Herrn Møllers rumpelnde Underground-Obskuritäten
Dezember 2015

Special

Herrn Møllers rumpelnde Underground-Obskuritäten

Lasst uns über extremen Underground-Metal reden!

Lasst uns über Musik reden, die vielleicht nicht immer innovativ ist, die vielleicht auch nicht ganz sauber eingespielt ist, und die wohl so manches Mal den guten Geschmack beleidigt. Lasst uns über Bands sprechen, die ihren Black Metal und ihren Death Metal noch WIRKLICH finster, morbide und obskur gestalten, die auf Szenetrends scheißen und mit ihrer Musik nicht das große Geld verdienen wollen. Lasst uns über Gerumpel sprechen.

Bevor es in den eigenen Teil dieser Kolumne geht, möchte ich auf ein paar Veröffentlichungen hinweisen, die „offiziell“ auf metal.de behandelt worden sind oder demnächst behandelt werden, die aber für das Zielpublikum dieses Artikels dennoch von Interesse sein dürften. Veröffentlichungen, die schlicht so gut sind, dass man sie ruhig öfter als einmal nennen darf. (Dieses kurze, genrespezifische – und völlig subjektiv gestaltete – Editorial pflege ich übrigens auch in den kommenden Monaten fortzusetzen.)

Zu allererst wären da die polnischen Black/Doom Metaller BATUSHKA, die Anfang Dezember mit „Litourgiya“ ihr Debütalbum via Witching Hour Productions herausgebracht haben. Bisher hatte keiner die Band auf dem Schirm, aber die Scheibe knallt so sehr, dass sie sich innerhalb der Redaktion in diesem einen Monat zum Dauerrotierer entwickelt hat – so haben gleich mehrere unserer Redakteure BATUSHKA im Jahrespoll 2015 auf ihre Top-Alben-Liste des Jahres gesetzt, ohne dass Band und Label allzu viel Promo gemacht hätten. (Zumindest ist bei metal.de keinerlei Promo-Material zu dem Album eingetrudelt.) Eine Review zu der Platte wird in den nächsten Tagen auf der Seite erscheinen.

Des Weiteren möchte ich die Augen meiner werten Leserschaft auf die dänischen Black Metaller SERPENTS LAIR richten – die haben mich nämlich Mitte Dezember auf dem De Mortem et Diabolum 2015 (ein Festivalbericht dazu folgt in Kürze) live so sehr überzeugt, dass ich mir direkt ihr Debütalbum „Circumambulating The Stillborn“ auf LP zugelegt habe. Das wiederum fetzt mit seiner Gratwanderung zwischen Trondheimer Szene mit Bands wie DØDSENGEL oder ONE TAIL, ONE HEAD sowie jüngerem isländischem Black Metal à la SVARTIDAUÐI so sehr, dass eine Review zu dem Album hermusste. (Ein exklusives Interview mit der Band ist in Arbeit und folgt in Kürze.)

Und wo wir gerade bei Trondheim und DØDSENGEL waren: Aus deren Umfeld kommen auch SALIGIA, die im Dezember ihr neues, zweites Album „Fønix“ veröffentlicht und sich darauf noch ein gutes Stückchen weiter gesteigert haben. Während das Debüt „Sic Transit Gloria Mundi“ etwas vor sich hin plätscherte (die 4/10er-Wertung der ehemaligen Kollegin ist natürlich dennoch maßlos untertrieben) und auch die 2013er-EP „Lvx Aeternae“ vor allem durch die Coverversion von „…And Death Shalt Have No Dominion“ auffiel, haben die Norweger auf „Fønix“ erstmals auch allein mit ihrem eigenen Material restlos überzeugt.

Auch der finstere, obskure, okkulte und/oder morbide Death-Metal-Bereich hat im Dezember ganz ordentlich was hergegeben: Da wären zum einen die Brasilianer BODE PRETO, die mit „Mystic Massacre“ zweizweidrittel Jahre nach „Inverted Blood“ ein weiteres zwar nicht perfektes, aber rundum ordentliches Black-/Death-Metal-Album zwischen IMPIETY in weniger technisch, SARCÓFAGO in weniger lärmig und BLASPHEMOPHAGER in etwas weniger kompromisslos veröffentlicht haben. Weitere an dieser Stelle interessante Death-Metal-Veröffentlichungen im Dezember sind das s/t-Debütalbum der Amis TRIUMVIR FOUL, „Grim Catharsis“ von WORTHLESS sowie „Savage Mutiny“ von WATAINs Kumpels DEGIAL.

