Kein Metal, aber...
...für Metalheads vielleicht trotzdem interessant.
Special
DANCE WITH THE DEAD
DANCE WITH THE DEAD sind keine leuchtende Synthwave-1980er-Neon-Romantik, hier geht es handfester zur Sache – düsterer, gruseliger und dennoch voller Energie. Die beiden US-Amerikaner Justin Pointer und Tony Kim bringen dabei alles ein, was viele Metal-Fans mögen: Knallige Gitarren, massig Horror- und Splatter-Film-Anleihen und viel Liebe für die Großwerke des Metal. Die Sozialisierung mit harter Gitarrenmusik ist deutlich erkennbar und spiegelt sich im Schaffen von DANCE WITH THE DEAD eindeutig wider, „Dark Synthwave“ trifft’s, stilistisch „Horror-Electro-Thrash“ womöglich auch.
Synthwave trifft Metal bei DANCE WITH THE DEAD
Und sind Synthwave-Projekte wie CARPENTER BRUT und PERTURBATOR ebenfalls nahe am Metal-Kosmos dran und dort hoch geachtet, ja fast schon „gewöhnlich“ auf großen Festivals, so sollten auch DANCE WITH THE DEAD eigentlich ganz selbstverständlich dort hingehören – denn dieses Projekt ist musikalisch der perfekte Brückenschlag zwischen Metal und Synthwave. Die Energie des Metal gepaart mit treibender Eingängigkeit des Elektro, sozusagen.
Allerdings sind DANCE WITH DEAD ein bisschen verschrobener, ein bisschen nerdiger als die bereits genannten übergroßen Genre-Vertreter. 2013 gegründet ist die Band zwar auch ein Urgestein des Synthwave und live durchaus präsent – egal, ob auf kleineren Festival-Bühnen, im Vorprogramm so namhafter Acts wie DRAGONFORCE, BEAST IN BLACK oder DEVIN TOWNSEND oder solo in kleinen Clubs. Und passend zur synthwave-üblichen Remix-Kultur nehmen sich DANCE WITH THE DEAD (natürlich) daher auch gern mal Klassiker des Rock oder Metal vor.
Live ein echtes Highlight…
Dabei war das Projekt zunächst gar nicht für eine Bühnendarstellung ausgelegt. Gut, dass die Herren Pointer und Kim sich das nochmal gründlich überlegt haben. Auf der Bühne zu Dritt (dann mit menschlichem Drummer) wird aus dem Elektro-Projekt eine richtige Band. Und dann kommen auch die Thrash- und Rock-Elemente noch deutlicher zum Tragen als von Platte.
Doch die Band auf ein knalliges Live-Phänomen zu reduzieren, wäre ziemlich unzureichend. Denn gerade die ersten Studio-Alben haben eine wunderbare Ohrwurmqualität und eine ganz einzigartige, besondere Stimmung. Das Debüt-Album „Out Of Body“ von 2013 ist soundtechnisch noch etwas unbehauen und kommt mit seinem 2023er-Jubiläums-Remix besser zur Geltung. Aber die 2014er-Veröffentlichungen der tanzenden Toten haben es in sich: Seien es die EPs „Into The Abyss“ und „Send The Signal“ oder das Album „Near Dark“.
Hier haben DANCE WITH THE DEAD schon sehr früh ihren typischen und wiedererkennbaren Sound gefunden – zwar noch elektroniklastiger als heutzutage, aber melodiös, gruselig und angenehm nostalgisch. Und auch das neueste Werk „Driven To Madness“ macht – nach einem kurzen Kreativ-Durchhänger in der Bandhistorie in den späten 2010er-Jahren – wieder richtig Spaß.
… aber auch von Platte ein großes Vergnügen
Auch nach mehr als zehn Jahren ist es somit ein absolutes Vergnügen insbesondere zu den alten Werken der Band zurückzukehren. Gerade dieser plakativ-schrille Horroransatz, der sich herrlich aus den Quellen von JOHN CARPENTER über George A. Romero bis Dario Argento speist und unzählige bekannte Referenzen aus Film und Fernsehen einwebt, wirkt wie ein Gute-Laune-Booster. Aliens, Zombies, Mutanten: Alles rein und ab die Post!
Autor: Sven Lattemann
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Schönes Special und ich finde das auch interessant.
Aber die Dropkick Murphys als „Geheimtipp“ ? Gibt es wirklich Leute die in Metal/Rock Bereich unterwegs sind und die Murphys nicht kennen? Ich vermute nicht und wenn sind es <3%
Die spielten doch schon auf allen großen "Metal" Festivals.
Nur ein Hinweis – keine Kritik – ich persönlich mag die Murphys seit ihrer ersten Platte 'Do or Die' aus 1998 und seitdem eigentlich keine Platte verpasst.
Btw. wer auf Dropkick Murphys steht sollte sich mal die deutsche (saarländische) Band "The Feelgood McLouds" antesten, ich finde dass die denen sehr ähnlich sind und dennoch eigenständig genug um kein Abklatsch zu sein.