Mercyful Fate
The Early Days
Special
Kaum sind MERCYFUL FATE aus den Staaten zurück, neigt sich die erste Phase der Band ihrem Ende zu. Es sind weniger Animositäten, sondern die Uneinigkeit, wie es musikalisch weitergehen soll. Hank Sherman will die Band in eine kommerziellere Hard-Rock- und Funk-Richtung entwickeln, King Diamond den ursprünglichen Metal-Sound weiterverfolgen und ausdefinieren.
In einem Brief richtet sich der Sänger an den Rest der Band, dass es so nicht weitergehen kann und verlässt die Gruppe schließlich, als Hank Sherman sich dennoch nicht abbringen lässt. So langsam und stetig die Band bisher gewachsen war, so plötzlich lösen sich MERCYFUL FATE schließlich im Frühjahr 1985 auf.
MERCYFUL FATE finden ein plötzliches Endes
King Diamond ist allerdings persönlich durch einen Vertrag an Roadrunner gebunden. Nach einigen Monaten gründet er deswegen KING DIAMOND und sammelt einen Teil seiner alten Bandkollegen ein. Michael Denner und Timi Hansen musizieren inzwischen mit Schlagzeuger Mikkey Dee. Mit Kim Ruzz kamen die beiden zuletzt nicht mehr klar, er und Denner hatten sich gar einmal auf Tour geprügelt. Für die zweite Gitarre wird der Schwede Andy LaRocque rekrutiert.
Die Band schafft es, dort anzuknüpfen, wo MERCYFUL FATE Monate zuvor aufgehört haben. Bereits im Februar 1986 erscheint mit „Fatal Portrait“ das erste Album von KING DIAMOND, das sich stilistisch an „Don’t Break The Oath“ orientiert, aber auch eigene Wege beschreitet.
Zwar befinden sich mit „The Candle“ und „The Jonah“ zwei Songs auf dem Album, die für ein drittes MERCYFUL FATE-Album vorgesehen waren, doch insgesamt ist „Fatal Portrait“ noch düsterer und atmosphärischer. Die Strukturen sind weniger komplex, die Songs kürzer und geradliniger, aber dennoch verspielt und abwechslungsreich.
KING DIAMOND treten das Erbe von MERCYFUL FATE an und sind mit ihrer opulenten Horror-Show, die sich nun ganz nach den Vorstellungen des Sängers richtet, vor allem in den USA erfolgreich, wo die Band weiterhin der verruchte Nimbus des Satanismus umgibt.
Eine kurze Zeit mit großer Wirkung
Es dauert acht Jahre, bis sich MERCYFUL FATE erstmals wieder zusammenraufen, als Band auf Tour gehen und das Album „In the Shadows“ herausbringen. Zwar erscheinen noch weitere gute Alben, doch die Magie der Anfangstage wird nicht wieder eingefangen.
Obwohl die Band damals nur knapp fünf Jahre im Rampenlicht stand, gilt diese Zeit immer noch als Maßstab und vielen Fans sicherlich als Sehnsuchtsort. Kein Wunder also, dass es immer wieder zu kürzeren und längeren Reunions in wechselnder Zusammensetzung kommt. Dass diese fortlaufend gefordert werden unterstreicht die anhaltende Relevanz von MERCYFUL FATE.
Noch immer stören sich Neueinsteiger an Kings Diamonds Gesang, noch immer verzaubert er andere. Weiterhin gründen sich Bands, die sich auf „Melissa“ und „Don’t Break The Oath“ berufen, „Curse of the Pharaohs“ oder „Evil“ covern. So intensiv die damalige Zeit für Musiker und Fans war, so jäh ihr Ende, so wirksam ist das Frühwerk von MERCYFUL FATE bis heute.
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Stile | Heavy Metal |
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