Korn
Der große Diskographie-Check!

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Korn

2010 Korn III – Remember Who You Are

Wenn man das Cover von „Remember Who You Are“ sieht wird vielen zuerst der Gedanke kommen, dass der Fahrer des Wagens mit dem Mädchen nichts Gutes im Schilde führt. Doch schon mal darüber nachgedacht, was das Mädchen da so ganz alleine in der verlassenen Gegend treibt und, ob die Kleine wohl doch nicht so unschuldig ist, wie sie dreinblickt? Das Booklet gibt eine Art Auflösung – oder doch nicht? Mit dieser Platte gibt Ray Luzier seinen Einstand bei KORN und schon auf „Oildale (Leave Me Alone)“ zeigt er eindringlich, wo seine Stärken liegen und, dass er eine verdammte Maschine ist.

Die Deluxe-Edition zeigt in einer Dokumentation, dass Sänger Jonathan Davis bei diesem Album an seine Grenzen, und darüber hinaus, gehen musste. Ross Robinson kam wieder ins Spiel, sollte die Band zu alten Glanztaten zurückführen und helfen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Dabei hatte sich dieser doch bereits Stück für Stück vom Nu Metal distanziert. Der Produzent brachte Jonathan bewusst in klaustrophobische Situationen und schwächte sein Nervenkostüm gezielt, um eine echte verzweifelte Mischung aus Angst und Wut im Gesang zu haben. Vieles klappt auf „III – Remember Who You Are“, aber der Anspruch zu den Wurzel zurückzugehen, war einfach zu groß. „Pop A Pill“ oder auch „Fear Is A Place To Live“ sind textlich und kompositorisch ansprechend Werke, aber zu ähnlich und zu sehr auf die bewährten Stärken der Band bedacht.

KORN versuchen hier, Ansprüchen gerecht zu werden und vertrauen zu wenig auf ihre eigenen Ideen und die Möglichkeit, sich zu verbreitern, statt den gewünschten Schritt zurückzugehen. 2014 ist von dieser Platte im Live-Set selten etwas zu hören. Das Album hat einen schönen Drive, die Leistung der Musiker ist tadellos, aber so richtig nach KORN riecht es leider nicht. Man merkt, dass Ray und der Rest von KORN sich noch beschnuppern und ihren Weg suchen – „Let The Guilt Go“ stellt retrospektiv den Wegweiser auf die Zukunft da. Der Song bringt somit den Eindruck der Platte auf dem Punkt: „I’m such a stupid fuck, listening to my head and not my god. Constantly thinking and thinking and thinking and thinking…“

Zwei Lieder, die man kennen muss: „Let The Guild Go“ und „Oildale (Leave Me Alone)“

Sammlungswürdig: Kein schlechtes Album, spielt im KORN-Kosmos aber eine eher untergeordnete Rolle!

Zum Review von „Korn III- Remember Who You Are“

Galerie mit 8 Bildern: Korn - Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart

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29.07.2014

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6 Kommentare zu Korn - Der große Diskographie-Check!

  1. Milch sagt:

    Kann im großen und Ganzen zustimmen, für mich aber war alles bis einschl. „Untouchables“ noch gut, danach gings bergab. Die letzten drei Scheiben habe ich mir dann ganz erspart.

  2. Maik sagt:

    Tja die am schlechtesten abgeschnittene Platte gefällt mir selbst am besten: Take A Look In The Mirror. Die neueren dagegen alle Schrott.

  3. hrhr sagt:

    ich dachte auf dieser seite geht es um METAL und nicht um non metal bands. nicht jedes riff, nicht jedes solo ist metal, nicht jede band die eine e gitarre in ihrem sound verarbeitet ist metal. mal davon abgesehen ist die musik ohnehin zu weglaufen und mister davies kann auch nicht wirklich singen. überflüssige band, so wie linkin park, limp bizkit und ähnliche konsorten.

  4. Buddy sagt:

    Im großen und ganzen kann ich den Discography Check so unterschreiben. Wenn ich bedenke, dass ich damals erst so richtig mit der Untouchables von Korn warm geworden bin, welche ich im Übrigen immer noch total klasse find. Life is Peachy konnte mich dann allerdings nicht so von den Socken hauen, im Gegensatz zu dem damaligen Debüt der Jungs. Follow The Leader gefiel mir dann schon wieder wesentlich besser, trotz der relativ raplastigen Tracks. Issues hatte eine handvoll guter Tracks, konnte mich aber nie so wirklich begeistern. TALITM hab ich ne zeitlang rauf und runter gehört, würde sich sicher auch mal wieder gut machen. Untitled und See you on the otherside, hab ich mir mal gegeben, aber schnell wieder ins Nirvana geschickt. Korn III ist leider ein erfolgloser Versuch zurück zu den Anfängen zu gelangen, daher fand ich The paradigm Shift umso gelungener (das Dub Step Album ungehört übersprungen). Und bei all dem Post-Hardcore Shit der hier Platz findet, sollten Korn erwähnt werden.

  5. ma ks sagt:

    habe heute seit jahren mal wieder, auf grund dieses artikels, ein wenig korn gehört. war ganz überrascht, dass es mir so gut gefallen hat. issues(das dunkelste und konsistenteste album korns) und das debut (mein einstieg in den metal) sind meine favoriten. bin mir nur nicht sicher, ob ich es ohne den nostalgiefaktor mögen würde. mein ausstieg bei korn war mit untouchables. klinischer, digitaler scheiss sound. was danach kam, kenne ich alles nicht. war letztens ganz verwundert, dass es sie noch gibt und sie noch immer soviele leute ziehen.

  6. Alex Klug sagt:

    imho ein stets unterschätzter Song: „Thoughtless“ von „Untouchables“. Poppig, aber im richtigen Gewand!