metal.de-Redaktion
Durch die Lappen gegangen 1/2023
Special
CURTA’N WALL – Siege Ubsessed!
Okay, was ist das für ein alberner Mist? Der 1. April ist doch schon längst vorbei, oder? CURTA’N WALL klingt jedenfalls wie etwas, was sich ein Mr. Hurley zum Narrentag hätte einfallen lassen können: Ein Black-Metal-Album wie auf dem Mittelaltermarkt? Nun, die Idee des vollkommen beabsichtigten Ulks ist gar nicht so weit hergeholt, schließlich steckt Abysmal Specter hierhinter, seines Zeichens Chef-Panda und -Kasper bei OLD NICK. Entsprechend begegnet einem hier auch ein bizarrer Mix aus faux-mittelalterlichen Klängen und Backbeat-lastigem Schwarzmetall, der erstaunlich oft (heißt: mehr als nur einmal im Verlauf der Gesamtspielzeit) in Abwesenheit verzerrter Gitarren dargeboten wird, damit möglicherweise eine Idee ELÄKELÄISET sein eigen nennen könnte.
Wo einem hier das Lachen vergeht, ist, wie bei vielen Projekten von Abysmal Specter, die erschreckend enorme Kompetenz hierhinter. Wenn nicht gerade mittelalterlich wirkende Instrumentals zwischengeschaltet werden, die aus dem Soundtrack von The Elder Scrolls stammen könnten, bekommt man hier amtlich den Pagenschnitt mit Corpsepaint verpasst. Im Gegensatz zu OLD NICK wird bei CURTA’N WALL natürlich deutlich offensichtlicher mit den Augen gezwinkert, aber der Sound wird durch kompetentes Songwriting und nicht zuletzt durch die Hooks getragen, die teilweise durch die Gastsängerin Elvya Dulcimer elfengleich dargeboten werden, nur um den Cheese-Faktor in ungeahnte Höhen zu treiben. Wer sich einen lustigen Nachmittag machen möchte und akzeptieren kann, dass Black Metaller Humor haben können, hört hier rein.
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Siege Ubsessed! So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr mit einer Platte. Man hört Curta’n Wall, denkt sich, das kann doch nicht euer ernst sein und das ist es wohl auch nicht. Ernst macht Abysmal Spectre aber bei der Musik und die versprüht viel Home Recording Charme, strotzt aber so vor Spielfreude, Ideen und grandiosen Melodien.
Unterhält mich bisweilen mehr als manch etablierte Folk Metal Band. Auch Old Nick dreht die ganze Szene auf Links und sorgt bei aller Abgefahrenheit für Hookmomente ohne Ende.
Auf die manchmal etwas arg kitschigen Melodien muss man halt klar kommen und für Puristen ist das Nullkommanichts. Ne 7/10 mit Überhang zur 8 ist da bei mir drin.
Würde noch folgende Platten anfügen:
Man Must Die – The Pain behind it all
Outlaw – Reaching Beyond Assiah
Turbid North – The Decline
Blaze Of Sorrow – Vultus Fati
Necropanther – The Betrayal
Carnosus – Visions Of Infinihility
🙂
Kein PASCOW? Da habt ihr aber die relevanteste Punk-Platte des Jahres verpasst.