Und zu guter Letzt ein kleiner Hinweis auf das Under The Black Sun Open Air 2016. Dort spielen nämlich dieses Jahr mit unter anderem GENOCIDE SHRINES, HERETIC, KAECK, LUCTUS, NARBELETH, SARINVOMIT, THORNSPAWN und WORMREICH eine ganze Reihe Bands, die für das Zielpublikum dieses Artikels von Interesse sein könnten und dürften.

Aber nun lasst uns zum richtigen Gerumpel kommen – zu Veröffentlichungen, die so obskur sind, dass sie außerhalb dieser Artikelreihe wenig Chancen hätten, auf metal.de genannt zu werden. Zu Bands, die sich nicht zu schade sind, noch 7″-EPs, Singles, Splits und Tape-only-Releases aufzunehmen und herauszubringen. Bands und Veröffentlichungen von Liebhabern extremer Klänge, für Liebhaber extremer Klänge. Wie schon in der ersten Ausgabe dieser Kolumne ist die Reihenfolge zufällig, auf Wertungen innerhalb der üblichen metal.de-Skala von 01/10 bis 10/10 verzichte ich bei diesem Format mit voller Absicht. Hier geht es darum, Nischen-Releases für ein Special-Interest-Publikum vorzustellen und, ja, diese ein wenig abzufeiern – aus reinem Spaß an solchen Bands. Wer daran denselben Spaß wie ich hat; wer, wie ich, die neue SECRETS OF THE MOON nach den vorab veröffentlichten Tracks ignoriert, weil dort schon die Härte fehlte; und wer, wie ich, den neuen Song von ABBATH genauso lahm und nichtssagend findet wie alles, was IMMORTAL nach 1995 aufgenommen haben – der könnte auf den folgenden Seiten interessante Dinge entdecken. Ich wünsche viel Vergnügen beim Durchklicken, Entdecken, Reinhören.

Und natürlich gilt weiterhin: Falls ich etwas übersehe, bin ich für Hinweise, Ratschläge, Korrekturen, Demo-Einsendungen etc. unter stephan.moeller@metal.de zu erreichen. Nun aber genug gelabert – los geht’s!

DIABOLICAL MESSIAH – „Satan Tottendemon Victory!!!“

Old School Death Metal
Caverna Abismal Records (Re-Release als Tape)
VÖ: 21.12.2015
9 Tracks | 25:30 Min.

Drei Chilenen mit ’nem Kontrabass … ähm, E-Bass … saßen auf der Straße und spielten sich was … kam ein Label mit ’nem Tape-Re-Release … sonst noch was? Drei Chilenen mit ’nem …

So oder so ähnlich. Machen DIABOLICAL MESSIAH auf ihrem Full-Length-Debüt „Satan Tottendemon Victory!!!“ was neues? Nö. Sie spielen klassischen Old School Death Metal, tendenziell halt der südamerikanischen Machart, aber nicht so krass rumpelig wie SARCÓFAGO und Konsorten. Machen die drei Chilenen das, was sie machen, denn besonders gut? Nö, auch nicht – rockt, rödelt, rumpelt, aber nicht in besonderem Maße. Braucht man das Tape, wenn man das Album schon als CD oder LP im Regal stehen hat? Vermutlich nicht, denn es gibt keinerlei Bonus oder ähnliches, halt einfach nochmal das Album. Dessen Sound übrigens verdächtig nach digitaler Produktion klingt, also ist man mit der CD-Version (auch davon gab es 2014 und 2015 Re-Releases, die im April über Morbid Metal Records und 2014 über Blood Harvest kamen) wahrscheinlich eh am besten beraten. Nett allemal, aber für Mainstreamer bieten DIABOLICAL MESSIAH wahrscheinlich zu wenig Neues, für das Zielpublikum dieser Kolumne nicht ausreichend Gerumpel. Aber das „Panzerkampfwagen“-Intro der B-Seite besteht aus kultigem Weltkriegs-Schlachtenlärm.

