Iron Maiden
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Iron Maiden

IRON MAIDEN – wir behaupten tollkühn, dass jeder Besucher dieser Seite den Namen dieser Band schon mindestens einmal gehört hat. Von Opa, Oma, Papa, älteren Geschwistern oder einfach, weil man selbst einen exquisiten Musikgeschmack hat. Am ersten Weihnachtsfeiertag 1975 gründete sich die britische Band, ihr wisst also, was es dieses Jahr am 25. Dezember 2015 zu feiern gibt? Im Angebot wären 40 Jahre IRON MAIDEN und/oder das im September erscheinende neue Album The Book of Souls – notiert euch sicherheitshalber mal beides im Kalender! Die metal.de-Redaktion lässt sich derweil auf einen Song von IRON MAIDEN festnageln und erklärt, woher die Liebe zur Kult-Band kommt. Liegt es an Eddie, wehmütigen Erinnerungen an erste Verkrampfungen in der Hand nach stümperhaftem Vergehen an Saiteninstrumenten, Leggings, schlechten Frisuren (Oder hat jemand, der das liest, tatsächlich noch einen Pony?!) oder doch einfach daran, dass IRON MAIDEN die Nummer 1 sind?

Michael Klaas – „The Duellists“

Was macht „The Duellists“ so stark?

Für mich fasst „The Duellists“ die Stärken der frühen IRON MAIDEN wunderbar zusammen. Es hat einerseits eine eingängige Hookline, gutes Songwriting, eine lockere aber doch ausreichend tighte Rhythmik, einen großartigen Instrumentalpart und damit einhergehend eine tadellose Spielweise. Darüber hinaus handelt das Lied, wie gar nicht mal so selten bei MAIDEN, von einem Film, den die Band ganz gerne mag, in dem Falle „Die Duellisten“ von Ridley Scott. Prinzipiell alles, was ein guter MAIDEN-Song braucht, findet sich in „The Duellists“ wieder.

Wann bist du zum ersten Mal mit den Jungfrauen in Kontakt gekommen?

Zum ersten mal RICHTIG in Berührung gekommen – abgesehen von einigen „Hörproben“ hier und da – bin ich beim Bass-Spielen, als ich „Number Of The Beast“ wie bekloppt geübt habe. Dann war ich kurz darauf mit ein paar Kumpels beim Konzert einer MAIDEN-Coverband namens IRON MAIDNEM, durch die ich erst so richtig auf den Geschmack gekommen bin. So kam es dann, dass ich mir die Studioalben nach und nach zugelegt habe. Und mal ehrlich: MAIDEN sind und bleiben eine der Ikonen des Heavy Metal. Selbst diejenigen, die überhaupt nichts mit Metal zu tun haben, sind mit dem Namen vertraut. Für mich sind IRON MAIDEN völlig zu Recht eine der wichtigsten Bands in diesem Genre – auch wenn ihre neueren Werke die Meinung ihrer Hörerschaft regelmäßig spalten. Darüber hinaus sind sie für jeden aufstrebenden Metal-Bassisten ein Muss! Steve Harris hat’s einfach drauf!

Sven Lattemann – „Run To The Hills“

Warum ist dies mein Lieblingssong?

IRON MAIDEN sind in meiner frühen musikalischen Entwicklung kaum über den Status einer Party-Band hinausgekommen – und „Run To The Hills“ war von Anfang an der Grund dafür. Das treibende Schlagzeugspiel, der (selbst für IRON MAIDEN-Verhältnisse) sofort greifende Refrain und dazu noch Bruce Dickinsons fantastische Frisur, äääähm Stimme. Da man den Song in JEDER Lebenslage wunderbar mitsingen kann und er IMMER gute Laune macht, hat er sich unweigerlich für immer in meine Synapsen eingebrannt.

Besser spät, als nie

Wie gerade erwähnt, haben IRON MAIDEN bei mir eher als Party-Band angefangen, weshalb ich die Herren um Mr. Harris sehr lange (sträflich) unterschätzt habe. Das hat sich zwischenzeitlich deutlich geändert: Die Klasse, die insbesondere die frühen Werke der Jungfrauen aufweisen, sucht auch heute noch ihresgleichen – und „Killers“, „Number Of The Beast“ und der Nachzügler „Fear Of The Dark“ sind Klassiker im Metalkanon, die ich mittlerweile gern und wiederholt auflege. Zugegeben: Nicht alle Werke schmecken, gerade die Veröffentlichungen ab den mittleren 1990ern gehen mir ziemlich ab: Aber live würde ich IRON MAIDEN jederzeit gegen einen ganzen Sack aktueller Emporkömmlinge eintauschen.

