Immortal
Listening-Session zu "All Shall Fall"
Special
„Welch schicksalhafte Fügung! Meinem Sehnen wurde entsprochen.“ So dachte wahrscheinlich in bester fanatischer Manier die Mehrzahl der von der Aura IMMORTALs gänzlich vereinnahmten Horde, die fieberhaft einem neuen Schwarzheimer-Meisterwerk der norwegischen Kälte entgegenfieberte als sie erfuhr, dass es dieses Jahr nun endlich wieder soweit sein würde. „All Shall Fall“ wird diesen September auf die schwermetallischen Massen losgelassen werden. Und obgleich das Material für Fachjournalisten hinter Schloss und Riegel verwahrt wurde und kein einziger mit einer Bemusterung zu rechnen hatte (es gab bloß wenige Listening-Sessions) traf Metal.de sich auf dem diesjährigen Wacken Open Air mit IMMORTAL-Manager Hakon, um sich für eine Weile seinen Ipod zu leihen, auf welchem das neue Meisterstück (ja, ihr lest richtig, „Meisterstück“) zu finden war. Ein gütiger Dienst eines riesigen Hünen, der die Bedürfnisse seiner Künstler respektiert.
Ergebnis des Lauschangriffs sah folgendermaßen aus: „All Shall Fall“ ist 100% IMMORTAL – diese Tatsache können wir euch mit des Teufels Klaue vertragssicher unterschreiben. Und ganz besonders vehement und umso erstaunlicher fällt die Nähe zum für viele Fans am meisten umjubelten Werk „At The Heart Of Winter“ aus. Das neue Todesgeschwader klingt nur kompakter, thrashiger, griffiger und etwas mehr auf den Punkt gebracht, ja fast schon minimalistischer. Die druckvolle, aber nie zu sterile, brachiale Produktion liegt irgendwo zwischen Frühwerk und dem letzten offiziellen Output „Sons Of Northern Darkness“ und unterstreicht das im Backstage-Bereich mit Ohren zu bestaunende Hörvergnügen.
1. ‚All Shall Fall‘ – ein kurzes Intro, das sich so anfühlt als steuere der unsterbliche Kahn gen Eisberg oder in Richtung steinzeitliche Eiszeit-Einöde, klingt imaginär so als wäre das Ganze in einer verlassenen Rüstungsfabrik in Stalingrad aufgenommen. Darauf folgt auch schon jäh ein treibender Schlagzeugrhythmus, der ohne große Schnörkeleien die Grundfesten des Songs zusammenhält und den Hörer erst einmal beim Arm nimmt, um mit ihm die ersten Schritte der Reise zu unternehmen. Natürlich darf auch hier nicht der klassische Blastspeed fehlen, welcher aber insgesamt eher treibend-walzend denn knüppelnd wirkt. Mit Riff-Monumentalbauten wird auch hier nicht gegeizt und die typisch kaltblütig-nordische Frostigkeit gewinnt an Raum. Fett.
2. ‚The Rise Of Darkness‘ – zu Beginn ein fettes, thrashiges Riff und dann ran an den Speck! Eine ordentliche Portion Double-Bass mit sinistren und anteillosen Vocals und lang gezogenen majestätischen Dinosaurier-Akkorden. Besonders die sehr pressenden Tom-Passagen und Breaks wirken sehr gezielt eingesetzt. Gen Schluss hin drückt man noch mal aufs Gas-Pedal und spielt abgehakte Powerchords mit dem nötigen Schrebbelfaktor, eine Schippe drauf legt man mit ungewöhnlich sauber wirkenden Soli, die musikalische Reife erkennen lassen.
3. ‚Hordes Of War‘ – Das totale Black-Thrash-Inferno! Ein unglaublich straight nach vorne knüppelnder Track für IMMORTAL-Verhältnisse mit coolem Power-Metal-Doublebass-Mittelteil und variierenden Blastbeats alter wie neuerer Schule. Einer der solidesten Tracks, die man je von dieser Band gehört hat. Keine Frage.
