Malmsturm
"Malmsturm"-Rollenspiel - Systemvorstellung

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Was ist eigentlich ein Rollenspiel?

Rollenspiele dürften den meisten in erster Linie als Computerspiel-Genre ein Begriff sein, wobei es insbesondere Online-Varianten wie „World Of Warcraft“ zu einer gewissen popkulturellen Relevanz gebracht haben. Im Zentrum eines jeden Rollenspiels steht ein Held, der – oft gemeinsam mit mehreren Begleitcharakteren – durch eine atmosphärisch gestaltete Spielwelt zieht, um unterschiedliche Questen (also mehr oder weniger umfangreiche Aufgaben, die ihm von Bewohnern der Spielwelt gestellt werden) zu lösen, Monster zu erschlagen und dabei ganz nebenbei die Welt zu retten. Für jede gelöste Aufgabe und jedes bestandene Abenteuer bekommt der Held eine Belohnung in Form von Geld und/oder besseren Ausrüstungsgegenständen. Viel wichtiger ist jedoch die gesammelte Erfahrung, mit der er seine Spielwerte und Fähigkeiten verbessern darf, um sich von einem anfänglichen Durchschnittstypen zu einem immer mächtigeren Superhelden zu entwickeln. Als Hintergrundwelt finden dabei manchmal Science-Fiction-Szenarien oder leicht modifizierte Versionen unseres eigenen Planeten, in der Regel jedoch klassische Fantasy-Welten Verwendung.

Im Grunde trifft diese allgemeine Beschreibung auch auf Pen&Paper-Spiele zu, welche gewissermaßen die Urväter aller Computer-Rollenspiele darstellen. Da jeder Spieler einen eigenen Helden führt, der als gleichberechtigte Hauptfigur fungiert, ergeben sich vielschichtige Interaktionsmöglichkeiten und ein extrem dynamischer Spielfluss. Um die Abenteuerhandlung zu präsentieren und die Spielwelt zu simulieren, wird hier auch kein Computerprogramm benötigt. Stattdessen schlüpft einer der Beteiligten in die Rolle des Spielleiters, der keinen eigenen Helden steuert. Vielmehr ist er der Erzähler, der die Spieler durch die Geschichte leitet und zugleich alle Nichtspielercharaktere (NSCs), die die Spielwelt bevölkern und lebendig erscheinen lassen, steuert. Folgerichtig übernimmt er auch die Kontrolle über Monster und andere Feinde, die den Helden das Leben schwer machen, weswegen er von unerfahrenen Rollenspielern fälschlicherweise oft als Gegner der Spielergruppe gesehen wird. Dabei sollten im Idealfall Spieler und Spielleiter gemeinsam an einem Strang ziehen, um für alle den größtmöglichen Spielspaß zu erreichen. Die Aufgabe des Spielleiters besteht lediglich darin, für spannende, aber faire Herausforderungen zu sorgen und angemessen auf die Aktionen der Spieler zu reagieren.

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Theater ohne Bühne, Gesellschaftsspiel ohne Spielbrett

Doch wie läuft so ein Pen&Paper-Spiel nun eigentlich ab? Prinzipiell liegen Vergleiche mit Gesellschaftsspielen (nur ohne das zugehörige Spielbrett) oder dem Improvisationstheater (nur ohne die zugehörige Bühne) nahe, die wirkliche Faszination des Rollenspiels lässt sich dabei hingegen nur schwer vermitteln. Im Kern handelt es handelt sich um ein reines Erzählspiel. Obwohl vereinzelt mit Karten, Skizzen oder Bodenplänen und Spielfiguren gearbeitet wird, sind es stets die Beschreibungen der Spieler, durch die ihre Helden handeln und lebendig werden. Der Spielleiter geht auf die Beschreibungen seiner Spieler ein, bewertet sie und legt fest, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Damit das Spiel nicht aus rein willkürlichen Entscheidungen des Spielleiters besteht, wird durch die Verwendung von teils abenteuerlich geformten Würfeln (mehr als die üblichen sechs Seiten sind bei Rollenspielen eher die Regel als die Ausnahme) ein gewisses Zufallselement eingeführt. Dass einige wenige Regelsysteme alternative Zufalls-Elemente wie Spielkarten verwenden, soll an dieser Stelle zwar nicht verschwiegen, dafür aber der Einfachheit halber im Folgenden ignoriert werden.

Wie genau solche Würfelwürfe gehandhabt werden, darüber geben mehr oder weniger umfangreiche und komplizierte Regelwerke Auskunft. Allgemein wird jedoch das Ergebnis des Wurfes mit den Charakterwerten einer Spielfigur verglichen und auf eine festgelegte Weise interpretiert. Jene Charakterwerte sind es folglich, die einen Helden und dessen Fähigkeiten beschreiben und sich je nach gewählter Charakterklasse unterscheiden. Wo Wissenschaftler oder Magier über einen höheren Intelligenz-Wert verfügen als Krieger und Soldaten, sind diese dafür im Hinblick auf Kraft und Zähigkeit deutlich überlegen. So verfügt jeder Held über Stärken und Schwächen, die dem Teamwork eine besondere Bedeutung verleihen. Und wie beim Computerspiel-Pendant werden Helden für bestandene Abenteuer mit hinzugewonnenen Erfahrungspunkten belohnt, die der Verbesserung ihrer Charakterwerte dienen. Im Laufe vieler Abenteuer entwickeln sich die Spielfiguren dadurch immer weiter und ein großer Reiz liegt darin, einen immer mächtigeren Charakter zu erschaffen.

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10.08.2011

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3 Kommentare zu Malmsturm - "Malmsturm"-Rollenspiel - Systemvorstellung

  1. Herr Møller sagt:

    Ganz davon abgesehen, dass ich, wie ja schon gesagt, das Spiel dringend antesten muss: Ein Top-Artikel! =-)

    1. Helge sagt:

      In 4 Tagen erscheint das neue Malmsturm. Du kannst es also wieder testen 🙂

      1. Florian Schörg sagt:

        Danke für den Hinweis! Tatsächlich hab ich das Buch auch schon vorbestellt und bin schon tierisch gespannt. Ich fürchte nur, dass es wohl ein wenig länger dauern wird, bis ich die neue Auflage dann auch gelesen habe – und erst recht bis ich das auch mal einem Praxistest unterziehen konnte. Insofern wird es mit einer Rezension diesmal wohl eher nicht klappen, zumindest nicht zeitnah zum Erscheinen.