…und das Video?

Spitzenklasse, oder? Slapstick, Ironie und sogar noch eine zivilisationskritische Botschaft. Und Bruce Dickinsons Frisur, äääähm Stimme! Das ist Metalporn!

Fabian Schneider – „Afraid To Shoot Strangers“

IRON MAIDEN als Einstiegsdroge für Gitarristen

Ich spiele nun seit mehreren Jahren Gitarre und habe meine Anfänge mit einfachen Sachen von RAMMSTEIN gemacht. Ich hatte lange Zeit Probleme damit, vernünftige Solos zu spielen, und nachdem ich mir die Finger wund geübt hatte, war das Solo von „Afraid To Shoot Strangers“ das erste, welches ich jemals spielen konnte. Ich verbinde mit dem Song also ein riesiges Erfolgserlebnis für mich und spiele „Afraid To Shoot Strangers“ inklusive Solo auch heute noch gerne rund. Der Song selbst gefällt mir durch seine ruhige Charakteristik, welche den Jungfrauen sehr gut zu Gesicht steht.

Was fasziniert dich an der Band?

Ich selbst durchstreife zwar am liebsten die härteren Metal-Gefilde, doch es geht nichts über eine gepflegte Runde IRON MAIDEN. Abgesehen von ihrer Bedeutung für die Metal-Szene steht außer Frage, dass die Band über (fast) jeden technischen sowie songwriterischen Zweifel erhaben ist. Zum ersten Mal in Berührung gekommen… das ist schwierig. IRON MAIDEN hatte ich irgendwie schon immer auf dem Schirm, auch zu der Zeit, als ich noch nicht so sehr in die Metal-Szene involviert war. Nachdem ich mit Bands wie DISTURBED, SYSTEM OF A DOWN und anderen, klassischen Einsteigerbands in der Szene Fuß gefasst hatte, musste ich natürlich zwangsläufig irgendwann zu IRON MAIDEN finden und war auf Anhieb begeistert. „Fear Of The Dark“, „The Number Of The Beast“, „Powerslave“ – wochenlang sind diese Platten bei mir immer wieder rotiert und auch heute kann ich mich ihrer Faszination nicht entziehen.

Nadine Schmidt – „Revelations“

Wieso, weshalb, warum?

Mir gefielen von Anfang an der wechselnde Rhythmus, die schon fast naive Dynamik, die den Song trägt, und die extra theatralische Vortragsweise der Strophen. Sicherlich ist „Revelations“ einer der ersten Songs, bei denen mir der Nacken gezuckt hat. Zuordnen konnte ich es damals noch nicht, aber das war ein erster Meilenstein auf meinem Weg zum Metal. Wie häufig bei Liedern, die ich seit meiner Kindheit kenne und damals noch nicht verstand, singe ich zu 75% Fantasie-Englisch, obwohl ich den Text kenne. Einfach, weil er so tief in mir verwurzelt ist.

Durch meinen älteren Bruder wurde ich zwangsläufig mit IRON MAIDEN bombardiert. Riesige Poster mit gruseligen Eddie-Fratzen, an denen ich mich nur geduckt und meistens sehr schnell vorbei geschlichen habe. Damals bin ich davon ausgegangen, dass es sich um eine ausgeprägte Freude an Horrorfilmen handelt und habe die Bilder erst gar nicht mit der Band, die auch ständig dudelte, in Verbindung gebracht. Heimlich habe ich mich, in Abwesenheit meines Bruders, in sein Zimmer geschlichen und die Poster und Platten-Cover genauer studiert, da sie mich natürlich abgestoßen und gleichzeitig fasziniert haben. Bis heute sind also starke Kindheitserinnerungen an diese Artworks – ein Kratzer auf einer Platte hätte mich das Leben gekostet! – von IRON MAIDEN geknüpft. Der direkte Draht in die Vergangenheit sozusagen.

