Insomnium
"Above The Weeping World" Song By Song
Special
Die einzelnen Songs des INSOMNIUM Albums „Above the Weeping World“ kommentieren Bassist und Sänger Niilo Sevänen sowie Gitarrist Ville Friman.
1. The Gale
Ville F: Wir nutzten auf traditionelle Weise softe akustische oder Piano Einleitungen als Intro für unsere bisherigen Alben und wir machten dieses Mal auch keine Ausnahme. Doch anstatt eines kurzen Intros haben wir das eröffnende Piano Thema immer weiter wachsen lassen bis hin zum eigentlichen Song, in welchem alle Instrumente hinzu stoßen. Das ganze Stück wurde in einer einzigen stürmischen Herbstnacht 2005 geboren und meiner Meinung nach hält es die Essenz dieses Typus von Wetter gefangen. Für mich hat dieser Song auch persönliche Bedeutung, da ich während dieses Mischens dieses Tracks erfuhr, dass mein Onkel verstorben war.
2. Mortal Share
Ville F: Dieses ist der erste Song, welchen ich für dieses Album schrieb, ich denke bereits 2004. Nach “Since” hatte ich das Verlangen nach mehr Aggression und Geschwindigkeit, ich ging eher in die traditionelle Schwedische Melodic Death Metal Richtung. Wie auch immer, der 7/8 Takt baut mehr Spannung auf als ein durchschnittlicher Thrash Beat und das Intermezzo hat auch einen netten Rhythmus. Ich glaube, wir haben diesen Song vor etwa zwei Jahren arrangiert. Hauptsächlich mag ich die Einfachheit des Stückes, man hat lediglich 3 verschiedene Akkord-Strukturen, welche allerdings vier Minuten Musik aufbauen. Viele Melodien, wildes Riffing und wir haben sogar ein Video zu dem Stück gedreht. Die Texte von Niilo basieren auf Hölderlin’s Gedicht “Hyperions Schicksalslied”.
3. Drawn to Black
Niilo: An diesem Song arbeitete ich eine lange Zeit. Er entwickelte sich in ein ziemlich schnelles und direktes, nach Vorne treibendes Stück, obwohl sich darin drei verschiedene akustische Parts befinden. Der Song hat eine drückende Strophe, einen sehr melodischen Refrain, ein eindrucksvolles Intermezzo sowie ein Ende, welches in einen prasselnden Sturm von Gitarren wächst. Im Studio erdachten wir einige sehr nette Gesangspassagen für das Ende. Die Texte erzählen eine tragische Geschichte schwer zu begreifender und Sternen durchkreuzender Liebe. Im Ganzen müsste dies der einfachste zu verstehende Song sein, wenn man das Album zum ersten Mal hört.
4. Change of Heart
Ville F: Entgegen unserer Methoden zu Komponieren, entstand die Basis Idee für diesen Song im Proberaum (auch wenn das Stück damals um ca. 40 bpm langsamer war). Dies ist ein ziemlich einfach strukturierter Song, welcher innerhalb einer kurzen Zeit entstanden ist. Aleksi Munter (SWALLOW THE SUN) steuerte wirklich großartige Streicher-Arrangements bei und was mich wirklich ärgert ist, dass sie hätten höher gemischt werden sollen. Auf melodischer Seite ist der Song sehr emotional und hat ein wenig akustisches Material, daher habe ich mich für einen Text über die Liebe entschieden. Was für eine außergewöhnliche Wahl. Ich denke, dieses Stück könnte der am einfachsten zu verdauende Song für den Anfang sein.
5. At the Gates of Sleep
Niilo: Die schmerzvolle Geburt dieses epischen Songs dauerte ungefähr vier Jahre! Wir hatten dieses Stück bereits für unser zweites Album aufgenommen, mussten den fertigen Song dann aber während des Masterns fallenlassen, da das Album sonst zu lang geworden wäre. Außerdem war der Song damals noch nicht gut genug. Danach änderten wir fast alles außer dem Ende und nahmen eine neue und bessere Version auf. Es befindet sich sogar ein Bass Lead im Zwischenspiel, worüber ich natürlich sehr glücklich bin! Das Gitarren Solo und Aleksi’s Synthesizer am Ende sind ebenso unvergessliche Kunstarbeiten! Die Texte wurden in der Form eines eintönigen Wiegenliedes verfasst.
6. The Killjoy
Ville F: Dies ist wahrscheinlich der zweitälteste Song, welchen ich für dieses Album schrieb. Das Stück beinhaltet ebenso einige Passagen im 7/8 Takt und andere nette Rhythmen. Wir hatten Ärger, den passenden C-Part zu finden, aber letztendlich hat sich die Mühe gelohnt und verflixt, ich habe sogar ein Solo gespielt! Das Ende des Songs wächst weiter aus dem Anfang des C-Parts und ich bin persönlich zufrieden damit! Aleksi Munter half uns erneut mit seinen Keyboards und kam mit einem wirklich außergewöhnlichen Arrangement! Dieses Stück groovt!
7. Last Statement
Ville F: Dies ist auf jeden Fall einer der epischen Songs des Albums. Der Track hat einen ziemlich langen C-Part, in welchem wir E-Bow und viele akustische Gitarren verwendeten. Auch hier mag ich wirklich, wie sich der Song verändert, vom wilden Anfang zur erbarmungslosen Strophe und der Kollision mit dem soften und melodischen Refrain. Das Ende des Songs ist wirklich atmosphärisch und ehrlich gesagt habe ich Wochen dafür gebraucht, bis ich mit der Idee kam, wie man alles weiter anheben kann. Diese Zeit harte Arbeit hat sich gelohnt. In den Texten dreht es sich um Hassen und Vergeben.
8. Devoid of Caring
Ville F: Dieses Stück wird von Riffing und Groove dominiert und hat sogar ein Schlagzeug Intro! Die Arbeit an diesem Song war ein einfacher Prozess und ich denke, dass er sich seit meinem ersten Demo, welches ich zu Hause machte, kaum verändert hat. Wir entschieden uns, ein wenig die enthaltenen Blast Beats zu kürzen. Das Ende ist ziemlich lang und sehr doomig mit zartem Positivismus versehen, am wenigsten musikalisch. Es sind noch Streicher Arrangements enthalten und man kann behaupten, es klänge wie Pop Musik, Heavy Pop Metal oder so was. Jetzt wisst ihr wenigstens, wie ihr den Song verurteilen könnt.
9. In the Groves of Death
Niilo: Ein episches Ende, was wir auf jedem Album haben wollen! Dieser Song hat viele Parts, unterschiedliche Atmosphären und Taktwechsel, es sollte also das progressivste Stück auf diesem Album sein. Und ich denke immer noch, dass es nicht zu schwierig für den Hörer ist. Jeder von uns außer Markus (Hirvonen, Schlagzeug, Anmerk. d. Verf.) steuerte einige Teile bei, es steckt also wirklich Teamarbeit dahinter. Das Ende wächst heran zu einem wilden Festmahl von verrückten Schlagzeug Fills, Gitarren Soli und Hammondorgel! Nach dem Höhepunkt beruhigt sich alles runter zu einer einsamen Gitarre, welche schließlich im Klang des Regens verklingt. Das Ende.
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