Tony Clarkin (Magnum)
"The Last Dance"

Special

Der Durchbruch – “On A Storyteller’s Night”

Zu der Scheibe hat der Kollege Johannes Werner bereits alles gesagt. “On A Storyteller’s Night” ist ein Hit, von der ersten bis zur letzten Note. Einen Song hervorzuheben oder einen Song nicht zu nennen, würde dieser Scheibe nicht gerecht werden. „How Far Jerusalem“?

Empfehlenswert: alles!

Wer nun denkt, dass MAGNUM sein Pulver mit „On A Storyteller’s Night” verschossen hat, den belehren Tony Clarkin und seine Mitstreiter eines Besseren. „Vigilante“ steht im September 1986 in den Plattenläden und wird von Polydor, damals eine Top-Adresse im Musikzirkus, veröffentlicht. An der Produktion wirkt unter anderem der QUEEN-Drummer Roger Taylor mit, was die Platte soundästhetisch nahe an QUEENs „A Kind Of Magic“-Phase rückt und die Chartplatzierungen und Verkaufszahlen stellen alle Beteiligten zufrieden. Erstmals landen MAGNUM auch in den deutschen Chart. Platz 56 ist nicht überragend, dafür sind MAGNUM in Schweden bereits mächtig angesagt und landen auf dem 16. Platz. Ein Song sticht auf der Scheibe besonders hervor: „When The World Comes Down“. Was für ein Schmachtfetzen, der vor Schmalz trieft, aber nicht kitschig oder peinlich wird. Wie würde der Song klingen, wenn zum Beispiel DORO das Ding Covern würde? Oder verursacht diese Vorstellung Albträume, wie beim Kollegen Johannes Werner?

Empfehlenswert: „When The World Comes Down“, „Midnight (You Won’t Be Sleeping)“, „Red On The Highway“, „Holy Rider“, „Vigilante“, „Back Street Kids“

Die “Wings Of Heaven” tragen MAGNUM nach oben

Gute LPs haben Tony Clarkin, Bob Catley und Co. mittlerweile in Serie auf den Tisch gelegt. Was fehlt, dass ist der große kommerzielle, weltweite Erfolg und die entsprechende Anerkennung. Zu diesem Erfolg verhilft der Band “Wings Of Heaven”.

Eigentlich sollte erneut der QUEEN-Drummer Roger Taylor die Scheibe produzieren, jedoch war er wegen anderer Termine nicht verfügbar. Es ging in die Niederlande, die Wisseloord Studios wurden für „Wings Of Heaven“ als Produktionsstandort ausgewählt. Platz zwei in den schwedischen Charts, Platz fünf in England, Top-Ten Plätze in der Schweiz und in Norwegen. MAGNUM sind eine angesagte Rockband, entgegen den Strömungen der späten 80er und frühen 90er. Selbst in Deutschland langt es für den 19. Platz. Eine gemeinsame Tour mit IRON MAIDEN durch die USA ist im Gespräch, kommt aber am Ende nicht zustande.

Die Musik kommt leichtfüßig daher, ist angepasster und kommerzieller geworden im Vergleich zu “On A Storyteller’s Night”. Aber selbst kommerzielle, stadionrocktaugliche Songs klingen im MAGNUM-Gewand erdiger als die Masse der Outputs Ende der 80er Jahre.

Empfehlenswert: „It Must Have Been Love“ und das alles überragende „Don’t Wake The Lion (Too Old To Die Young)“. Für die „Nach-Wende-Zeit“ ist „Pray For The Day“ auf der LP, das sich mit der innerdeutschen Grenze befasst, wichtig. „Start Talking Love“ ist zudem ein wunderbar leichtfüßiger Rocker, der wieder mal viel Romcom-Soundtrack-Potential aufweist.

“Goodnight L.A.” und Goodbye Polydoor

Eigentlich ist alles in Butter bei MAGNUM. Im Juli 1990 steht der Nachfolger des Top-Sellers “Wings Of Heaven” in den Plattenläden. Zur Produktion geht es – passend zum Albumtitel – nach Los Angeles in die Goodnight-L.A.-Studios von Keith Olsen. Den Erfolg des Vorgängers kann das achte Studioalbum nicht toppen, mit Platz 7 in Schweden und Platz 9 in UK ist die Scheibe aber auch kein kommerzieller Misserfolg. In den USA versuchen MAGNUM erst gar nicht Fuß zu fassen und verzichten auf eine Veröffentlichung. Eigentlich sieht es von den Rahmendaten recht zufriedenstellend aus. Jedoch gibt es nur noch ein Live-Album („The Spirit“), welches bei Polydor veröffentlicht wird. Anschließend verabschieden sich MAGNUM vom Top-Label.

Empfehlenswert: “Mama”, „Only A Memory“, „Heartbroke And Busted“, “No Way Out”

Tony Clarkin war mit der Zusammenarbeit mit dem Major-Label nicht mehr zufrieden und nimmt die Fäden wieder selbst in die Hand. Nach „The Elevent Path“ sind MAGNUM mit „Sleepwalking“ wieder an dem Punkt, wo die kommerzielle Reise gestartet wurde. Es geht dabei auch um das liebe Geld und Tony Clarkin versucht die Produktionskosten zu reduzieren. Kommerziell ist der Erfolg mäßig mit Platz 27 in UK und 29 in Schweden. Gleichzeitig zeichnet sich die Ermüdung Clarkins von MAGNUM Mitte der Neunziger ab, denn „Sleepwalking“ plätschert trotz tollem Rodney-Matthews-Artwork streckenweise ein wenig vor sich hin.

Empfehlenswerte Songs: „Too Much To Ask“, “The Flood”, “Sleepwalking”

Galerie mit 24 Bildern: Magnum - Rock Hard Festival 2019

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Quelle: Wikipedia, diverse Tonträger
19.01.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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2 Kommentare zu Tony Clarkin (Magnum) - "The Last Dance"

  1. MetalGerhardt sagt:

    Tolles, informatives Special! Das Durchlesen hat Spaß gemacht und schön, dass Tony Clarkin hier in dieser Form gewürdigt wird. Dickes Lob an die Redakteure!

  2. Hansi sagt:

    Hier möchte ich mich MetalGerhardts Lob an die Redakteure anschließen. Feine Sache und schöne Würdigung.