Kein Metal, aber...
...für Metalheads vielleicht trotzdem interessant.

Special

MY INDIGO

My Indigo

My Indigo Cover

Wir schreiben den 10. November 2017. WITHIN TEMPTATION geben via Social Media bekannt, dass nicht wie sehnlich erwartet bald ihr neues Album in den Regalen stehen wird, sondern Frontfrau Sharon den Adel erst einmal ihr Soloprojekt MY INDIGO an den Start bringt. Die Fans sind geschockt. Ist das das Ende? Trennen sich WITHIN TEMPTATION?

Der Weg aus der Schaffenskrise

Nein, zum Glück nicht. Oder anders gesagt: Dank MY INDIGO bestehen WITHIN TEMPTATION weiter. Laut eigener Aussage kämpfte Frontfrau Sharon den Adel nach der Welttournee zum vorigen Album “Hydra“ mit einer langwierigen kreativen Blockade, die gleichermaßen auf Stress wie auch auf private Umstände zurückzuführen war. Wie sich später herausstellte, litt ihr Vater an einer schweren Krankheit, an der er dann leider verstarb, weshalb sie ihm das Album “My Indigo“ später widmete.

Sharon den Adel begann mit der Arbeit an MY INDIGO und damit, sich mental und kreativ frei zu schwimmen. Genau diesen Vibe spürt man bei jedem Takt und jeder Note des Albums. MY INDIGO könnte nicht weiter entfernt vom typischen WITHIN TEMPTATION Sound sein. Dennoch entfaltet sich die Magie von Sharon den Adels einzigartiger Stimme, gepaart mit ihren Songwriting-Künsten, in diesem Projekt genauso treffend wie bei ihrer Hauptband. Die Sängerin zeigt sich gesanglich von einer sehr stillen, zerbrechlichen Seite. Die Vocals sind glasklar und im Vordergrund, stellenweise nur begleitet von Akustikgitarre oder Klavier, was die Mischung umso eindringlicher macht.

Musikalisch bewegt sich MY INDIGO weit weg vom Heavy Metal und eher in Pop Gefilden. Dabei lassen sich die unterschiedlichen Stilrichtungen, die in den verschiedenen Songs eine Rolle spielen, schwer eingrenzen. Das macht das Album aber nur interessanter. So sind einige Songs unleugbar von der weitläufigen niederländischen EDM-Szene beeinflusst, ein bisschen Reggae ist dabei, und bluesig wird es auch mal. Die Texte sind emotional, intensiv und zum Teil sehr persönlicher Natur.

Für alle, die gerne ausgetretene Pfade verlassen

Der Sound von “My Indigo“ hat unbestreitbar etwas Tröstliches und fühlt sich an wie ein warmer Sommerregen nach glühender Hitze. Gänsehautmomente wechseln sich ab mit dem wohligen Gefühl einer Umarmung. Sharon den Adel liefert mit MY INDIGO die musikalische Untermalung für die Zeiten, in denen man leise Töne braucht. Das Album ist auf jeden Fall ein Anspieltipp für Fans von WITHIN TEMPTATION und Liebhaber dieser besonderen Stimme. Darüber hinaus aber auch für alle, die gerne mal abseits von den gewohnten Wegen träumen.

Autorin: Sonja Schörg

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24.05.2024

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Dropkick Murphys und Eivør auf Tour

1 Kommentar zu Kein Metal, aber... - ...für Metalheads vielleicht trotzdem interessant.

  1. sardine sagt:

    Schönes Special und ich finde das auch interessant.
    Aber die Dropkick Murphys als „Geheimtipp“ ? Gibt es wirklich Leute die in Metal/Rock Bereich unterwegs sind und die Murphys nicht kennen? Ich vermute nicht und wenn sind es <3%
    Die spielten doch schon auf allen großen "Metal" Festivals.
    Nur ein Hinweis – keine Kritik – ich persönlich mag die Murphys seit ihrer ersten Platte 'Do or Die' aus 1998 und seitdem eigentlich keine Platte verpasst.
    Btw. wer auf Dropkick Murphys steht sollte sich mal die deutsche (saarländische) Band "The Feelgood McLouds" antesten, ich finde dass die denen sehr ähnlich sind und dennoch eigenständig genug um kein Abklatsch zu sein.