Insomnium
ein Liebesbrief an die Diskografie
Special
Above The Weeping World (2006)
Tracklist (53:00)
1. The Gale (02:41)
2. Mortal Share (04:00)
3. Drawn To Black (06:00)
4. Change Of Heart (04:31)
5. At the Gates Of Sleep (07:05)
6. The Killjoy (05:23)
7. Last Statement (07:32)
8. Devoid Of Caring (05:40)
9. In The Groves of Death (10:08)
Eigentlich eine Urban Myth, ist es auch bei INSOMNIUM mal wieder das dritte Album, das wichtige Weichen für die Zukunft der Band stellt, wenn es auch noch nicht den absoluten Durchbruch markiert. Während auf den ersten beiden Scheiben, trotz aller bereits vorhandenen Qualität, noch die Suche nach sich selbst im Mittelpunkt steht, klingt „Above The Weeping World“ erstmals richtig rund. Außerdem wurde mit dem traumhaften „The Gale“ die Serie der fantastischen Intro-Songs gestartet, die auf den folgenden Alben immer zwingender wurde – „Nocturne“ auf dem Vorgänger „Since The Day It All Came Down“ beschränkt sich ja als klassisches Intro noch auf ein wenig Piano-Geklimper.
Ansonsten setzen INSOMNIUM noch deutlich mehr auf Atmosphäre, aber eben auch auf fesselndes Songwriting. Wie auch Kollege Endres in seiner damaligen Review bereits feststellte, klingt die Band hier auch, trotz durchaus vorhandenen Folk-Anteilen, deutlich eigenständiger – die ohnehin schon immer völlig absurden AMORPHIS-Vergleiche waren also spätestens hier völliger Mumpitz. Natürlich enthält „Above The Weeping World“ auch eine Menge Hits: „The Killjoy“, „Mortal Share“ und sogar das bereits angesprochene „The Gale“ finden sich bis heute in den Live-Setlists der Finnen wieder. Aber auch die übrigen Songs müssen sich selbst im heutigen Vergleich keinesfalls verstecken: Die Melodielinien von „Change Of Heart“ sind Gänsehaut pur und auch der Zehnminüter „In The Groves Of Death“ ist in sich schlüssig und lässt zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Spätestens mit diesem Album sollte klar gewesen sein, wie hoch das Potenzial dieser Band tatsächlich ist. Auch wenn danach noch wesentlich stärkeres folgte, „Above The Weeping World“ gehört qualitativ nach wie vor in die obere Hälfte des Band-Katalogs. (Mirko Pidde)
Das erste Album, das wir mit Samu Oittinen im Fantom Studio in Tampere aufgenommen haben. Wir mochten den Sound der finnischen Band DIABLO sehr (hört euch die mal an). Das Studio befand sich in einem Keller und wir haben dort mehrere Wochen ohne Sonnenlicht verbracht. Wir haben dort auch in einem angrenzenden Luftschutzkeller auf Sofas in unseren Schlafsäcken geschlafen. Natürlich gab es keine Dusche, also könnt ihr euch den Geruch vorstellen.
Oft sind wir am frühen Sonntagmorgen aufgewacht, wenn die Jungs von DIABLO von ihren Wochenendauftritten zurückgekommen sind und ihre Sachen zu ihrem Proberaum neben dem Luftschutzbunker getragen haben. Wir haben Vännis [Ville Vänni, bis 2011 Gitarrist bei INSOMNIUM – Anm. d. Red.] Framus-Verstärker auf dem Album benutzt, der kurz davor war, den Geist aufzugeben. Irgendwann tat er das, und der Ersatzverstärker, den wir in die Finger bekamen, klang überhaupt nicht vergleichbar. Der Gitarrensound ist daher sehr einzigartig und wurde mit einem fast kaputten Framus Cobra erzeugt. (Ville Friman, INSOMNIUM)
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Stile | Melodic Death Metal |
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