Gravenhorsts Graveyard
Mai 2020

Special

WALK THROUGH FIRE – Vår Avgrund

Funeral Doom
Wolves & Vibrancy Records
VÖ: 27. März 2020
7 Songs/76:45
Fave-Maxi-Single: Vägar Mot Slutet/Ett Inre Krig

Das erste, was bei den ersten Tönen dieses Funeral-Doom-Albums ins Ohr sticht, sind die unverzerrten Gitarren. Man ist dazu geneigt, die Abkürzung des Band-Namens laut auszusprechen. Doch es gibt Entwarnung: Natürlich gibt es auch Parts mit verzerrten Gitarren und damit nicht genug, auch weitere Instrumente bereichern den Sound. Gerade die schiefen Saxophone und die Hammond-Orgel sorgen für eine erhebliche Auflockerung. Das Schlagzeug und der Gesang erfahren einen wesentlich geringeren Einsatz. Dabei ist insbesondere auch die Dramaturgie des Albums hervorzuheben, welches wie eine Abwärtsspirale immer düsterer wird. Dieser Eindruck verschleppt sich zwar durch die Repetition, kommt aber zum tragen. Darüber hinaus vermögen es auch die unkonventionellen Songstrukturen, das Interesse des Hörers auf sich zu ziehen. Letztlich bestechen WALK THROUGH FIRE nicht nur durch durchdachte Songs, sondern auch durch die Ausweitung des Klangbilds und die daraus resultierende packende Atmosphäre.

ZOLLE – Macello

Noise Rock/Sludge
Subsound Records
VÖ: 3. April 2020
9 Songs/27:14
Fave-Single: S’offre/L’ara

Wie es für Sludger eher ungewöhnlich ist, kommt das Album ohne Gesang aus, nur der Opener ‚S’offre‘ stellt da eine Ausnahme dar. Also instrumentaler Stoner Rock. Das gelingt besser als man manchen Unkenrufen glauben mag. Das Duo ist sich bewusst, dass es da eine Vielzahl an guten Ideen braucht, um die halbe Stunde unterhaltsam zu gestalten, die sie auch haben: ‚M’io‘ fällt durch die Blues-Rock-Gitarre auf, ‚M’accetta‘ versprüht durch die Synthies Techno-Vibes und ‚L’ama‘ verarbeitet spielerisch das zugrunde liegende Riff. Die Songs einzeln zu betrachten ist aber etwas unsinnig, da sie gerade in ihrer Gesamtheit die rohe Offenheit eines Jams entfalten. Dazu muss man auch den Verlauf positiv werten. Während es gerade zu Beginn noch einige optimistische Töne gibt, so wandelt es sich im Verlauf. Bei „Macello“ handelt es sich um einen völlig unerwarteten Geheimtipp.

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22.05.2020

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