Edge Of Sanity
First Chapter – Der erste Teil der Re-Release Serie

Special

Bandfoto von EDGE OF SANITY

Bandfoto von EDGE OF SANITY

EDGE OF SANITY waren in den Neunzigern eine wichtige, prägende Band im Death Metal, die viele Entwicklungen und stilistische Öffnungen zu anderen Genres um Jahre vorwegnahm. Leider konnten sie aber nie große Erfolge feiern, wofür es einige Gründe gibt. Die Bindung an ihre Plattenfirma Black Mark Productions, die die Band nur bis zu einem begrenzten Level unterstützen konnte. Zu wenige Touren oder auch Festivalshows, um mindestens in Europa präsent zu sein und den Bekanntheitsgrad zu steigern. Und natürlich die innere Zerrissenheit der Schweden, die spätestens ab Mitte der Neunziger aus der vormals zusammenarbeitenden Band ein bloßes Projekt machte und in Folge zum ernsthaften Problem für das Bestehen von EDGE OF SANITY wurde. Von Szenekennern verehrt, in der breiteren Wahrnehmung unterschätzt.

Das kreative Spannungsfeld macht die Magie von EDGE OF SANITY aus

Zunächst als rohe, klassische Death Metal-Band gestartet, entwickelten sich EDGE OF SANITY schnell weiter und öffneten ihren Stil. Schuld daran war Dan Swanö (u. a. NIGHTINGALE, WITHERSCAPE, ex-BLOODBATH), in den Neunzigern gefühlt in Dutzenden Bands und Projekten aktiv und in seinem Unisound Studio umtriebiger Produzent (u. a. DISSECTION, MARDUK, OPETH, KATATONIA), der den Sound immer beständig weiterentwickeln wollte, der für kreativen Fortschritt stand, dem der pure Death Metal nie genug war. Auf der anderen Seite standen Gitarrist Andreas „Dread“ Axelsson (u. a. TORMENTED, THE LURKING FEAR, ex-MARDUK) Bassist Anders Lindberg, Gitarrist Sami Nerberg und Schlagzeuger Benny Larsson (u. a. ex-OPHTHALAMIA, ex-PAN.THY.MONIUM). Die wollten genau diese neue Ausrichtung ganz und gar nicht. Das führte zu einem kreativen Spannungsfeld, in dem jede Seite stärker die Extreme suchte und einander immer unversöhnlicher gegenüberstand. Gleichzeitig machte die dynamische Spannung und die bis dato ungekannte Vielseitigkeit die besondere Magie von EDGE OF SANITY aus.

„First Chapter“ – der Anfang der Re-Issues von EDGE OF SANITY

Die Alben von EDGE OF SANITY wurden lange nicht mehr nachgepresst und sind inzwischen gesuchte Raritäten bei Fans. Manche Formate waren auch nie erhältlich wie bspw. „Until Eternity Ends“ auf Vinyl. Century Media Records veröffentlichen die Alben nun neu, wie es Inside Out mit den Alben von NIGHTINGALE, der Progressive Rock-Band von Dan sowie seinem älteren Bruder Dag Swanö, machen.

Unter dem Titel „First Chapter“ veröffentlichen Century Media Records aktuell die ersten Re-Issues und gehen dabei nicht chronologisch vor. Seit 21. Juni sind die Re-Releases „Purgatory Afterglow“ sowie die EP „Until Eternity Ends“, beide aus 1994 und damit pünktlich zum dreißigjährigen Jubiläum, erhältlich. Das Debütalbum „Nothing But Death Remains“ wird zum 23. August 2024 rausgebracht. Die weiteren Alben sollen Ende 2024 und Anfang 2025 folgen.

Neben der teilweisen Anreicherung von Extra-Material zeichnet die Versionen aus, dass es in einigen Formaten zwei Fassungen gibt: Einmal wurde das Material von Dan Swanö remastert, für die zweite Version legte Swanö mehr Hand an und remixte die ursprünglichen Aufnahmen. Insbesondere bei den remixten Fassungen kommt man der ursprünglichen Vision von Dan näher.

Die Unterschiede der beiden Versionen sind hörbar, fallen aber nicht übermäßig ins Gewicht. Für Puristen eignen sich eher die remasterten Fassungen, hier ist der ursprüngliche Charme der Originalaufnahmen stärker erhalten geblieben, die aber mehr Lautstärke und Druck liefern. Einen Schritt weiter gehen die remixten Versionen. Gitarren und Schlagzeug klingen deutlich wuchtiger und runder, alles hat etwas mehr Klarheit und klingt frischer und runder, ja fast schon moderner. Geblieben ist bei beiden Varianten der ursprüngliche Charakter der Kompositionen.

Die originalen Artworks wurden ebenfalls restauriert, dazu wurden den Re-Releases alte Fotos sowie für die Deluxe CD Edition detaillierte Liner Notes hinzugefügt. Außerdem wurden die Texte, die teilweise Fehler enthielten, überarbeitet.

Da die Re-Issues in verschiedenen Formaten erhältlich sind, findet ihr die genauen Zusammenstellungen als Übersicht auf der letzten Seite.

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27.07.2024

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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