Iron Maiden
Die ultimative inoffizielle Bildbiografie
Special
Dass IRON MAIDEN aufgrund ihres sehr langen Bestehens so einige Erlebnisse wie Besetzungswechsel, Welttourneen, Platin-, Gold- und was-weiß-ich-noch-für-welche-Auszeichnungen erlebt haben, ist ja kein Geheimnis und wurde schon in so machen gedruckten Werken dokumentiert. Die neue, inoffizielle Bildbiografie von Neil Daniels hingegen bietet so einiges mehr, als die momentan am Markt erhältlichen Werke.
Fakt ist schon mal, dass kein Bandmitglied, auch nicht Steve Harris (Bass), hier etwas zensieren konnte. Das spricht schon mal für sich, denn es gibt auch einige Fakten der Biografie von IRON MAIDEN zu lesen, die manchen Musikern der Band vielleicht nicht so sehr schmecken könnten. Seien es Zitate von Bruce Dickinson (Gesang), kurz nach seinem zeitweiligen Ausstieg, über IRON MAIDEN, Klarstellungen von Paul Di’Anno, der bei den Alben „Iron Maiden“ und „Killers“ seinen Gesang präsentieren durfte oder auch verschiedene Kritiken von Gastautoren, die Neil Daniels für sich gewinnen konnte.
Das schicke Werk mit einem Augenauschnitt für Eddie (Maskottchen der Band, Anm. d. Red.) auf dem Cover sorgt schon beim bloßen Anblick für Freude. Wenn man, als Fan, dann noch die zahlreichen Fotos überfliegt, die auf den insgesamt 224 Seiten zu finden sind, kann man sich kaum halten, das Werk zu verschlingen. Und das geschieht auch recht schnell. Nicht, weil es auf den ersten Blick lediglich 224 Seiten sind, nein, Neil Daniels vermag es, die Historie der Band tief, aber nicht zu sehr im Detail, zu durchleuchten. Zahlreiche ehemalige Bandmitglieder kommen zu Wort (u.a. der erwähnte Paul Di’Anno oder der ehemalige Sänger Blaze Bayley) und es werden haufenweise Zitate von der aktuellen MAIDEN-Mannschaft von Adrian Smith (Gitarre), Janick Gers (Gitarre), Nick McBrain (Schlagzeug), Bruce Dickinson (Gesang), Dave Murray (Gitarre) bis hin zu Bandboss Steve Harris (Bass) dargeboten.
Zu jedem Zeitabschnitt des Schaffens der Band werden auch die jeweiligen Studioalben noch einmal rezensiert. Zwar kommen die frühen Werke wie „Killers“, „Piece Of Mind“, „Number Of The Beast“ oder „Powerslave“ sehr gut davon, so hagelt es bei den 90er-Werken der Band auch mal Kritiken, u.a. bei „No Prayer For The Dying“ (von Musikjournalist Martin Popoff klasse geschrieben) oder „Virtual XI“. Dabei nehmen die Schreiber kein Blatt vor den Mund, ob es IRON MAIDEN nun passt oder nicht.
Neben den teilweise wundervollen Fotos, die durch die Bank weg gelungen sind und alle Epochen der Band widerspiegeln, gibt es auch eine (fast) vollständige Übersicht aller Touren- und Daten, die IRON MAIDEN von Anfang an bis 2011 um den Globus geschickt haben. Wo findet man so etwas in dieser Vollständigkeit sonst noch?
Ein kleines Schmankerl am Schluss: „Was macht eigentlich…“ widment sich den ehemaligen Mitgliedern von IRON MAIDEN, auch Clive Burr, Drummer bis 1982, der leider vor kurzem verstorben ist.
Fans müssen bei diesem Werk eigentlich zugreifen. Denn bei dieser Masse an Fotos und Randinformationen bleibt dem geneigten MAIDEN-Anhänger keine Wahl. Doch auch Metal-Interessierte, die nicht im Fan-Lager von IRON MAIDEN beheimatet sind (wenn es denn welche gibt), können sich hier ein Stück Musikgeschichte ins Haus holen.