Marduk
Listening Session zu "Wormwood"

Special

Im Rahmen des Party.San Open Airs hatten MARDUK, welche am Abend zuvor ein tolles Konzert inklusive der Performance des kompletten „Panzer Division Marduk“ Albums gegeben hatten, zur Listening Session ins Hotel Hubertus Hof eingeladen, um der Presse das neue Album „Wormwood“ vorzustellen. Das neue infernalische Werk wird am 24. September via Regain Records das Licht der Welt erblicken und 10 Songs beinhalten. Nachfolgend meine ersten Höreindrücke:

Marduk

1. Nowhere, No-One, Nothing

Dröhnen, verzerrte Klänge, Schreie, ehe das Inferno über den Hörer losbricht, der Song explodiert. Schnelle Blastbeats, donnernde Doublebass, sägende Gitarren, melodische Leads, dominanter Schreigesang. Die erste Hälfte ist wieselflink, zerstörerisch, ehe das Tempo herausgenommen wird. Nach einem Break setzen die Gitarren aus, Bass und Schlagzeug gehen getragen weiter, doch die Verschnaufpause währt nur kurz. Danach blasten MARDUK wieder in gewohnter Manier mit Vehemenz weiter. Ein Opener nach Maß!

2. Funeral Dawn

Eine melodische, aber zugleich äußerst bedrohlich wirkende Gitarrenwand, stampfender Rhythmus, akzentuiertes Schlagzeugspiel, beschwörender Gesang mit recht wenig Text zeichnen „Funeral Dawn“ aus. MARDUK konzentrieren sich auf immer gleiche Wiederholungen, welche leicht variiert werden. Ich könnte mir das Stück als gute Ergänzung des Live-Sets der Schweden vorstellen, wäre eine schöne Abwechslung, zumal der Song schön eingängig ist und gleich im Gedächtnis haften bleibt. Die letzte Strophe wird mit verzerrtem Gesang dargebracht, unvermittelt hat man das Gefühl, Sänger Mortuus Stimme würde direkt aus einem Grab erklingen.

3. This Fleshly Void

Nach dem getragenen „Funeral Dawn“ ist das überraschend schnelle „This Fleshly Void“ mit seinen sägenden Gitarren und dem hasserfüllten Gesang sehr aufrüttelnd. Rasender True Black Metal im typischen MARDUK-Stil. Das Stücks hätte so auch auf „Panzer Division Marduk“ landen können. Doch dann folgt ein Zwischenpart, welcher total an „Those Of The Unlight“ erinnert. Killer!

4. Unclosing The Curse

Glockenschläge ertönen, hinzu gesellen sich verzerrte Gitarren und eine verfremdete Stimme, das langsame Intermezzo baut eine sehr triste Stimmung auf und fungiert als Intro für

5. Into Utter Madness

Die triste Stimmung wird sogleich weggeblastet, in Höllentempo wüten sich MARDUK durch dieses Inferno von einem Song. Überraschend wird dann das Tempo herausgenommen, mit sehr prägnanten Melodielinien sorgt die Band für willkommene Abwechslung, ehe die Bösewichter wieder in vollkommene, aber niemals chaotische oder gar unkontrollierte Raserei verfallen. „Into Utter Madness“ ist ein zerstörerischer Black-Metal-Song, mit unglaublicher Atmosphäre, ein ungezähmtes Biest, dessen Ende langsam ausklingt.

6. Phosphorous Redeemer

Zuerst hört man Atemgeräusche, dann setzt langsam eine Gitarre ein, grimmig folgt ein Bibelzitat, ehe die übrigen Instrumente einem wüsten Sturm gleich unvermittelt einsetzen. „Phosphorous Redeemer“ lebt von rasender Geschwindigkeit, wenngleich auch einige gute Midtempo-Parts eingebaut wurden. Die starken Hooklines, die schiere zerstörerische Kraft der Hymne machen es zu einem meiner persönlichen Favoriten von „Wormwood“. Sicher einer der stärksten Songs, den MARDUK jemals geschrieben haben.

7. To Redirect Perdition

Stark geht es weiter, wenngleich auf eine andere Art und Weise. Langsam schleppend, bedrohlich kriechend bahnt sich „To Redirect Perdition“ auf fast schon epische Weise den Weg aus den Boxen. Black-Doom mit apokalyptischer Atmosphäre, erinnert ein wenig an „Accuser, Opposer“ vom Vorgänger „Rom 5:12“. Zwischendurch wird das Tempo ein wenig angezogen. Einige Riffs erscheinen mir etwas von den seligen CELTIC FROST beeinflusst zu sein. Das einsetzende Glockengeläut im Hintergrund sowie die später einsetzenden „Hail, Hail“-Rufe verstärken die Stimmung.

8. Whorecrown

Nach einem kurzen, ruhigen Anfang mit einer Gitarre, setzen unvermittelt die restlichen Instrumente im ICE-Tempo ein, wobei die eingeschlagene Melodie erstmal fortgesetzt wird, ehe sägende Gitarren wieder zum typischen MARDUK Black-Metal-Inferno führen. Welch ein Kontrast zum vorherigen Stück! Im Mittelteil wird das Tempo herausgenommen, die Melodien gewinnen im Verlauf des Songs immer mehr Dominanz, ehe gegen Ende verfremdete Stimmen das Lied abschließen.

9. Chorus Of Cracking Necks

Wieder ein rasend schneller Song, kompakt, knackig, brutal. Einige Rhythmuswechsel, viel Dynamik und viele Breaks gestalten das Stück abwechslungsreich.

10. As A Garment

Das letzte Stück beginnt langsam und ruhig, erstmal nur mit Bass und Schlagzeug, ehe Gesang und Gitarre einsetzen. Auch im weiteren Verlauf kriecht der Song nur schleppend vor sich hin, wenngleich „As A Garment“ sehr dynamisch gestaltet ist, einzelne Parts werden besonders stark betont. Einige herrlich triste Gitarrenmelodien sorgen für beklemmende Stimmung. Das ungewöhnliche Stück mit dem wunderbar boshaften Gekrächze am Schluß verbindet Black Metal mit Doom und Post Rock.

Nach diesem ersten Höreindruck zu urteilen empfinde ich „Wormwood“ als konsequente Fortführung von „Rom 5:12“, mit einigen Neuerungen und Experimenten, aber auch Reminiszenzen an die eigene musikalische Vergangenheit.

Galerie mit 20 Bildern: Marduk - Ragnarök Festival 2024
30.08.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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