Iron Maiden
Das meint die Redaktion zu "Senjutsu"
Special
Wo ordnest du das Album in der IRON MAIDEN-Diskografie ein?
Olaf: Das Album steht auf einer Stufe mit „A Matter Of Life And Death“ und ist eine Spur genialer als „The Book Of Souls“. Eines der besten der neuen MAIDEN-Phase.
Björn: Die beste Veröffentlichung der vergangenen zwanzig Jahre. Aber IRON MAIDEN und vor allem Bruce Dickinson hatten mal mehr drauf. Man wird halt nicht jünger.
Dominik: Schwierige Frage, vor allem nach der kurzen Zeit. An die Klassiker aus den 80ern kommt die Platte natürlich nicht ran. Gleichsam ist sie – wie alle Alben seit der Rückkehr von Adrian Smith und Bruce Dickinson – besser als die gesamte 90er-Phase der Band. Was das Schaffen seit „Brave New World“ angeht, gehört „Senjutsu“ für mich definitiv zu den besseren Platten. „Dance Of Death“ und „The Final Frontier“ lässt das Album locker hinter sich. Ich würde es sogar über „The Book Of Souls“ ansetzen. Aber an „Brave New World“ oder das meisterhafte „A Matter Of Life And Death“ kommt „Senjutsu“ nicht heran.
Hans: Reiht sich qualitativ irgendwo zwischen den Veröffentlichungen nach „Brave New World“ ein. Durch den verstärkten Synthesizer- und Keyboard-Einsatz bewegt sich „Senjutsu“ stilistisch am ehesten in der Nähe von „Somewhere In Time“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“.
Jannik: Die Fortführung des aktuellen Stils.
Jürgen: „Senjutsu“ hat mit den Klassikern von IRON MAIDEN nicht viel zu tun. Es bietet sich ein wenig der Quervergleich zu AC/DC und „Power Up“ an. Es klingt nach IRON MAIDEN, hinterlässt aber kaum bleibenden Eindruck. Momente, die wirklich mitreißen, lassen sich zu selten finden. Der positive Unterschied zu anderen, in die Jahre gekommenen Bands, ist die Gesangsleistung. Die Songs sind allesamt gut hörbar, aber von den 80 Minuten Musik bleiben nicht viel mehr als zwei oder drei Tracks im Gedächtnis. In der Diskografie würde ich die Scheibe in das hintere Drittel einsortieren, gemeinsam mit zum Beispiel „The Book Of Souls“.
Marc: Steve Harris prägt dieses Album so sehr wie kein anderes seit „Virtual XI“. Zwar ist er als Songwriter an drei Songs gar nicht beteiligt, was im Gesamtkontext der Diskografie sogar eine relativ hohe Zahl ist, aber seine Solokompositionen nehmen dafür sehr viel Raum ein. „Senjutsu“ verdeutlicht, was sich schon mit „The Book of Souls“ ankündigte: IRON MAIDEN haben einen Punkt erreicht, an dem die einzelnen Musiker, vor allem Harris, ihre eigenen Ideen verfolgen, gleichzeitig aber auch das Vertrauen in die anderen haben, diese gemeinsam als Band umsetzen zu können. Was also bei „Fear Of The Dark“ nicht geklappt hat, funktioniert auf „Senjutsu“. Die Band befindet sich an einem ähnlichen Punkt wie 1992, ist aber nicht nur musikalisch, sondern offenbar auch menschlich gereift.
Philipp: Ein Vergleich mit den Achtziger-Alben ergibt keinen Sinn, daher nehme ich mal die Vorgänger als Maßstab und da empfinde ich das Album schon als schwächer. Das liegt am Fehlen starker Songs, sowohl kurze, schnellere (Da wäre hier allenfalls das solide „Stratego“.) als auch an hervorstechenden, beeindruckenden Epen. Und die Vorstellung, dass „Senjutsu“ der Opener für ein MAIDEN-Konzert sein soll, empfinde ich aufgrund seines gemäßigten Tempos auch gewöhnungsbedürftig.
Colin: Kein Klassiker, aber definitiv oberes Mittelfeld.
Michael: Ziemlich genau da, wo es ist, wobei es vermutlich die Plätze mit „The Final Frontier“ und „The Book Of Souls“ problemlos tauschen könnte, ohne dass man’s merken würde. Eine Rückkehr zu alter Form, wie sie JUDAS PRIEST mit „Firepower“ gefeiert haben, liegt hier definitiv nicht vor, wobei ich denke, dass MAIDEN das auf ihrem derzeitigen Entwicklungsstand nicht machen würden. Ich denke, dass das Album wie seine zwei Vorgänger ebenso schlecht altern und über kurz oder lang wieder weiterverkloppt wird. Und das sage ich als jemand, der „Dance Of Death“ und „A Matter Of Life And Death“ einen gewissen, für mich persönlich nostalgischen Guilty-Pleasure-Bonus einräumt.
Johannes: „Senjutsu“ ordnet sich schon klar in den typischen Stil der IRON-MAIDEN-Alben seit einschließlich „Brave New World“ ein. Wie in der Review beschrieben, gibt es deutliche Verweise auf die späten Achtziger („Seventh Son Of A Seventh Son“), aber auch gelegentliche „Piece Of Mind“-Vibes. Als „Book Of Souls“-Nachfolger übrigens absolut nachvollziehbar und logisch.
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Stile | Heavy Metal, NWoBHM |
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Danke für das Special, welches ich heute erst entdeckte.
Interessante Gedanken!
Ich bin ja nun auch seit März 1982 als Maidenfan unterwegs und höre ebenso wie ihr am liebsten die alten Klassiker –
bis 1986.
Damals haben sich Maiden mit jedem Album schier neu erfunden – und einmalig in der Rockgeschichte ist für mich die Number of the beast.
Die Alben seit der Reunion finde ich allesamt gut bis sehr gut und stellenweise saugut, kann aber das Material und die Alben eigentlich nicht auseinander halten und sagen welcher Song von welchem ist, da da so viel selbst zitiert und aus dem Baukasten neu zusammengesetzt wird, daß für mich da seit 25 Jahren nichts wirklich Neues mehr komponiert wird.
Kaufen tue ich trotzdem schön brav weiter – nur wegen David Michael Murray fing ich 82 an selber Metal zu machen und für mich sind Maiden Familie – und seit ich die 84 mal selbst kennenlernen durfte nach dem Powerslave Konzert in Heidelberg – ist das aus meinem Leben gar nicht mehr wegzudenken.
Seit bitte nicht sauer auf mich – für mich war es der größte Fehler, daß Janick Gers in die Band kam –
seitdem ist Maiden nicht mehr Maiden. Bin daher nach 1995 nicht mehr auf die Konzerte, da mich das Gehampel von dem Mann einfach nur nervte und der vieles ins Lächerliche zog.
Murray und Smith waren für mich das perfekte Duo im Metal – und sind es heute noch.