz. Trotz der vielen wunderbaren Dinge, die (nicht nur in musikalischer Hinsicht) passiert sind, wird es schwerfallen, das Jahr in positiver Erinnerung zu behalten.

Der Klassiker: Deine Vorsätze für 2016

Nett zu den Menschen sein. Selber wieder mehr Musik machen. Hoffentlich eine neue ARCHITECTS-Platte in den Händen halten. Und bei einem erwartungsgemäß großartigen MAYBESHEWILL-Abschiedskonzert die eine oder andere Träne verdrücken.

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07.01.2016

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2 Kommentare zu metal.de - Der große Jahrespoll: Die Redaktion blickt zurück auf das Jahr 2015

  1. Christian Popp sagt:

    Ist ja lustig… Gruß von einem ehemaligen (2006-2007) metal.de-Schreiber… gerade durch etwas Selbstgooglen entdeckt. 😀

    1. Christian Popp sagt:

      (also gleichnamigen..)