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SACROCURSE – „Destroying Chapels“ (7″-EP)

War Metal
Iron Bonehead Productions
VÖ: 15.01.2016
4 Tracks | 13:30 Min.

Nach dem kultigen Demotape „Sulphur Blessing“ (2013) und dem ziemlich großartigen Debütalbum „Unholier Master“ (2014) schickt sich die türkisch-mexikanische Freundschaft SACROCURSE an, mit „Destroying Chapels“ eine neue 7″-EP unter’s Volk zu bringen. Darauf hat das internationale Trio seinen Stil natürlich nicht mal ansatzweise verändert, nachwievor spielen SACROCURSE War Metal der allerreinsten Form à la BLASPHEMY und BLACK WITCHERY, nachwievor erfinden sie das Rad des Subgenres nicht neu, sondern spielen es lediglich mit etwas mehr Death-Metal-Einflüssen als die meisten ihrer Kollegen. Aber nachwievor lassen sie dabei so dermaßen viel Spielfreude und songschreiberisches Talent durchblicken, dass für die „Destroying Chapels“-EP nur dasselbe gelten kann, wie für das Album und das Demotape: gehört in jede War-Metal-Sammlung. Punkt.

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SACROCURSE auf der Iron-Bonehead-Bandcampseite

AKATECHISM – „Dripping Flames“ (Demotape)

Black/Death/Doom Metal
Invictus Productions (Re-Release)
VÖ: 11.12.2015
3 Tracks | 30:50 Min.

Das deutsche Duo AKATECHISM ist noch nicht allzu bekannt, aber es hat ja 2015 auch erst sein erstes Lebenszeichen veröffentlicht: das „Dripping Flames“-Demotape. Dieses wurde just von Invictus Productions neu veröffentlicht – und das ist ein Glücksfall, denn AKATECHISM können was. Richtig was. Die in charmant-dumpfes Soundgewand gehüllte Mixtur aus Black und Doom Metal mit Anflügen aus Death und Funeral Doom überzeugt von der ersten Sekunde an mit einer sehr klebrigen Keyboard-Melodie und herrlich düsterer Schwärze – man kommt nicht umhin, während des Konsums von „Dripping Flames“ an modrige Kellerräume mit Schimmel an den Wänden zu denken. (Und das meine ich im allerbesten Sinne.) Die Atmosphäre stimmt also, das Songwriting ist auch ordentlich, der Sound sowieso – nur das abschließende „?“ hat nicht ganz so viele zündende Ideen in petto, dass über 15 Minuten Spielzeit gerechtfertigt sind. Immer noch ein guter Song, aber drei, vier Minütchen weniger hätten es sein dürfen. Trotzdem: Wer sich eine langsamere Version von SWARÞ oder WITCHRIST vorstellen kann, der ist bei AKATECHISM und „Dripping Flames“ an der richtigen Adresse.

„Dripping Flames“ gibt es auf der Bandcamp-Seite von AKATECHISM für einen selbstbestimmten Preis zum Download.

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EXTERMINAS – „Dichotomy“

Black Metal
Satanath Records
VÖ: 11.11.2015
8 Tracks | 40:11 Min.

Das russische Viel-Veröffentlicher-Label Satanath Records bringt uns mit „Dichotomy“ das zweite Album der italienischen Black Metaller EXTERMINAS. Diese inszenieren sich darauf (und allgemein) als über-okkult und -orthodox … spielen aber letztlich nur Standard-Black-Metal, der nicht mal schön rauschelig produziert ist, sondern ob seiner nichtssagenden, digitalen Kantenlosigkeit auf Dauer sogar extrem nervt. Wem das kommende ABBATH-Album noch nicht glatt genug klingt, und wer sich einen solchen Sound mit leichten okkulten Einflüssen à la frühe ACHERONTAS vorstellen kann, der darf zugreifen. Braucht aber eigentlich kein Mensch.

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DAWNSTAR – Untitled Demo

Black Metal
Lone Tower Publishing
VÖ: 09.12.2015
1 Track | 21:12 Min.