Die Stärke der Musik habe ich erst später für mich entdeckt, nachdem ich meinen Neid über die schnieken Leggings von Bruce überwunden hatte, denn die und Radlerhosen (trug er auch manchmal) waren damals der Hit.

Auch wenn ich nicht jeden einzelnen Ton kennen und jeden Song dem jeweiligen Album zuordnen oder fehlerfrei mitsingen kann, so sind es doch Fragmente von MAIDEN-Songs, zu denen ich mir immer wieder gerne auf der Klampfe die Finger verkrampfe. Letztes Jahr bei Rock Am Ring durfte ich IRON MAIDEN wieder erleben und war erneut vom Können beeindruckt, aber noch viel mehr von der ungezwungen-authentischen Art der Band und der wahren Spielfreude. Fast zwei Stunden Dauergrinsen, Endorphinausschüttung vom Feinsten und einen Flash nach dem anderen. Durch IRON MAIDEN habe ich eine Gemeinsamkeit mit vielen Menschen gefunden, mit denen mich auf den ersten Blick musikalisch gar nichts verbindet. Steve Harris und Nicko McBrain sind dermaßen inspirierend – ein Zeichen dafür, dass Spielfreude und Liebe zu Musik nichts, aber auch gar nichts (!) mit dem Alter zu tun haben. Echte Leidenschaft verliert man nicht.

Liebe IRON MAIDEN, wisst ihr überhaupt, wieviele Menschen bei euren Songs auch heute noch immer Gänsehaut kriegen, in Tränen ausbrechen und ihr Haus verkaufen würden, um „Scream for me…“ in Wirklichkeit zu hören und euch einmal live erleben zu dürfen? Ja, verdammt. Sie wissen es und sind trotzdem nicht halb so eingebildet und abgehoben (Ed Force One mal ausgenommen…) wie andere Bands ihrer Liga. Und benötigen übrigens keine Big-4-Zusammenschlüsse, weil sie die unangefochtene Nummer eins sind!

Eckart Maronde – „2 Minutes To Midnight“

Damals, als IRON MAIDEN noch im Radio gespielt wurden…

„2 Minutes To Midnight“ war der erste MAIDEN-Song, den ich bewusst wahrgenommen habe. Das Lied erschien im August 1984 als Single, und damit wurde er in den üblichen Radiocharts gespielt, die man damals noch ohne schlechtes Gewissen hören konnte. Klar, dass er dort mit seinem harten und rhythmischen Eingangsriff ein absoluter Außenseiter war – obwohl das Zusammenspiel zwischen Gitarren und Bass natürlich MAIDEN-typisch absolut vielseitig ist. Und auch heute noch finde ich „2 Minutes To Midnight“ nicht nur zeitlos gut, sondern absolut mitreißend – vielleicht weil es so straight aufgebaut ist und die immer latent vorhandene Formelhaftigkeit von NWoBHM-Kompositionen auslässt.

Und das Video?

Wie geil ist das denn? 1984 – George Orwell, James Bond und Ronald Reagan in einem kleinen Filmchen zusammengefasst. Das Ganze schön düster und mit einem Augenzwinkern abgedreht, und fertig ist ein cineastisches Erlebnis, das auf einen damals Elfjährigen Eindruck macht.

Deine Verbindung zu IRON MAIDEN?

Das erste und bislang einzige Mal habe ich IRON MAIDEN 2014 auf dem FortaRock gesehen, und die Band hat mich durch ihre Professionalität und ihre mit Mitte 50 immer noch vorhandene Agilität regelrecht vom Hocker gehauen. Selbst wenn MAIDEN also nicht meine Lieblingsband ist – Bruce Dickinson & Co. haben meinen uneingeschränkten Respekt!

