Falks Blick über den Tellerrand
Ausgabe 2: Starofash

Special

Apropos „roter Faden“: Sechs Jahre später veröffentlichte STAROFASH über das eigene Label das Album „The Thread“, das damals auch bei metal.de auf offene Ohren stieß.

Falks Blick über den Tellerrand

01 How To Invent A Heart
02 Him And Her
03 The World Spins For You
04 Drag Them Down
05 The Snake Pit
06 An Apology Gone Bad
07 Blood, Bones And A Skull
08 Crossing Over

09 Epilogue
10 Neo Drugismo

Ich weiß, dass „Nomen Est Omen“ eine beliebte Phrase für das sprichwörtliche Schwein ist – jedoch kann man angesichts der künstlerischen Unbändigkeit des Vorgängers und der Ausrichtung des Zweitlings gar nicht anders: „The Thread“ ist für STAROFASH-Verhältnisse der Musik gewordene rote Faden. Man bekommt den Eindruck, als sei es Heidi S. Tveitan nunmehr deutlich besser gelungen, ihre Kreativität in geordnete Bahnen zu lenken, einen integren Ausdruck zu finden, klanglich homogen zu agieren. Einerseits liegt das sicherlich an der einheitlicheren Instrumentierung, die – wie auch Heidi selbst in Interviews bestätigt hat – im Wesentlichen auf dem Klavier fußt, andererseits eben auch daran, dass das Form gebende Instrument auch wesentlicher Ursprung der musikalischen Motive ist. Selbstverständlich werden diese Motive durch weitere Instrumente ergänzt, doch das klangliche Gesamtbild ist deutlich weniger fordernd und damit nicht nur songdienlich, sondern auch gänzlich im Dienst der Atmosphäre.

Um die atmosphärische Dimension „The Thread“s weiter auszudehnen, ist auf dem Album einmal mehr Krystoffer „Garm“ Rygg (ULVER) zu hören, der bereits „Iter.Viator“ seine Stimme geliehen hatte, dort allerdings ein wenig in der Flut musikalischer Eindrücke untergegangen war. Hier jedoch sticht Rygg entweder solo („Blood, Bones And A Skull“) oder im Duett mit Heidi („Crossing Over“) hervor und bereichert STAROFASH mit seiner charmanten Stimme, ohne dabei an Integrität einzubüßen. Apropos Stimme: Anders als zu PECCATUM- und „Iter.Viator“-Zeiten gelingt es auch Heidi auf „The Thread“, ihre Stimme songdienlicher und weniger kontrastiert einzusetzen, sie hierdurch in ihre Musik vollends zu integrieren.

All das macht „The Thread“ zu einem Album, das eine ganz fragile Melancholie transportiert, von nicht gänzlich erfüllter Liebe erzählt. Es klingt wie das Album von Jemandem, der eigentlich glücklich ist, sich aber in einem Moment der Stille mit dem Gedanken beschäftigt, dass vielleicht nicht alles Gold ist, das glänzt. „The Thread“ ist – wenn auch knapp – mein persönlicher Favorit aus dem Klangkosmos STAROFASHs.

 

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27.12.2014

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