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"Scars Remind Me" unter die Lupe genommen

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KRYN aus Kroation heimsen mit „Scars Remind Me“ durchweg gute Kritiken ein und werden mit Größen wie FEAR FACTORY oder DISTURBED in einen Topf geworfen – vollkommen zurecht! Gemeinsam mit Sänger Karlo (Mitte im Bild) haben wir uns ausführlich den Songs und der jungen Geschichte der fünfköpfigen, aufstrebenden Band gewidmet.

KRYN besteht momentan aus Sänger Karlo Horvat, Bassist Marko Vladilo, Rade Malobabic und Mario Tomaskovic an den Gitarren und Igor Malobabic hinterm Drum-Kit. 2003 nahm alles seinen Lauf, als sich alle – ausgenommen Mario- bei den Brüdern Igor und Rade in der Garage trafen. Damals rafften sich die Musiker noch unter dem Banner DOWNFALL zusammen und versuchte sich zuerst an Melodic Death-Metal. Durch unterschiedliche musikalische Einflüsse und altersbedingt, änderte sich der Stil in den nächsten Jahren schnell und eine andere Richtung wurde eingeschlagen. Die Band versuchte moderner und härter zu klingen und gleichzeitig mehr Wert auf den Gesang zu legen.

Einige der Stücke von „Scars Remind Me“ entstanden aber schon während der Zeit als DOWNFALL, nämlich „B.l.e.a.k“ und „Second“. „Wir haben sie ganz sanft neu arrangiert und für das Album etwas moderner gemacht“, erinnert sich Karlo. Ihn darf man getrost als das Mastermind von KRYN bezeichnen: „Ich schreibe die Texte und die Musik für die Band. Manchmal komme ich in den Proberaum und habe schon fertige Songs dabei, manchmal sind es nur Riff-Ideen und wir arbeiten gemeinsam an den Arrangements. Seit Mario bei uns an Bord ist, ist es umso interessanter geworden!“ Dass der Name DOWNFALL nicht sonderlich originell ist, war ebenfalls relativ schnell klar und so wurde das Kunstwort KRYN geschaffen. „Wir wollten etwas knappes und einzigartiges. Das Logo ist wiederum simpel und kann von jedem gelangweilten Kiddie während des Unterrichts auf sein Stifte-Mäppchen gekritzelt werden“ lacht Karlo. Außerdem wollte die Band damit den musikalischen Wandel unterstreichen. Womit wir bei der Königsfrage wären, wie würde Karlo die Musik seiner Band selbst beschreiben? „Ich würde uns als eine heftige und harte Groove-Maschine beschreiben mit einer Menge atmosphärischen Parts, geführt von beeindruckenden vielseitigen und einzigartigen Vocals“

Am aktuellen Album „Scars Remind Me“ wurde dann ein knappes Jahr gearbeitet. „Wir wollten, dass unser erstes Album so gut wie möglich wird! Wir wollten jeden Song an die maximale Spitze führen und ich denke, dass wir das letztendlich auch geschafft haben. Das Album läuft rund von Anfang bis Ende durch und hat etwas bezeichnendes.“ Insgesamt wurde ein Haufen an Songs geschrieben, viele davon für nicht gut genug befunden und manche auch erst gar nicht fertiggestellt. KRYN schließen sicherlich nicht aus, dass diese ungeschliffenen Rohlinge auf der zweiten Platte Verwendung finden könnten. Auf die Frage nach dem Lieblingssong der Platte, weicht Karlo gekonnt aus “ Das ist, als würdest du eine Mutter fragen, wer ihr Lieblingskind ist!“ lacht er „Ich kann dir das wirklich nicht sagen, denn jeder Song hat etwas Besonderes und ist ein Teil von mir!“ Zu guter letzt rückt er dann zumindest noch mit einem (wenn auch nicht ganz uneigennützigen) Tipp raus und empfiehlt uns SUBSCALE, eine Band in der er gemeinsam mit Bassist Mario spielt. „Wir sind eine Bande wütender Typen, die technische Riffs zocken und begleitet wird dies von einer großen Dosis meiner Schreie“.

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Die Songs von „Scars Remind Me“, kommentiert von Sänger Karlo:

„And There The Scars Remain“
Wir haben ihn als Opener gewählt, da er einfach direkt in die Fresse trifft! Er hat alles, was uns repräsentiert: Groove, einen epischen Gesangspart und Chorus, Schreien, Melodien und es klingt höllisch heavy. Lyrisch betrachtet ist er sehr emotional und half mir durch eine harte Zeit, was letztendlich auch zu dem Titel des Stückes führte.

