Weltschmerz
Unsere liebsten Doom-Perlen
Special
SATURNUS – „Martyre“ (Euphonious Records, 2000)
Sie sind die Großmeister des melancholischen Death Dooms und nehmen sich für ihre Alben die Zeit, die sie benötigen. Kein Wunder, dass auf „Martyre“ aus dem Jahr 2000 erst zwei weitere Platten folgten. Das Schöne dabei: SATURNUS liefern immer ab und bieten mit jedem Album aufs Neue großes Gefühlskino.
Somit darf „Martyre“ als stellvertretend für das Schaffen der Dänen stehen, in einigen wenigen Nuancen aber auch als herausstechend. Dazu gehört der absolut eindringliche Eröffnungszweiklang mit dem Choral „7“ und „Inflame Thy Heart“. Letzteres Lied ist ein im mäßigen Tempo dahinschreitender Opener, der durch seine Gitarrenleads genauso wie durch die teils tiefst gegrunzten, dann sanft gesprochenen Vocals Gänsehaut verursacht. Durchgehend. In die gleiche Richtung geht das ebenfalls ergreifende „Drown My Sorrow“. „Thou Art Free“ wiederum ist ein sanft auf der Akustikgitarre gezupftes und zum Schluss mit Klaviertupfern unterstützes Stück, das gleichzeitig Melancholie wie auch Schönheit verkörpert. Das gab es in dieser Art bislang auf jedem SATURNUS-Album, und das jedes Mal überzeugend.
Dezent andere Noten – und trotzdem halten Thomas AG Jensen und die Gitarrenleads das Album zusammen
Eine dezent andere Richtung schlagen die Dänen mit dem Uptempo-Stück „Empty Handed“ ein, ebenso mit dem fast gothic-rockig angehauchten „Noir“. Diese etwas offenere Ausrichtung wurde auf dem Nachfolgealbum „Veronika Decides To Die“ weiter fortgeführt, auf „Saturn In Ascension“ jedoch wieder über Bord geworfen. Was die Songs auf „Martyre“ aber zusammenhält, sind neben dem abgrundtiefen Grunzen von Sänger Thomas AG Jensen die Gitarrenleads. Diese Melodien vermitteln Melancholie und zerbrechliche Schönheit und berühren unmittelbar die Sinne.
Man mag darüber sinnieren, ob die damalige Besetzung mit Kim Larsen an der Leadgitarre die beste war oder nicht. Fakt ist, dass seine Nachfolger Tais Pedersen und Rune Stiassny ihre Sache auch nicht schlecht gemacht haben beziehungsweise immer noch machen. So gesehen bleibt SATURNUS trotz aller Line-up-Wechsel in den vergangenen Jahren eine verlässliche Konstante – und im Bereich des melancholischen Death Dooms, wie eingangs schon gesagt, einfach unerreicht.
(Eckart Maronde)
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Bands | |
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Stile | Death Doom Metal, Doom Metal, Doomcore, Drone, Epic Doom, Funeral Doom Metal, Sludge, True Doom Metal |
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Auf die Serie freue ich mich. Natürlich werden es auch Genres sein, die ich nicht auf dem Plan habe oder Alben, die ich noch nie angetestet habe – aber die Inspiration, dies nach dem Lesen doch zu tun, ist mir sehr willkommen.
Bei Doom fallen mir noch ELECTRIC WIZARD, OPHIS und AHAB ein, die ich noch als gute Vertreter im Gedächtnis habe. Habe das Genre lange lange nicht mehr gehört. Vielleicht mal wieder einlegen.
Und ‚Black Earth‘ von BOHREN AND THE CLUB OF GORE hat mich damals auch durch den jazzigen Einschlag umgehauen. Verdammt gute Musik zum Ausruhen!
Es wird natürlich für jeden die eine oder andere Band geben, die in der Liste schmerzlich vermisst wird.
Für mich sind es ESOTERIC, die zum besten gehören, das es im Doom gibt und natürlich das erste CATHEDRAL Album!!!
AHAB und FOREST OF SHADOWS dürfen auch nicht fehlen, ebenso PROCESSION.
Mir fehlen eindeutig die großartigen omega massif.
Ein doom special ohne candlemass versteh ich auch nicht..
Und snail fehlen!
Ausserdem gehören da ja wohl auch kyuss rein, doom beschränkt sich nicht auf Beerdigungen und Langsamkeit.
Also wie immer alles falsch 😉
Also eigentlich fehlen hier die deutschen UNDERTOW!
Zugegebener Maßen nicht „NUR“ Doom….. ABER – warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah 😉
Die liebsten Doomperlen und kein Ahab? Kann ich nicht nachvollziehen, zumal gerade das letzte Album in Sachen Technik und Konzept Maßstäbe gesetzt hat.
Dass ihr Band XYZ nicht drin habt, geschenkt. Aber ein Doom-Special ohne eine einzige halbwegs traditionelle Doom-Band? Lauter Grenzgänger und teilweise nicht mal das (da kann Rumpelmöller sagen, was er will).
„Eigentlich hab ichs ja nicht so mit Doom.“ Kostudis trifft es auf den den Punkt.
Der nächste Teil „Unsere liebsten Doom-Perlen. Klassisch | Episch | Zu spät geboren“ kommt ja noch. Immer mal langsam.
„Immer mal langsam.“
Well played! Aber ja, Schande über mein Haupt, ein aufmerksamer Leser der Einleitung wäre auch selber darauf gekommen, dass da noch was kommt.
Im Tempo lasst ihr euch wohl vom doom inspirieren..
Wann kommt denn hier der nächste Teil?
Schade dass es keine Antwort,geschweige denn einen weiteren Teil gibt.
Auch wenn es vielleicht hauptsächlich Gemecker war gab es doch hier einen regen Austausch und das kann von meiner Seite gerne mehr auf metal.de werden.
Ola! Sorry, vercheckt. Das wird noch etwas dauern, auf jeden Fall nach der Festivalsaison. Passt auch besser zur Jahreszeit. 😉 Danke fürs Lob!
Ja passt besser in den Herbst, ausserdem ja wohl auch wie Arsch auf Eimer dass das doom special ein wenig auf sich warten lässt 😉
Über welche Festivalsaison sprechen wir denn hier?
Über die wirklich letzte Stones Tour?