Hit or Shit?
Six Feet Under – "Killing For Revenge"

Special

„Killing For Revenge“ = Hit

Was 1995 als Nebenprojekt zu seiner damaligen Hauptband CANNIBAL CORPSE begann, ist fast 30 Jahre später zu einer Institution des Death Metal geworden. Was damals als grooviger Gegenentwurf zu den technisch weitaus versierteren Kannibalen SIX FEET UNDER begann und sich auf den ersten Alben wie eine tiefe Wunde in die Musik bohrte und neben den unverkennbaren Vocals von Chris Barnes auch durch den Groove eine ganze Generation von Death Metal-Fans begeisterte, ist mittlerweile musikalisch etwas abgemildert.

Die eingängige Mischung, die Butler und West mit „Haunted“ in die Welt setzten, ist in Ansätzen immer noch vorhanden, wurde aber in alle Richtungen erweitert. Spätestens mit „Unborn“ oder auch „Undead“ gab es zwischenzeitlich sehr technischen Tobak, der so manchem Fan der Anfangstage sicher sauer aufgestoßen ist.

Killing For Revenge – starke Steigerung zum Vorgänger

In der Hemisphäre von „Killing For Revenge“ hält sich das Songwriting kaum zurück und lässt den ehemaligen CANNIBAL CORPSE-Gitarristen Jack Owen eine bunte Mischung an Songs zusammenstellen. Das stilistische Spektrum ist reichhaltig, erinnert selten an die Anfangstage, ist aber in seiner Vielfalt spannungsgeladen und von Nachhaltigkeit geprägt. Owen pendelt zwischen verschiedenen Extremen und zaubert viele coole Nummern aus der Schublade.

Stilistisch versucht er keinen Song wie den anderen klingen zu lassen und schiebt nach fast schon punkigen Trümmertracks wie „Fit Of Carnage“ oder „Judgment Day“ auch mal eine old-schoolige Midtemponummer wie „Hostitly Against Mankind“ hinterher. „When The Moon Goes Down In Blood“ atmet mit seinem fiesen Riffing alte MACABRE-Atmosphäre und was wäre ein SIX FEET ALBUM ohne die obligatorische Rock-Coverversion. „Hair Of The Dog“ kommt in bester „Graveyard Classics“-Manier daher und rundet das Album fröhlich ab.

SIX FEET UNDER spielen weiterhin in eigener Liga

Für den Vorgänger erntet Barnes relativ viel Kritik, was die Gesangsleistung angeht. Als CORPSE-Fan der ersten Stunde kann man da aber ein Auge zudrücken, auch wenn er heute gerne mal ein bisschen schräg durchs Internet trollt. Die Performance ist deutlich besser und inspirierter als auf „Nightmares Of The Decomposed“ und egal was man bemängeln mag, Barnes‘ Performance ist einfach ikonisch, reminizent und unverkennbar.

SIX FEET UNDER spielen nach wie vor in der ersten Liga des Death Metal. „Killing For Revenge“ ist eine farbenfrohe, inspirierte und unglaublich gut produzierte Scheibe, die auch nach dem x-ten Durchlauf noch so viel Spaß macht, dass der nächste SFU-Club-Live-War-Mosh-Pit hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

8 Punkte

Review von Oliver Schreyer

Galerie mit 3 Bildern: Six Feet Under - With Full Force 2016

Seiten in diesem Artikel

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10.05.2024

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3 Kommentare zu Hit or Shit? - Six Feet Under – "Killing For Revenge"

  1. doktor von pain sagt:

    Fünf Punkte kommen von der „Shit-Seite“? Das ist für SIx Feet Under immer noch zu viel, finde ich.

  2. destrukt. sagt:

    Finde die 5 Punkte für „Killing For Revenge“ sogar in Ordnung, ist das dargebotene deutlich weniger scheiße als die „Nightmares Of The Decomposed“, die der liebe Johannes leider massiv überbewertet hat 😀
    Bzgl. „SIX FEET UNDER spielen nach wie vor in der ersten Liga des Death Metal.“… kann mir tatsächlich kein existierendes Paralleluniversum vorstellen, in dem ich diesen Satz unterschreiben würde. Tun sie nicht. Haben sie nie. Vllt in der ersten Bubatz-Liga. Aber die Erfahrung lehrt, dass es keine noch so schlechte Musik gibt, als dass sich nicht jemanden finden würde, ders abfeiert. Und als alter Brutal Death Fan weiß ich, wovon ich spreche! x’D

  3. EvilKnevil667 sagt:

    Also der Kollege der da 8 Punkte gibt, da muss man sich schon fragen „was darf Satire“, Jungejungejunge…
    Dass das eine „farbenfrohe, inspirierte und unglaublich gut produzierte Scheibe, die auch nach dem x-ten Durchlauf noch so viel Spaß macht“ sein soll und „Barnes‘ Performance ist einfach ikonisch, reminizent und unverkennbar“ sei, ernsthaft?!
    Entweder hört der Kollege keinen guten Death Metal (oder gute Musik im Allgemeinen) oder er hat einen auf Barnes gemacht und Brokkoli genascht…