Eine unbetitelte Demo von einem Projekt, dessen Line-up unbekannt ist, deren einer Track keinen Namen hat, dafür aber über 21 Minuten Laufzeit hat – joa, kann man machen. Auf jeden Fall ist DAS mal echte Obskurität. Und das Schöne daran ist, dass der oder die Macher/-in hinter DAWNSTAR richtig guten Black Metal spielt/-en. Zwar ist es sicherlich gewagt, ein 21-minütiges Musikstück quasi-instrumental zu gestalten (es sei denn, man ist eine Post-Experimental-Stoner-Sludge-Band), aber DAWNSTAR kann/können durch ein variables, aber nie überladenes Songwriting rundum überzeugen. Ein bisschen frühe ULVER, ein bisschen frühe TAAKE, ein bisschen Post-Attitüde – wer darauf kann und von dem sehr lebendigen Lo-Fi-Sound nicht abgeschreckt wird, der sollte DAWNSTAR und seiner/ihrer Demo eine Chance geben.

DAWNSTARs Demo gibt es auf der Bandcamp-Seite von Lone Tower Publishing zum selbstbestimmten Preis als Download.

ARCHAIC THORN – „In Desolate Magnificence“ (EP)

Death Metal
Unholy Prophecies
VÖ: 25.12.2015
5 Tracks | 27:51 Min.

Aus Sachsen kommt das okkulte Death-Metal-Trio ARCHAIC THORN, das an Weihnachten mit ihrer „In Desolate Magnificence“-EP ihr zweites Lebenszeichen nach der „Hydra Throats“-Demo von 2013 veröffentlicht hat. Nachdem das Intro „APERTVRAE MORTIS“ mit fast drei ereignislosen Minuten gelangweilt hat, geht das dafür in „Quenas“ umso heftiger zur Sache. Mit ungewöhnlichen, chaotisch wirkenden Rhythmus-Mustern und Riffing in bestem Früh-DISMEMBER-Stil schrubbeln ARCHAIC THORN drauflos, weiter geht’s mit dem Uptempo-Prügler „Nihilumination“, „Splendoured Golden Urns“ bietet einen wunderbar nackenbrechenden Mid- bzw. Downtempo-Mittelteil, während das abschließende „Unchained“ ungewöhnlich melodisch wirkt. Soundtechnisch ist alles in bester Ordnung, auch wenn es für den Geschmack des Kolumnisten natürlich gerne noch ein wenig mehr rumpeln dürfte. Trotzdem: Old School Death Metaller mit Hang zum Okkulten merken sich bitte „In Desolate Magnificence“ von ARCHAIC THORN. Wer’s nicht tut, verpasst ein richtig cooles Kleinod.

ARCHAIC THORN-Homepage

THE CRAWLING – „In Light Of Dark Days“ (EP)

Death Doom Metal
Grindscene Records
VÖ: 23.10.2015
3 Tracks | 19:14 Min.

Die nordirischen Death-Doomster THE CRAWLING haben im Oktober bereits ihre Debüt-EP „In Light Of Dark Days“ herausgebracht (vorher gab es von der Band sonst lediglich die Single „Choking On Concrete“ zu hören), und die beginnt nicht nur sehr melodisch, sondern zieht eine dominante, melodische Leadgitarre durch große Teile des immerhin sechsminütigen Openers „The Right To Crawl“. Das ist anfangs ganz cool, nervt aber auf Dauer ob seiner repetetiven Herangehensweise. Im kürzeren „End Of The Rope“ geht es hingegen basslastig los, bevor THE CRAWLING tonnenschwere Grooves auspacken. Der abschließende Achtminüter „Catatonic“ holt hingegen wieder die bekannte, repetetive Leadgitarre hinzu, die in diesem Falle aber interessanter eingesetzt wird und das allgemein etwas variablere Songwriting in diesem Song sinnvoll ergänzt. Alles in allem bietet „In Light Of Dark Days“ damit weder was großartig Neues noch rumpelt die EP so wirklich – aber als Death-Doom-Häppchen für zwischendurch ist THE CRAWLINGs Debüt trotzdem ganz gut zu gebrauchen.

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SACRILEGIUM (PL) – Angelus (Single)

Pagan Black Metal
Pagan Records
VÖ: 28.12.2015
6 Tracks | 30:34 Min.

