Linkin Park
20 Jahre "Hybrid Theory"
Special
Pushing Me Away
Es gehört schon einiges an Ironie dazu, als letzten Song ein Stück zu platzieren, das sich um eine Trennung dreht, die einfach nicht hinhaut. Der Mut zum Schlussstrich fehlt, auch wenn klar ist, dass es so nicht weitergehen kann. Auch wenn das Gegenüber einen wegstößt, kehrt man doch immer wieder zurück oder klammert sich an etwas, das nie richtig funktioniert hat. Aber zum Glück ist „Hybrid Theory“ kein Mensch. Das Album lässt mit „Pushing Me Away“ eine Tür offenstehen und macht Bock, direkt wieder von vorne zu beginnen. Auch ich konnte damals nach den letzten Klängen nicht anders, als das vom Kumpel kopierte Tape sofort wieder umzudrehen und von vorne zu beginnen. Warum auch nicht? Die einzige funktionierende Beziehung, die man mit 14 haben kann, ist vermutlich die zu einem Album, das einem aus der Seele spricht.
„Hybrid Theory“ kam damals einfach genau zum richtigen Zeitpunkt raus. Das Album ist im besten Sinne massentauglich und funktioniert damals wie heute perfekt als kleinster gemeinsamer Nenner. Klar, auch damals waren aus Radio und Fernsehen bereits ganz andere Kaliber bekannt, aber LINKIN PARK waren die Band, über die man auf dem Schulhof und während der Ferienfreizeit mit fast jedem reden konnte. Unvergessen ist der Moment, als eine Bekannte von zwei zwölfjährigen Jungs angefleht wurde, kurz ihre Bravo-Ausgabe abzugeben, weil darin Live-Fotos von Chester Bennington, Mike Shinoda und Co. zu finden waren. Kein Wunder also, dass gefühlt an jeder Ecke eine Kopie des Albums auf CD oder Tape bereitlag, um stille Momente zu füllen.
Text von Marc Thorbrügge
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Stile | Nu Metal |
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