Markus Endres – „Fear Of The Dark“

Gehört und sofort geliebt

IRON MAIDEN waren für mich neben HELLOWEEN, METALLICA, MEGADETH und RUNNING WILD der Einstieg in den Heavy Metal. Die Mischung aus eingängigen Hooklines, intelligenten Texten, mitreißenden Melodien, fantastischem Gesang und Atmosphäre hatten mich vom ersten Hör weg gepackt, und diese Liebe zu Maiden hat mich seither nicht mehr losgelassen. Da ich um 1990 anfing, mich immer intensiver mit Heavy Metal zu beschäftigen, habe ich eine besondere Verbindung zum Album „Fear Of The Dark“, da es nach dem eher schwachen „No Prayer For The Dying“ wieder IRON MAIDEN in absoluter Bestform zeigte und wirklich jeder Song ein absoluter Killer ist. „Fear Of The Dark“ lief damals ständig in Dauerrotation. Natürlich kann hier nur der Clip des Titelsongs von Donington aus dem Jahr 1992 gezeigt werden, wie er damals auch auf MTVs „Headbangers Ball“ ausgestrahlt wurde. Da werden Erinnerungen wach…

Felix Futschik – „Still Life“

Verheiratet mit IRON MAIDEN

Manchmal habe ich das Gefühl, mit IRON MAIDEN verheiratet zu sein. Das sieht dann folgendermaßen aus: Hochzeitstag: Freitag, 24. Oktober 2003. Ort der kirchlichen Trauung: Olympiahalle, München. Natürlich habe ich davor schon ordentlich mit den Jungfrauen geflirtet. Anfangs stand allerdings nicht die Musik im Vordergrund, sondern es waren die verschiedenen Formen des sympathischen Eddie. Die Musik folgte, als mich das faszinierende Wackelcover der „Rock In Rio“-Platte anlächelte. An besagtem Hochzeitsabend musste ich dann einfach „ja“ sagen. Die Aufregung in den Monaten davor war groß. Unter Tränen brachte ich meine Mutter dazu, mir eine Karte für das Konzert zu kaufen, denn die wollte ihren gerade 14 Jahre alt gewordenen Sohn nur ungern mit über 10.000 Freaks in eine Halle stecken. Der Kompromiss war schließlich eine Sitzplatzkarte und für sie das ganze Thema damit beendet. Aber als Schwiegermutter muss man sich früher oder später dem Schicksal des Schützlings fügen. Für mich war das Thema noch lange nicht beendet, es fing gerade erst an: Ich wollte die Songs nicht nur hören, sondern selber spielen und jeden Ton inhalieren. So kam ich zur Gitarre und zur eigenen Band. Nach gerade mal zwei Monaten versuchten wir uns an „The Trooper“. Aus heutiger Sicht hätte man damit den ultimativen Maiden-Fan-Contest starten können: Wer den Song in unserer Version erkannt hätte, wäre ein wahrer Fan gewesen! Der stärkste MAIDEN-Song ist „Still Life“. Für mich steckt in den 04:54 Minuten alles, was die Band ausmacht: Leadgitarren, die sich ins Ohr fressen, treibende Bassrhythmen, die Zuckungen in den Fingern hervorrufen, und ein Bruce Dickinson, der sich durch sein Sortiment an Gesangsstilen trällert. Übrigens ist die Botschaft zu Beginn des Songs alles andere als satanisch. Spielt man den Anfang rückwärts ab, hört man einen betrunkenen Nicko McBrain, wie er den Schauspieler John Bird imitiert. Damit reagierte die Band auf den hartnäckigen Vorwurf, satanisch angehaucht zu sein. Nach wie vielen Jahren feiert man eigentlich silberne Hochzeit?

Marek Protzak „Can I Play With Madness“

Eddie ist auch nicht mehr das, was er mal war

„Can I Play With Madness“ ist einer meiner Lieblingssongs von MAIDEN, weil ich auf riesengroße Refrains mit Keyboard-Pomp stehe. Und den unheiligen Flirt mit dem Unheiligen: „Your soul is gonna burn in a lake of fire!“ Und weil das Video zum Song damals bei MTVs „Headbangers Ball“ lief. Der Pauker landet unter der Erde und Eddie wartet dort verführerisch im Kühlschrank. Besser geht es nicht.

Zu IRON MAIDEN generell habe ich dabei ein eher ambivalentes Verhältnis. Die Eddies bis ’93 waren praktisch alle top, die danach alle billig. Wie kann das sein? Sehen die das nicht? Das muss denen doch mal jemand sagen! Schrecklich, schrecklich, schrecklich… furchtbar, furchtbar, furchtbar…

 


05.07.2015
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