Fiddler's Green
Wall Of Folk Tour 2012 - Tourbericht

Special

 

Abensberg

Galerie mit 40 Bildern: Fiddler's Green - Abensberg, Weißbierstadel - live - Fiddler's Green - Wall Of Folk Tour 2012

Unterwegs ziehe ich Frank rasch die Videos auf eine Speicherkarte, damit er  diese Sichten und den größten Unfug gleich rausschmeißen kann. Sein Lachen, dass zwischendurch vorne bei mir ankommt, verrät mir, dass nicht nur der allergrößte Mist dabei sein kann. Der Weg nach Abensberg ist nicht nur der längste für diese drei Tage, sondern auch der mit den meisten Staus. Die Zeit hängt uns allen im Nacken, zumal wir eigentlich vorhatten, den Hundertwasserturm in Abensberg zu besichtigen. Angepeilt war ursprünglich 15 Uhr, doch das Navi prophezeite uns, dass wir nicht vor 15:30 Uhr da sein würden. Rainer, der in der Regel stets der Fahrer ist, schafft es, einiges an Zeit rauszuhauen.

 

Fiddler's Green

Am Turm angekommen, angelt Tobi zielstrebig seinen Trolli aus den Weiten des Busses, mit der festen Ansicht, wir seien am Hotel abgekommen. Gemeinsam schaffen wir beide es noch eine Runde, uns gegenseitig zu verwirren. Letztendlich bin ich mir auch total unsicher geworden und lasse Tobi mit seinem Köfferchen ziehen.

In der Schlange angekommen müssen wir die Führung doch sausen lassen. Eine Führung würde 1 ½ Stunden dauern, was den zeitlichen Rahmen definitiv sprengen würde. Also geht es doch zurück zum Club. Ein kurzer Zwischenstopp zum Tanken und Entrümpeln wird eingelegt, bevor ich das groß angekündigte Weißbierstadel von Innen erleben darf. Wahrlich eine Location, die ich so noch nie gesehen habe und für das meine Fantasie auch nach all den Beschreibungen nicht hinreichend war. Von vorne bis hinten und von oben bis unten besteht der gesamte Club aus Holz, alten Landwirtschaftsgeräten, Staubfängern in Form von künstlichen Blumengestecken  und dergleichen. Überall stehen Holztische mit Bänken und der Backstageraum ist mit einem Tisch und zwei Bierbänken eigentlich schon vollständig gefüllt. Äußerst schnuckelig. Zumindest habe ich das so empfunden, bis ich zum „Backstage-Raum“ von PUNCH’N’JUDY gekommen bin. In der obersten Empore war einfach ein kleiner “Raum“  mit einem schwarzen, undurchsichtigen Tuch abgehangen. Ich möchte mal sagen: Ruhe ist anders. Aber ich behaupte auch, dass das immer noch besser ist, als sich mit zwei Bands einen so kleinen Raum zu teilen, wie der, der uns heute Abend zur Verfügung steht (was in der Vergangenheit wohl auch schon vorgekommen ist).

 

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Nachdem Rainer draußen die Gästeliste bei seinen Bandkollegen erfragt hat und ich zwischenzeitlich auf der Suche nach einer Mehrfachsteckdose (danke Frank, dass du mir erklärt hast, was das ist!) erfolgreich war, finden wir uns bald alle in dem Raum wieder. Ich werde Zeuge von wahrlich tiefgründigen und mitreißenden Vereinshymnen und mir zu Ehren (war es doch, Rainer, oder doch nicht?!?) gibt es noch eine Runde „Mer stonn zo dir FC Kölle“ von de Höhner. Ich persönlich denke dann zwar eher an den kölschen Karneval als an Fußball, freue mich dennoch über die altbekannten Klänge.

