Herrn Møllers rumpelnde Underground-Obskuritäten
Februar und März 2016
Special
Im März kamen ISVIND, THE STONE und SARKOM gemeinsam auf „Necrotic God“-Tour. Alle drei Bands sind Bands des kultigen Berliner Black-Metal-Labels Folter Records, und so liegt es nahe, dass Folter zu diesem Anlass ein, zwei Kleinigkeiten herausgebracht haben. Konkret bedeutet das, dass pünktlich zum Tourstart zwei 7″-Releases rausgekommen sind, zum einen eine Split von ISVIND und THE STONE, zum anderen eine EP von SARKOM. Beide haben sich ob der Kultigkeit der Bands und ihres Labels eine Einzelbehandlung verdient, also bitte:
ISVIND + THE STONE – 7″-Split
Black Metal
Folter Records
VÖ: 1. März 2016
2 Tracks | 11:32 Minuten
Los geht die „Necrotic God“-Split mit dem ISVIND-Song „Opplagt Krass“, der sogar eine kleine stilistische Neuerung bietet: Grundsätzlich orientiert sich das Stück zwar an der Ausrichtung, der die Norweger auf ihrem aktuellen Album „Gud“ gefolgt sind, präsentiert dasselbe aber noch ein Stückchen disharmonischer und (gewollt) schiefer. Vielleicht nicht der beste ISVIND-Song, den man je gehört hat, aber nichtsdestotrotz antestenswert.
Mit „Antiutopija“ legen im Anschluss die serbischen Black Metaller THE STONE nach. Auch diese orientieren sich in ihrem Beitrag zur „Necrotic God“-Split an ihrem aktuellen Full-Length-Album, namentlich „Nekroza“. Wer die Karriere der Serben verfolgt hat, weiß, dass das ein Segen ist, denn so spannend wie auf „Nekroza“ waren THE STONE vorher nie. „Antiutopija“ klingt dabei durchaus auch für sich betrachtet gefällig, vor allem der elegant-verspielte Midtempo-Mittelteil weiß zu überzeugen, aber auch das Uptempo-Mainriff schraubt sich mit seinen Disharmonien und Thrash-Einsprengseln ganz gut in die Gehörgänge. Highlight ist jedoch das völlig unerwartete, aber treffend platzierte, melodische Solo im letzten Drittel. Cooler Song.
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SARKOM – 7″-EP
Black Metal
Folter Records
VÖ: 1. März 2016
2 Tracks | 11:01 Minuten
Die Norweger SARKOM, ebenfalls Teil der „Necrotic God“-Tour, dürfen hingegen einen ganzen 7″-Rohling für sich nutzen. Auf der A-Seite haben sie dabei einen neuen Track namens „Seen Through The Eyes Of A Pedophile Priest“ platziert, während die B-Seite von einer Cover-Version von URGEHALs „Goatcraft Torment“ geziert wird. Der Titeltrack der EP ist im Grunde ein klassisches SARKOM-Stück, Alleinstellungsmerkmal ist jedoch, dass der Sprechgesang den ganzen Song lang durchgezogen wird, ohne dass Screams oder Growls zu hören sind. Ansonsten gibt sich „Seen Through The Eyes Of A Pedophile Priest“ gewollt monoton und abwechslungsarm, alles in allem jedoch auch als ziemlich eingängig und eindringlich.
Das „Goatcraft Torment“-Cover hält sich anschließend im Großen und Ganzen an das URGEHAL-Original und wurde lediglich ein Stück an den SARKOM-Sound angepasst – wobei SARKOM und URGEHAL stilistisch natürlich nie weit voneinander entfernt waren. Der Gesang im Midtempo-Teil – „This is your last night, tonight we’re gonna kill you […] DIE FOR SATAN!“ – kommt allerdings mit Unsgaards fiesem Gekeife ein ganzes Stück heftiger als in der URGEHAL-Version. Das sollte aber Geschmackssache sein.
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