Katatonia
Ein Rückblick auf 20 Jahre Katatonia
Special
The Great Cold Distance
Nichtsdestotrotz gibt der Band die allgemeine Akzeptanz recht. Die tourfreudige Band erschließt erstmals die russischen Ländereien für sich und bereitet sich nach dem Meisterstreich „Viva Emptiness“ auf ihren nächsten Entwicklungsschritt vor. Mit „My Twin“ folgt die Single zu einem Track, der bei last.fm noch immer der meistgehörte Song von KATATONIA ist, obgleich mit „Night Is The New Day“ bereits seit geraumer Zeit ein neues Album am Start ist. Und das, obwohl „My Twin“ in meinen Ohren keinesfalls zu den stärksten Stücken auf dem zugehörigen Album „The Great Cold Distance“ gehört.
Generell läuft diese Platte für mich recht eindeutig unter dem Banner „Underdog-Ansammlung“. „Rusted“ oder „In The White“ sind nur zwei von einigen unterbewerteten Songs auf dem 2006er Werk. Im Wesentlichen führt die Band ihr Konzept eisenhart fort, wird mit Stücken wie „Deliberation“ fast schon poppig, und trotzdem spricht so gut wie niemand von „modern crap“ oder „big disappointment“. Das mag erneut an der Art und Weise liegen, wie KATATONIA musikalisch handeln – irgendwie magisch.
Nach 2006 heißt es für Fans erst einmal warten, ein neues Album ist zunächst nicht in Sicht. Mit einigen Single-Auskopplungen des aktuellen Albums („Deliberation“ und „July“) und dem Live-Album „Live Consternation“ (2007) versucht man die Fans bei Laune zu halten. „Live Consternation“ stellt die erste Veröffentlichung mit Live-Material der Band dar, natürlich mit deutlichem Fokus auf dem Hier und Jetzt.
Enthalten ist der gesamte Gig auf dem Summer Breeze 2006, der sowohl neueres Material (u.a. „Leaders“, „Soil’s Song“), Songs aus der „Viva Emptiness“-Zeit (u.a. „Ghost Of The Sun“, „Evidence“) und älteres Material aus der Post-„Brave Murder Day“-Ära (u.a. „Cold Ways“, „Right Into The Bliss“) enthält. KATATONIA verströmen ihre Magie damit auch live verströmen und Jonas Renske zeigt, dass er über die Jahre hinweg mehr Selbstvertrauen gesammelt hat, sodass die häufige Kritik am schwachen Live-Auftreten der Band nur noch bedingt zieht.
Night Is The New Day
2009 ist es endlich soweit, mit „Night Is The New Day“ steht ein neues, das insgesamt achte, Album an. Es wären nicht KATATONIA, wenn nicht auch dieses Werk zu hitzigen Diskussionen führen würde. Da wären natürlich die „alten“ Fans, die auch im Jahre 2009 noch hoffen, die Schweden würden ein neues „Brave Murder Day“ aufnehmen. Aber auch „neuere“ Fans finden nicht nur lobende Worte für „Night Is The New Day“. KATATONIA geben den Synthies noch mehr Raum, ansonsten setzen sie weitestgehend auf bekannte Songstrukturen. Dass die Band dabei den Härtegrad noch etwas zurückfährt, lässt sich ebenfalls nicht wegdiskutieren – alles Punkte, die zu Debatten führen. Es bleibt aber dabei, dass sowohl „Forsaker“ als auch „The Longest Year“ sowie „Departer“ als Beispiele für die so oft zitierte Magie und Emotionalität stehen. An welchem Rang „Night Is The New Day“ bei den Fans rangiert, bleibt natürlich weiterhin ein persönliches Anliegen, was wohl auf die gesamte Diskographie zutrifft.
Nach der Veröffentlichung des Albums begeben sich KATATONIA auf große „New Night Over Europe“-Tour und müssen sich direkt an zwei neue Gesichter gewöhnen. Niklas Sandin am Bass und Per „Sodomizer“ Eriksson (u.a. BLOODBATH) sind ab sofort als Live-Session-Mitglieder mit von der Partie. Grund dafür ist der Ausstieg der beiden langjährigen Mitstreiter und Brüder Fredrik „North“ Norrman (Gitarre) und Mattias „Kryptan“ Norrman (Bass). Die Trennung erfolgt in aller Freundschaft, da bei beiden die Familie in Zukunft mehr Platz einnehmen widd. Fredrik lässt allerdings 2010 mit dem OCTOBER TIDE Comeback-Album „A Thin Shell“ musikalisch wieder von sich hören.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2011 und KATATONIA feiern ihren 20. Geburtstag, anlässlich dessen die Schweden zwei Re-Releases inklusive Bonusmaterial am Start haben, zu denen Ihr an anderer Stelle (nämlich hier zu „Last Fair Deal Gone Down“ (Re-Release) und hier im Fall von „Night Is The New Day“ (Re-Release)) noch mehr erfahrt. Wir sind gespannt, wie es in den nächsten Jahren mit einer der bedeutendsten Bands des Metalzirkus weitergehen wird. Eines ist aber schon heute klar: ohne KATATONIA wäre Metal nicht das, was er ist. Wir freuen uns auf die nächsten 20 Jahre und gratulieren von Herzen zum Zwanzigjährigen.
Autoren: Christoph Meul, Yannick Lengkeek, Eckart Maronde, Thomas Weeber, Patrick Olbrich und Jan Wischkowski
- Eine Erfolgsgeschichte beginnt
- For Funerals To Come / Brave Murder Day
- Discouraged Ones / Tonight’s Decision
- Last Fair Deal Gone Down / Viva Emptiness
- The Great Cold Distance / Night Is The New Day
- Geburtstagsgrüße von alten Weggefährten
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Stile | Black Metal, Doom Metal |
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Katatonia auf Tour
13.12. - 14.12.24 | Eindhoven Metal Meeting 2024 (Festival)Katatonia, Dark Funeral, The Kovenant, Asphyx, Anaal Nathrakh, Carpathian Forest, Empyrium, Schammasch, Agent Steel, Defleshed, Impaled Nazarene, Chapel Of Disease, Akhlys, The Vision Bleak, Undergang, Soulburn, Savage Grace, Asagraum, Hour Of Penance, Alfahanne, Thy Antichrist, Worm, Fleshcrawl, Svarttjern, Sammath, Deathbarrel, Malphas, Ante-Inferno, Tortharry, Three Eyes Of The Void, Violentor und Fractured InsanityEffenaar, Eindhoven |
sehr schöner rückblick auf 20 jahre bandhistorie. aber wo kann ich jetzt mein kreuz machen, um „brave murder day“ zum besten album zu wählen? 😉
Sehr schön!