„The Silent“
Der schnellste Song des Albums, er startet umgehend und peitscht wütend nach vorne bis zum Ende durch. „The Silent“ transportiert eine rebellische Stimmung und klingt schon fast etwas „djenty“. Es geht um einen Mann der müde von der täglichen Routine ist, müde davon immer nach den Regeln spielen zu müssen, die ihm andere aufgezwängt haben. Er möchte sich befreien und endlich ausbrechen.

„A/d/d/I/c/t/“
Dieses Lied hat, meiner Meinung nach, das bemerkenswertestes Riff des Albums. Es ist ein schräges und schon fast verbogenes Intro-Riff, dass im Verlauf des Songs immer wieder auftaucht. Ich kann mich nicht entscheiden, ob dieser Chorus oder der von „And There The Scars Remain“ der beste ist. Inhaltlich geht es um Abhängigkeit – das liegt jetzt an dir, was du damit assoziierst. Sind es Drogen, Liebe oder doch was ganz anderes?. Der Grund, warum wir die Buchstaben im Titel durch Bindestriche getrennt haben ist die Tatsache, dass es ein Akronym von einer Zeile aus dem Text ist „All Dreams Disappear in Certain Time…“.

„Reminder“
Der langsamste Groover der Platte, obwohl es auch einen wilden Part hat, der dir mit beiden Händen grob in die Fresse klatscht. Wir haben das Klavier eingebracht, um die emotionale Stimmung zu unterstreichen. „Reminder“ ist einer meiner Favoriten der Platte, denn der Texte hat direkt mit mir persönlich zu tun.

„Meditiva“
Schon wieder ein Favorit von mir und zwar weil er ausladend ist und einen meditativen Mittelteil hat, der sich dynamisch aufbaut und in einem großen Stoner-mäßigen-Riff gipfelt. Es drückt dich mit Gewalt auf den Boden. Genau wegen diesem mantrischen und meditativen Anteil, haben wir uns es entschlossen es „Meditiva“ zu nennen. Das Intro-Riff ist auch so verschroben, wie bei „A/d/d/I/c/t/“

„New Disease“
Hier habe ich versucht mich in eine Art virale Position zu bringen und von mehreren Seiten aus zu schreiben. Ich stellte mir vor, durch das Blut eines anderen zu waten und komplette Kontrolle über eine andere Person zu erlangen. Aber das Ganze kippt und die Person bekommt schleichend langsam Kontrolle über mich. Das Stück endet in einem packenden Riff und tritt in der Mitte mächtig Ärsche.

„B.l.e.a.k.“
Unser erstes Lied überhaupt und schon alleine deshalb gehört es zu meinen Favoriten der Platte. Der Text ist sehr persönlich und ehrlich und deshalb fühle ich mich mit dem Stück sehr eng verbunden. Die Punch-Line „Who am I?“ brennt sich genauso rasch ein wie der kräftige, melodische Chorus. Ich weiß, dass Igor diesen Song am liebsten am Ende der Platte gehabt hätte.

„Second“
Das ist ein Brutaler! Das Original-Arrangement hatte eine Menge unnötige Parts und Riffs, die wir über Bord geworfen haben. Der Vers hat einen Black-Metal-Touch, den wir sofort mochten . Der Chorus hat Power, geht nach vorne und geht über in ein epischen, groovenden Mittelteil. Lyrisch beschäftigt sich „Second“ mit der Vergänglichkeit, der Zeit.

„Hurt“
Jetzt kommt die Geschichte, warum wir „Hurt“ gecovert haben. Ich saß eines Tages zu Hause, schaute TV und Werbung wurde eingeblendet. Es war eine von Nike, man sah Athleten in Zeitlupe rennen, die Kamera zoomte in deren Gesichter und zeigt deren Mimik bei Niederlagen – dazu wurde „Hurt“ von JOHNNY CASH gespielt. Das war echt beeindruckend und so enorm emotional, also sagte ich zu mir selbst: „Diesen Song muss ich finden und ein hartes Cover davon machen“, die Google-Suche ergab allerdings JOHNNY CASH… ich hatte keine Ahnung, dass es ein Stück von NINE INCH NAILS war, das haben wir erst später herausgefunden.

„Released“
Hier haben wir versucht Yin und Yang zu vertonen. Es gibt Djent, viel Rhythmus und einen heftigen Anfang und dann schwenkt „Released“ zu einem atmosphärischen, wiederholenden Part, mit dem Text verhält es sich ähnlich. Erst geht es zum Enttäuschung, Wut und dann flieht der zweite Teil in Auflösung und Frieden. Als letzten Song haben wir „Released“ wegen dem starken End-Riff gewählt.

Als Hidden-track gibt es dann eine Akustik-Version von „B.l.e.a.k.“, dazu gibt es nicht viel zu erzählen. Einfach reinhören!

23.02.2014

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