 

Fiddler's Green

Das Essen findet heute einmal mehr zeitgleich mit dem Soundcheck von PUNCH’N’JUDY statt. Aufgrund des eher geringen Platzangebotes wird dieses gleich vor der Bühne eingenommen. Die Unterhaltung fällt somit flach, aber der Fotoapparat funktioniert dennoch. Als die ersten Fans hereinkommen, sitzen wir noch immer beisammen und machen uns erst später auf den Weg in die Katakomben. Dummerweise hat Frank sein Bühnenoutfit  am Abend zuvor in seinem Koffer gefangen gehalten.

 

Fiddler's Green

Sämtliche Klamotten sind noch nass. Unangenehm zu tragen, aber glücklicherweise ohne Geruchsbelästigung. Schnell wird noch ein kleiner Beitrag zum Tourtagebuch festgehalten und Pat bringt Albi’ Haare ein wenig in Form, bevor wir beide mit einem Schluck Wodka auf einen gelungen letzten Auftritt anstoßen.

 

Fiddler's Green

Als ich das erste Mal wieder den Backstagebereich verlasse, schaue ich etwas verdutzt in die Runde und möchte gerne zitieren: „ Das ist ja hier wie im Musikanten Stadel!“ Ein großer Teil der Fans hat es sich auf den Bänken gemütlich gemacht und sitzt teilweise derart verwinkelt, dass ein Blick auf die Bühne gar nicht möglich zu sein scheint.  Nun gut, jedem Jeck sing Pappnas! Ach Mist! Falscher Landstrich.

 

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Trotz der urigen Gemütlichkeit bleibt der Spaß nicht auf der Strecke. Bereits bei PUNCH’N’JUDY ist die Stimmung wunderbar und es gibt nichts zu beanstanden. Tobi geht ein letztes Mal zu ihnen auf die Bühne, um beim „Koboldkönig“ zu geigen, was den Fans einen weiteren Kick zu geben scheint.

 

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Das Backdrop bleibt heute in irgendeinem Case verschwunden. Die Wand des Weißbierstadels gibt eine Anbringung irgendwie nicht so recht her. Aber ganz ehrlich gesagt, schaut es ohne heute auch viel passender aus.

Bald darauf geht es los. Der letzte Gig für diese Tour steht an. Äußerst schade. Solche tollen Zeiten vergehen doch immer viel zu schnell. Die Bühne ist ganz schön klein und die einzelnen Fiddler’s können kaum aneinander vorbeigehen, wenn Albi vor Franks Schlagzeug steht. Dabei hatte ich die Hoffnung, heute nochmal ein paar besonders tolle Bilder machen zu können.

 

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Die Stimmung ist auch hier wieder ganz groß. FIDDLER’S GREEN können sich auch heute wirklich nicht über die positive Resonanz der Fans beklagen. Allerdings, liebe Fans, ihr kennt doch die Stelle bei „Victor And His Demons“, bei der im Video folgende Textzeile  gesprochen wird: „Why does she look so damned pretty and why does she smile so fucking awesome at me?“. Sprecht sie doch mal mit ;O) Das einzige Mal, dass ich erlebt habe, dass der Plan aufgeht, war in Bochum, im Oktober 2011, also nur einen knappen Monat, nachdem das Album „Wall Of Folk“ veröffentlicht wurde. Die Fiddler’s würden sich sicherlich darüber freuen.

 

Fiddler's Green

Nachdem Andy Arbeit in Augsburg der Band berichtet hat, dass dies seine letzte Tour ist, wird heute noch einmal groß verabschiedet. Pat holt den Merchandiser auf die Bühne, um sich bei ihm für die gemeinsamen Jahre zu bedanken. Andy holt sich einen ordentlichen Jubel von den Fans ab und wird noch einmal von allen herzlich in den Arm genommen. Insgeheim hoffen wir doch alle, dass Andy den Weg zurück zu FIDDLER’S GREEN finden wird.