„Single“ – das bedeutete mal: Ein Song von einem Album, vielleicht noch eine B-Seite, und das war’s dann. Zehn, bei längeren Songs vielleicht mal zwölf bis maximal 15 Minuten Spielzeit. SACRILEGIUM (die Polen) bringen es mit ihrer neuen Single „Angelus“ auf ganze 30 Minuten Spielzeit, obwohl der eigentliche Track „Angelus“ in seiner Albumversion nur viereinhalb Minuten läuft. Die restlichen 25 Minuten der Single bestehen aus Remixes und einer Demoversion, bei denen natürlich jeder selbst entscheiden muss, ob er das braucht, oder nicht.

Übertreibung im Hause SACRILEGIUM? Vielleicht – aber das ist ihr erstes offizielles Lebenszeichen seit ihrer 2000er-Split mit NORTH und NEASIT, also Schwamm drüber. Musikalisch jedoch ist „Angelus“ kaum der Rede wert. Paganer, leicht schwärzlicher Metal mit dominanter Leadgitarre und flächigen Keyboards wird uns da kredenzt, allgemein gänzlich unspektakulär. Da sind sogar die elektronisch bzw. industriell verzierten Remixes von IN SLAUGHTER NATIVES und ZENIAL ergiebiger, während der ECHOES OF YUL-Remix eine post-rockige Angelegenheit aus „Angelus“ macht und ROD einen tanzbaren Beat und eine Flöte an die Stelle von Schlagzeug und Gitarren gesetzt haben … wer’s mag, bitte. Zum Abschluss gibt es „Angelus“ in einer Demoversion, die wohl den besten Track der Single darstellt – allein der Sound gibt sehr viel mehr her, die nicht (oder nicht hörbar?) vorhanden Keyboards sowie die dominantere Rhythmusgitarre tun dem Song ebenfalls gut. Muss jeder für sich wissen, aber außer der Demoversion von „Angelus“ bietet diese Single zumindest für mich keine Kaufanreize.

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SERPENTS ATHIRST – „Heralding Ceremonial Mass Obliteration“ (EP)

War Metal
Invictus Productions
VÖ: 14.12.2015
3 Tracks | 12:15 Min.

Na, wer kann zwei extreme Metalbands aus Sri Lanka nennen? Klar, GENOCIDE SHRINES kommen direkt in den Kopf … und sonst? Leser dieser Kolumne sollten ab sofort eine zweite Band aus Sri Lanka auf dem Schirm haben, denn SERPENTS ATHIRST haben im Dezember mit „Heralding Ceremonial Mass Obliteration“ eine wahrlich fetzige Debüt-EP herausgebracht. Das Quartett serviert besten War Metal mit Tendenzen zum Death Metal, der zwar ein bisschen zu oft nach BLASPHEMY klingt, aber dennoch mehr als genug überzeugende Momente hat. Anspieltipp: „Ritual Vomiting“. Wobei, eigentlich die ganze EP. Die fetzt nämlich in Gänze. War-Metal-Fans kommen voll auf ihre Kosten.

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SERPENTS ATHIRST auf der Bandcamp-Seite von Invictus Productions

ISTIDRAJ – „Muerte Mundi Militia“ (Tape)

Black Metal
Iron County Records
VÖ: 15.10.2015
10 Tracks | 49:29 Min.

Neun Jahre haben die singapurianischen Black Metaller ISTIDRAJ ihre Fans auf ein neues Full-Length-Album warten lassen, zwischendurch gab es lediglich zwei EPs und zwei Splits sowie ein paar Demos. Das Warten hat seit Oktober jedoch ein Ende, das neue und vierte Album der Band, „Muerte Mundi Militia“ ist erschienen, natürlich nur stilecht auf Kassette (Limitierung: 250). Wie von ISTIDRAJ gewohnt, gibt es darauf schnörkellosen Straigh-Forward-Black-Metal zu hören, ein bisschen so, als hätten (die deutschen) KATHARSIS ein Liebeskind mit ANTAEUS gezeugt, während bei der Empfängnis im Hintergrund ein x-beliebiges Album von BLACK WITCHERY oder TRUPPENSTURM lief. Kann was, Liebhaber exotischen Black Metals werden ob der fehlenden Exotik und der westlich orientierten Ausrichtung des Materials vielleicht etwas enttäuscht sein, aber wer seinen Black Metal gerne ohne Klimbimm und mit Volldampf in die Fresse genießt, der sollte mit ISTIDRAJ glücklich werden.

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ISTIDRAJ auf Bandcamp

09.01.2016
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