Herrn Møllers rumpelnde Underground-Obskuritäten
Februar und März 2016
Special
RUACH RAAH + ORDEM SATÂNICA – „Tradição Decadente“ (Split-Tape)
Black Metal
War Arts Productions
VÖ: 2. März 2016
6 Tracks | 27:30 Minuten
Portugal hat mit CORPUS CHRISTII, MORTE INCANDESCENTE und einigen mehr eine ganze Reihe interessanter Black-Metal-Bands zu bieten, und mit RUACH RAAH und ORDEM SATÂNICA haben sich zwei der untergrundigeren Gesellen aus jener Reihe für das „Tradição Decadente“-Split-Tape zusammengetan. Jeweils drei Songs hat jede Band, los gehts mit RUACH RAAH. Die haben den Kollegen Gabriel letztes Jahr mit ihrem Debütalbum „Hate Fanaticism“ nicht so wirklich überzeugen können, aber die drei Songs auf dem Tape haben es dafür faustdick hinter den Ohren: kerzengerades Midtempo-Riffing trifft auf Uptempo-uffta-uffta-Parts und ziemlich fieses Gekeife, insgesamt ist der RUACH RAAH-Teil der Split ein Leckerschmecker für Fans zum Beispiel der frühfinnischen Raw-Black-Metal-Szene. Macht Spaß!
ORDEM SATÂNICA dürfen im Anschluss die B-Seite bekleiden, und darauf gehen sie noch ein ganzes Stückchen rumpeliger und fieser zu Werke. So gibts als Intro erstmal Rückkopplungsgekreische, bevor eine einsame Gitarre in bester Proberaum-Manier ein einfaches Riff anstimmt und sich anschließend der Rest der Instrumente dazugesellt. Wem die schon recht rumpelige RUACH RAAH-Seite noch zu sauber produziert und gespielt war, der sollte es mit ORDEM SATÂNICA versuchen … alter Verwalter, ist das ein Gerausche. Aber: Unter all dem Lärm lassen sich durchaus coole Riffs und die eine oder andere nette Melodie ausmachen, sodass auch die ORDEM SATÂNICA-Seite des Tapes keineswegs stumpfes Gekloppe ist. Fetzt!
Das „Tradição Decadente“-Tape auf der Bandcamp-Seite von War Arts Productions
RUACH RAAH auf Facebook
KHANUS – „Rites Of Fire“ (EP)
Death Metal
Eigenproduktion
VÖ: 11. Februar 2016
4 Tracks | 13:44 Minuten
Die finnischen Death Metaller KHANUS haben sich im August 2015 gegründet und haben im Februar ihre erste EP „Rites Of Fire“ herausgebracht – ohne weitere Vorzeichen, ohne weitere Ankündigungen. KHANUS lassen also ihre Musik für sich sprechen, und das können sie sich auch erlauben. Denn die „Rites Of Fire“-EP ist ein so finsteres Machwerk, dass es Freunden dissonant-angeschwärzten Death Metals eine wahre Freude sein wird. Die Art und Weise, wie die Finnen fiesestes Riffing mit fetten Midtempo-Grooves verweben (nein, nicht nacheinander, sondern gleichzeitig), das ist nicht nur extrem gekonnt, sondern auch ungehört (wage ich zu behaupten). „Orgone“ gehört auf jeden Fall zu den coolsten und mitreißendsten Death-Metal-Songs, die ich in den letzten Jahren gehört habe, zumindest was tiefschwarzen, okkult-satanischen Death Metal angeht. Der Rest der „Rites Of Fire“-EP kann nicht ganz mit diesem Übersong mithalten, ist aber natürlich keineswegs schlecht. Wer auf Bands wie GRAVE MIASMA, wie SULPHUR AEON oder IRKALLIAN ORACLE kann, der wird auch KHANUS‘ Debüt-EP geil finden. Klarer Tipp!
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