Disturbed
Listening-Session zu "Asylum"

Special

Sommer, Sonne und Hitze in der Hauptstadt. Was kann es da Schöneres geben als einem Listening-Session-Grill Event beizuwohnen? Nicht viel, und bei kühlem Bier ins neue DISTURBED Album reinzuhören kommt da genau richtig. Die Amis sind eine der wenigen NuMetal Bands, die ich als wirklich eigenständig in Erinnerung behalten habe und die mit ihren ersten beiden Alben „Down With The Sickness“ und „Believe“ immer mit meiner Teenager-Zeit verbunden sein werden.

Disturbed

Inzwischen ist natürlich einige Zeit vergangen und mit „Asylum“ kommt in Kürze das bereits fünfte Album. Genau das sah Warner als Anlass, Pressevertreter und ein paar ausgewählte glückliche Fans zum Probelauschen und Umtrunk mit der Band einzuladen – nette Sache eigentlich.

Schade daran waren vor allem zwei Dinge: Erstens ließ sich die Band mehr oder weniger nur zu einer kurzen Autogrammstunde blicken, so dass Fans der Band kein ganzes Bier lang mit ihren Lieblingen plauschen konnten und zweitens gab es nur vier Songs von „Asylum“ zu hören, was die Bewertung des kompletten Albums äußerst schwierig gestaltet. So kommt es auch, dass der eigentlich spannende Teil des Abends nur eine gute Viertelstunde dauerte.

Im Grunde gibt es zu den vier Stücken gar nicht viel zu erzählen. DISTURBED haben ihren eigenen Stil gefunden, der aus dichten, fetten Gitarren, begeisternden Hooklines, einigen Effekten und vor allem Draimans Stimme besteht. Dass der Anfang des dritten vorgestellten Stückes STAIND zum Verwechseln ähnlich war, war noch der größte Spannungsmoment. Ansonsten konnte man sich an der gewohnten Kost erfreuen, Ohrwurm-Refrains (was beim Mitsingen lächerlich klingt, denn wer hat schon solch eine Stimme), einige Hüpf-Parts und bezirzende Melodien. Dabei ist im Grunde nichts Neues zu finden, ein paar mehr Effekte als üblich; überragend sind DISTRUBED eben immer dann, wenn Draiman viel Raum bekommt, um seine stimmliche Gewalt zu präsentieren. Wer DISTURBED mag, der kann, sofern man das nach den vier gespielten Stücken beurteilen kann, auch mit „Asylum“ nichts falsch machen. insgesamt muss ich aber gestehen, dass bei der wirklich eigenen Note, die die Bands zweifelsohne hat, ein ständiges Sich-Selbstkopieren auch nicht dauerhaft gut geht. Auf „Asylum“ darf man gespannt sein, denn drei der vier Stücke waren mehr als überzeugend und auch das andere war mehr als gefällig.

Galerie mit 26 Bildern: Disturbed - Evolution Tour 2019
01.07.2010

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