Machine Head
Von A bis Z: Machine Heads "Bloodstone & Diamonds" auf dem Prüfstand
Special
T wie Texte
Lyrisch schwimmt „Bloodstone & Diamonds“ in üblichen MACHINE HEAD-Wassern: Die Texte sind persönlich angehaucht, ergründen die dunkleren Seiten des Herrn Flynn, gehen weit ins Innere und in die Tiefe. Tendenziell hat man den Eindruck, dass auf „Bloodstone & Diamonds“ noch mehr mit Metaphern und stilistischen Spielereien gearbeitet wurde als auf den Vorgängern. Darf es ein Beispiel sein?
„Black steel and iron
A Lion heart is forged from these bones
Fear not the discontent you hide
Awake from the slumber and define this time“
U wie Überraschungseffekt
Den gibt es auf „Bloodstone & Diamonds“ eigentlich nicht – es ist ein Album, das man von MACHINE HEAD erwarten konnte. Und auch wieder nicht: Es erscheint weniger spritzig, dafür aber etwas kompakter als der Vorgänger. Ansonsten bleiben sich Robb Flynn und Co. auf Album numero Acht treu und damit weitestgehend überraschungsarm. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt und ist sowieso Geschmackssache.
V wie Vergleichbares
Wie will man MACHINE HEAD eigentlich vergleichen? Klar, zuerst kommen die üblichen Verdächtigen in den Kopf, andere große Bands, die Thrash Metal mit modernen Elementen gemixt haben. LAMB OF GOD? PANTERA? SOULFLY? TRIVIUM? Na ja…wer sich im Metal auch nur einigermaßen auskennt, der weiß, dass Vergleiche mit einer dieser Bands ziemlicher Humbug wären. MACHINE HEAD sind eben MACHINE HEAD – spätestens, seitdem sie sich von ihren Nu-Metal-Ausflügen endgültig verabschiedet haben. Vergleichen kann man ihre Alben höchstens mit ihren anderen Alben – und da lässt sich (wie auch weiter oben schon getan) sagen: „Bloodstone & Diamonds“ passt eindeutig in dieselbe Schublade wie „The Blackening“ und „Unto The Locust“, wirkt aber kompakter, weniger verspielt, weniger spritzig, weniger episch.
W wie Weiterentwicklung
Entwickelt haben sich MACHINE HEAD zwischen „Unto The Locust“ und „Bloodstone & Diamonds“ definitiv ein Stück, die Frage ist: Haben sie sich WEITERentwickelt? Böse Zungen könnten behaupten, dass sie eher einen kleinen Schritt zurück gemacht haben – und das ist erstmal völlig wertungsfrei gemeint.
X wie x Durchläufe
Die letzten drei MACHINE HEAD-Alben haben sicherlich nicht nur beim Verfasser dieser Zeilen etliche Rotationen durch die Anlage spendiert bekommen. Ob dasselbe für „Bloodstone & Diamonds“ gelten wird, muss die Zeit zeigen. Die Prognose lautet aber: Aufgrund der zurückgefahrenen Epik und dem Rückgang der ausschweifenden Detailverliebtheit werden es wohl eher weniger Durchläufe. Trotzdem sollte die Platte bei jedem einige Male gehört werden, bevor man sie in Gänze erfasst hat.
Y wie YOLO
„You only live once„, haben sich MACHINE HEAD sicherlich auch gedacht – ihre Chance haben sie genutzt. Bescherte ihnen das letzte Album „Unto The Locust“ bereits Headlinerpositionen auf diversen Festivals, sollte dasselbe für „Bloodstone & Diamonds“ gelten, wenn nicht alles schief läuft: Die Oakland-Truppe hatte ganz klar die Möglichkeit, sich in der Riege der ganz großen Metalbands zu etablieren, und das drückt sich auf dem Album durch die ausgewogene Mischung aus MACHINE HEAD-Trademarks und etwas konzentrierterem, hymnischerem (–>livetauglicherem) Songwriting aus. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn MACHINE HEAD durch dieses Album nicht noch ein Stückchen größer werden würden. You only live once – Chance genutzt!
Z wie Zaster
Ja, der Zaster – auch wenn MACHINE HEAD auf „Bloodstone & Diamonds“ ganz sicher alles andere als durchkommerzialisiert auftreten, wird der Rubel natürlich auch mit diesem Album rollen. Aber das war zu erwarten – wenn man MACHINE HEAD auf ein Album schreibt, dann geht es eben mit aller Wahrscheinlichkeit weg wie warme Semmeln. Prognose: In wenigen Tagen wird es auf unserer Seite eine Newsmeldung bezüglich eines Charteinstiegs des Albums geben. Wetten werden entgegengenommen.
Stephan Möller
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Band | |
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Stile | Groove Metal, Modern Metal, Neo-Thrash, Thrash Metal |
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Cooles Special, aber das mit dem Charakter stimmt auch nicht so ganz. Wenn man es nur auf das Album bezieht vielleicht, aber Machine Head hatten auch eine längere Phase, in der sie sich auch der breiten Masse angebiedert haben. Sie haben ihren Stil gefunden und waren damit zuletzt erfolgreich. Das macht die Sache für sie deutlich einfacher. Da hätte es auch gar keinen Grund gegeben, etwas am Rezept zu ändern.