 

Fiddler's Green

Zwischenzeitlich werde ich darüber in Kenntnis gesetzt, dass Stefan seine Kamera im Backstage vergessen hat und dass ich an seiner Stelle die Publikumsfotos machen soll. Mit einem eher unwohlen Gefühl im Magen sage ich natürlich zu. So sehr im Mittelpunkt zu stehen ist nicht gerade eine Situation, in der mich wohlfühle. Später entscheidet sich Stefan dann doch noch dazu, die Kamera zu holen. Während Pat „Time Of My Life“ spielt, hetzt Stefan rasch in den Backstagebereich. Rechtzeitig kommt er wieder auf der Bühne an, um das obligatorische Foto von den Fans zu machen. Etwas verdutzt bin ich, als ich nach vorne gerufen werde, um ein abschließendes Foto zu machen. Den Sinn dahinter habe ich gar nicht verstanden und habe demnach einfach einmal auf den Auslöser gedrückt. Später nach der Show habe ich dann erfahren, dass die Kamera den plätzlichen „Klimaumschwung“ vom kühlen Backstage zum tropischen Konzertraum nicht so schnell verarbeiten konnte, weshalb die Linse völlig beschlagen und die Fotos nicht so recht zu gebrauchen waren. Schade, dass ich das nicht eher mitbekommen habe, sonst hätte ich mehr als nur ein Fanfoto gemacht. Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern.

 

Fiddler's Green

Der Abend endet wieder einmal am Merchandisingstand, wo wieder viel geredet und gespaßt wird. Nun waren die drei Tage Tour auch schon fast wieder vorbei. Albi, Stefan und Frank machen sich noch am gleichen Abend auf dem Heimweg, während wir anderen uns später auf den Weg in das Hotel begeben. Dort machen wir uns noch einen netten Abend und verabschieden Andy.

 

Fiddler's Green

Am nächsten Morgen ist die Heimfahrt für 10:00 Uhr angesetzt. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Gerade noch saß ich in meinem Auto auf den Weg nach Erlangen und war gespannt, was mich erwarten wird und nun ist diese Zeit auch schon wieder unvergessliche Geschichte.

Galerie mit 41 Bildern: Fiddler's Green - Abensberg, Weißbierstadel - Backstage - Fiddler's Green - Wall Of Folk Tour 2012

Abschließend merke ich: Es gab in diesen paar Tagen unheimliche viele Eindrücke für mich, die allesamt unvergesslich bleiben. Diese alle in einem Tourbericht niederzuschreiben, ist für mich gar nicht möglich. Ich habe so viel gelacht und so viel Spaß gehabt. Die Ironie und der Sarkasmus waren stetiger Begleiter. Es kamen Situtationskomiken zustande, die man schriftlich in keiner Weise wiedergeben kann. Es ist schade, dass diese Tage nun vorüber sind. Ich hatte das Gefühl, gerade warm zu werden, habe mich anfangs eher bedeckt gehalten, beobachtet und viel überlegt, um den Witz der einzelnen Bandmitglieder zu verstehen, ihre Charaktere ein wenig besser einschätzen zu können. Schließlich will man niemanden mit der Knipserei nerven, oder dumm im Weg herumstehen (was ich sicherlich doch das ein oder andere Mal gemacht habe). Wenn man gerade das Gefühl hat, mit allen warm geworden zu sein und auch auf den Spaß ordentlich eingehen kann, ist auch schon wieder alles vorbei. Fakt ist: es war für mich eine unvergessliche Zeit! Ich bin unfassbar froh und dankbar, dass ich diese Zeit haben durfte und wäre jederzeit wieder dabei! Also, liebe Fiddler’s, wenn ihr mal wieder einen Platz im Bus frei habt: Ich bin für alle Schandtaten bereit!

 

Fiddler's Green

Ab Mitte April findet die Wall Of Folk Tour ihre Fortsetzung. Und ich werde mit Sicherheit das ein oder andere Mal dabei sein. Die Tourdaten und alle anderen wichtigen Info’s zu FIDDLER’S GREEN findet ihr auf der Homepage.

Ganz zum Schluss folgt hier noch das Ergebnis vom letzten Wall Of Folk-Tourtagebuch:

 

 

Galerie mit 21 Bildern: Fiddler's Green - The Green Machine Tour 2024 in Köln

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01.02.2012

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