4. ‚Norden On Fire‘ – Erste epische Expansion platziert als goldene Mitte. Wie ‚Hordes Of War‘, nur sehr viel breitwandformatiger und atmosphärischer. Ein sehr winterlicher akustischer Mittelpart, gefolgt von mehr klassisch orientierten Soli all inclusive: schöne Harmonien (und kein punkiges Willkür-Gewusel wie etwa auf „Pure Holocaust“), True-Metal-Picking und blitzernem Taping-Gefrickel à la Van Halen. Der Spannungsaufbau ist fast schon screenplay-like und das spricht für sich. Eine Nummer zum schaurigen Tagträumen und Gruseln.
5. ‚Arctic Swarm‘ – Ungewöhnliche, moderne Rhythmik, eigenartig punktierte Akzente, die das experimentellste Stück auf „All Shall Fall“ verheißen. Total bombastisches Geknüppel und Doublebass-Drumming ohne ersichtliches Ende. Wahrlich großkalibriges Heavy-Riffing mit total ausgeflippt-ungezügelter Egogitarre und angestrengtem Saitengefiepe bis zum Exzess. Trotz der Experimentierfreudigkeit atmet auch dieser Song den Geist von „At The Heart Of Winter“.
6. ‚Mount North‘ – Ein verzerrtes Bass-Intro entführt den Hörer in eine undurchdringliche Schlucht punkiger Rotzigkeit mit kataklystischer Energie. BATHORY-ähnliche Vibes türmen Akkordansammlungen über jene Schlucht auf, untermauert wird dies durch kontinuierliche Punk-Beats, die später um dickleibige Rumpelbass-Attacken ergänzt werden. Viele Stimmungswechsel trotz solidem Fundament machen diesen Track zur Ausnahmenummer.
7. ‚Unearthly Kingdom‘ – Fulminantes und hochgradig stimmungsgeladenes Intro, das einem über lange Strecken direkt in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele hinabführt. Bösartige Synthies und noisige Soundkollagen verstärken das Ganze nur. Episch, symphonisch und großspurig entfaltet sich ‚Unearthly Kingdom‘ zu einem klassischen Mid-Tempo-Schlusstrack, der sowohl auf Akustikklänge, als auch auf Ambient-Klänge setzt. Nach vier Minuten geht es tempomäßig noch einmal richtig zur Sache, bis dann schlussendlich alles nur noch in einem sägenden 4/4-Stampfer-Rock-Drive mündet und der Schlusspunkt mit einem wohl platzierten Fade Out markiert wird. Klassisch, siegessicher und schlicht und ergreifend fabelhaft.
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Stile | Black Metal, Melodic Black Metal |
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Ja, was soll ich dazu schreiben. Diese Pandas gehörten schon immer zu den peinlichsten BM Posern die man weit und breit finden konnte. Lächerliche Stereotypen bis ins extremste ausgereizt. Und weil für den Mob unleserliche Logos nicht ins Bild passen, hat man sich dem Arial Font angebiedert. Kurzum, eine Band bei der es mir nicht schwer fällt, diese einfach nur lächerlich zu finden und Ihren Dünnschiss verachten.
Dann kommt jetzt also ein neues Album heraus und ganz offensichtlich ist, dass die Band sich dem anbiedern möchte, was Sie schon lange nicht mehr spielt, nämlich ernstzunehmden BM, beeinflußt von den 90ern. Viel mehr wirkt es so, als hätte eine Opa-Band, die man schon lange nicht mehr ernst nehmen kann, alles mögliche getan, damit Sie endlich Mal wieder das harte Beil schwingen können. Aber gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. Das ganze Songmaterial auf dem Album wirkt derart langweilig, belanglos und angepasst, wenn Dimmu Borgir Fans meinen Sie müssten Mal harte Musik konsumieren, dann ist das wohl genau dafür gemacht. Das selbst die das nur gut finden, weil Sie es gut finden wollen, ist dabei auch offensichtlich.
Da kann man nur mit dem Kopf schütteln, ich habe selten etwas belangloseres geört, das ist einfach nur vollständig belanglos.