Kein Metal, aber...
...für Metalheads vielleicht trotzdem interessant.

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EIVØR

Eivør

Eivør © Sigga Ella

Die Faröer – eine zu Dänemark gehörende, autonome Inselgruppe im Nordatlantik – haben vor allem Fans der epischen auf ihrer Landkarte vermerkt. Denn zu den berühmtesten musikalischen Exporten der Inseln gehört die Viking-Metal-Band TÝR, die schon seit über 20 Jahren das Genre prägt. Neben den Wikingern um Bandchef Heri Joensen sollten aber auch Anhänger des Death-Dooms das Land kennen, da es auch die Heimat der mystischen HAMFERÐ ist.

Das Wunderkind von den Fjorden

Abseits dieser beiden namhaften Metalbands gibt es einen anderen musikalischen Act, der international noch erfolgreicher ist: Eivør Pálsdóttir oder einfach auch EIVØR genannt. 1983 geboren, begann sie während der Kindheit mit ihrer musikalischen Karriere. Schon mit 13 Jahren wirkte sie als Sopranistin in einem Chor, der sie auch auf internationale Bühnen brachte. Mit 17 veröffentlichte EIVØR ihr erstes Album „Eivør Pálsdóttir“ (2000). Zeitgleich wirkte sie als Sängerin der Rockband CLICKHAZE, sowie dem Jazz-Projekt YGGDRASIL.

In den folgenden Jahren fokussierte sich EIVØR weiter auf ihre Solo-Karriere und veröffentlichte bis heute eine Vielzahl an Alben. Sie singt dabei größtenteils in der Landessprache Färöisch. Einige Songs wurden aber auch in Englisch geschrieben – so zum Beispiel für das Album „Bridges“ (2015 in Kombination mit „Slor“ veröffentlicht). Für dieses Jahr ist ein neues Album angekündigt: „Enn“ wird am 14.06.2024 über Season Of Mist erscheinen.

Einmalig, außergewöhnlich, EIVØR

EIVØRs lässt sich nicht leicht in eine Schublade stecken. Ähnlich wie die Isländerin BJÖRK kombiniert Pálsdóttir eine Vielzahl an unterschiedlichen Genres und Stilen miteinander. Jedes Album gleicht einem Überraschungs-Ei bei dem man vorher nie weiß, was man bekommt. Allgemein unter Pop gehalten experimentiert sie immer wieder mit Elementen aus Jazz („True Love“), zeitgenössischer Klassik, Rock („Nights Body“) und Electronic („Sleep On It“). Dabei lässt sich EIVØR aber vor allem stark von der färöischen Folklore inspirieren. So zum Beispiel bei dem mit Einar Selvik (WARDRUNA) eingesungenen Song „Stirdur Saknur“.

Daneben überzeugt und überrascht die Faröerin immer wieder durch ihre stimmliche Vielseitigkeit. Von einfachen Pop-Hymnen, über Jazz und traditionelle Folklore bis hin zu Sopran gelingt es EIVØR spielend leicht alle Grenzen des Gesangs zu sprengen. Weltweite Aufmerksamkeit erreichte sie so 2013 mit der Live-Aufnahme ihres Songs „Tròdlabùndin“, bei dem sie neben ihrer klassischen Stimme auch mühelos in traditionell färöischen Kehlkopfgesang wechselt. Mit dieser Performance generierte sie nicht nur ein Millionenpublikum, sondern überzeugte auch Gesangsexperten von ihrer Einmaligkeit.

EIVØR ist multimedial aufgestellt

Wer neben dem Moshpit (oder Schildwall) auch Zeit vor Spielkonsolen oder dem PC verbringt, wird ihre Stimme wiedererkennen. Denn 2022 arbeitete EIVØR mit dem Komponisten Bear McCreary zusammen, um den Soundtrack zu dem Spiel „God Of War: Ragnarök“ für die PlayStation 5 einzuspielen. Fans von Wikinger-Serien kennen sie zudem von der mittlerweile abgeschlossenen Netflix-Serie „The Last Kingdom“. Auch hier leistete sie einen großen Teil zu dem Soundtrack (und wurde sogar mit einem kleinen Gastauftritt geehrt).

Aufgrund der starken Betonung auf folkloristische Themen erinnern ihre Lieder trotz der deutlich modernen Einflüsse an Musik, die Metalfans aus der Viking-Metal-, Neofolk- und Viking-Folk-Szene kennen. Trotz der Pop-Lastigkeit vieler Songs wirken diese aber nie nach Mainstream oder Ausverkauf. Vielmehr gelingt es ihr eine Art Mystik und Schwermut zu erzeugen, wie er eher aus dem Dark Folk und Dark Ambient bekannt ist. Ihre aktuelle Single „Jarðartrá“ könnte auch Teil eines Ambient-Black-Metal-Projektes sein.

Autor: Tim Otterbeck

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24.05.2024

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Dropkick Murphys und Eivør auf Tour

1 Kommentar zu Kein Metal, aber... - ...für Metalheads vielleicht trotzdem interessant.

  1. sardine sagt:

    Schönes Special und ich finde das auch interessant.
    Aber die Dropkick Murphys als „Geheimtipp“ ? Gibt es wirklich Leute die in Metal/Rock Bereich unterwegs sind und die Murphys nicht kennen? Ich vermute nicht und wenn sind es <3%
    Die spielten doch schon auf allen großen "Metal" Festivals.
    Nur ein Hinweis – keine Kritik – ich persönlich mag die Murphys seit ihrer ersten Platte 'Do or Die' aus 1998 und seitdem eigentlich keine Platte verpasst.
    Btw. wer auf Dropkick Murphys steht sollte sich mal die deutsche (saarländische) Band "The Feelgood McLouds" antesten, ich finde dass die denen sehr ähnlich sind und dennoch eigenständig genug um kein Abklatsch zu sein.