Die persönliche Top 10 von ...
Aktuell: Nicolai Lindegaard, Gitarrist von LIFESICK
Special
Ihr seid neugierig und möchtet wissen, welche Musik bei Musikern verschiedenster Metal-Subgenres zuhause rauf und runter läuft? Dann seid ihr bei diesem wachsenden Artikel genau richtig! In wöchentlichen Abständen werden euch Bandmitglieder immer wieder wechselnder Bands ihre persönliche Top 10 präsentieren und damit vielleicht auch Einblicke in ihre musikalischen Einflüsse geben.
Damit ihr nicht nur lesen müsst, haben wir euch jeweils auch eine Spotify-Playlist vorbereitet. Schaut mal auf unserem Account vorbei und folgt uns.
Heute neu dabei:
Seite 13: Nicolai Lindegaard, Gitarrist von LIFESICK
Bereits veröffentlichte TOP 10:
Seite 2: Archiv 2024
Seite 3: Yannick von PALEFACE SWISS
Seite 4: Yorck Segatz von SODOM
Seite 5: Hannes, Drummer von URZA
Seite 6: Marcus Jidell von AVATARIUM
Seite 7: James Spence, Keyboardspieler, Sänger von ROLO TOMASSI
Seite 8: Chris Boltendahl, Sänger von GRAVE DIGGER
Seite 9: André Ebert, Gitarrist von BIRD COCAINE
Seite 10: Björn Strid von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, SOILWORK
Seite 11: Dominik Rothe, Gitarrist bei TASKFORCE TOXICATOR und DARKNESS
Seite 12: Adrian Thessenvitz, Gitarrist bei AD INFINITUM
2024 veröffentlichte TOP 10:
Seite 2: „Meek“ Guaitoli von VISIONS OF ATLANTIS
Seite 3: „Mikey“ (Michael Murphy) von WRITTEN BY WOLVES
Seite 4: Hayden (Gitarre), Ben (Schlagzeug) und James (Bass) von TURIN
Seite 5: Marc Obrist von ZEAL & ARDOR
Seite 6: aW von COLDCELL
Seite 7: Daniel von NEVER BACK DOWN
Seite 8: Jochen Vahle von RANDALE
Seite 9: Alfie von TORUS
Seite 10: Marcus von DEMON HEAD
Seite 11: Mikael Stanne von DARK TRANQUILLITY
Seite 12: Waylon Reavis von A KILLER’S CONFESSION
Seite 13:Joey, Gitarrist von SKYLINE
Seite 14: Claudio Falconcini, Gitarrist von WIND ROSE
Seite 15: Katerina Economou, Sängerin von ESCUELA GRIND
Seite 16: Nathanael, BONJOUR TRISTESSE
Seite 17: Mark Uriel Black von DREAM EVIL
Seite 18: Alex Varkatzas von DEAD ICARUS (Ex-ATREUS)
Seite 19: Nate Garrett – NEON NIGHTMARE / SPIRIT ADRIFT
Seite 20: Andy Brings von SODOM/ DOUBLE CRUSH SYNDROME/ ANDY BRINGS
Seite 21: Raven van Dorst von DOOL
Seite 22: Riffi Raffi von HEAVYSAURUS und sein Gitarrentechniker Christof Leim
Seite 23: Nino Laurenne, Gitarrist von BLACK SUN
Seite 24: Simon Michael von SUBWAY TO SALLY
Seite 25: Weihnachts-Special mit Al Pitrelli vom TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA
Seite 26: Kat Shevil Gillham von THRONEHAMMER
Yannick von PALEFACE SWISS
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
Ich würde sagen, generell Metal und Rock!
Früher habe ich mich gefühlt durch die gesamten Subgenres gehört, die Metal und Rock zu bieten haben. Darum würde ich mich auch als „breitgefächert“ bezeichnen, wenn es um meinen persönlichen Einfluss in der Musik geht. Wenn ich mich jedoch beschränken müsste, würde ich sagen, dass mich Thrash Metal, Heavy Metal, Modern Metal und Metalcore am meisten geprägt haben.
Meine aktuelle Top 10
KREATOR – „Conquer And Destroy“
KREATOR ist seit ungefähr 13 Jahren mein „All-Time-Favorite“, und dieser Track ist mein Lieblingssong vom letzten Album „Hate Über Alles“.
UNTO OTHERS – „A Single Solemn Rose“
Dieser Song ist vermutlich mein meistgehörter Song in 2024. Der Vibe, den UNTO OTHERS haben, ist einfach mega, und ich liebe jeden ihrer Songs. Auf jeden Fall eine Hörprobe wert, für jeden, der die Jungs noch nicht kennt.
PRIMAL FEAR – „If Looks Could Kill“
Heavy Metal at its finest! Ich liebe hohe Vocals und große Metal-Hooks, wie sie in diesem Song zu finden sind!
PRESS TO MECO – „Baby Steps“
PRESS TO MECO laden mich immer wieder dazu ein, mit ihren Songs in eine andere Welt einzutauchen und die Zeit zu vergessen. Perfekte „Autofahr-Band“!
BLACKTOP MOJO – „Born To Lose“
Diese Band kenne ich schon eine halbe Ewigkeit, und die Vocals von dem Typen treffen mich immer wieder aufs Neue mitten ins Herz.
BELINDA CARLISLE – „La Luna“
Dieser Track erinnert mich an Urlaub, gute Zeiten und Zufriedenheit. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.
TRIVIUM – „Shattering The Skies Above“
Das Mainriff ist meiner Meinung nach das heftigste Riff, das jemals geschrieben wurde. TRIVIUM gehört definitiv auch zu meinen Lieblingsbands!
BULLET FOR MY VALENTINE – „Hearts Burst Into Fire“
Mit BULLET FOR MY VALENTINE habe ich Gitarre spielen gelernt. Ich habe unzählige Songs von ihnen geübt, aber das hier war mein Liebling.
JUDAS PRIEST – „Locked In“
Wenn ich mich für eine Heavy Metal Band entscheiden müsste, dann wäre es JUDAS PRIEST. Old but gold!
KREATOR – „Death Becomes My Light“
Dieser Song hat eine ganz besondere Bedeutung für mich und wird immer in meinen Playlists vorhanden sein.
Yorck Segatz von SODOM
Wer bin ich?
Ich bin der Yorck, spiele bei SODOM und ROTTEN CASKET und bin dem einen oder anderen bestimmt schon mal auf diversen Festivals über den Weg gelaufen 🙂
In meinem Geburtsjahr brachten MANOWAR zwei Alben hintereinander raus, und Star Trek III kam in die Kinos. Also rechnet selbst.
Religion: Metallisch orthodox, nach dem Demo geht’s eh bergab 😛
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
Angefangen hat alles mit AC/DC, meiner ersten großen Lieblingsband. Innerhalb eines guten Jahres kaufte ich mir alles, was bis dahin erschienen war, und machte mich daran, mir anhand einiger Songbücher das Gitarre spielen weitestgehend selbst beizubringen.
Auf einem Tribute-Sampler hörte ich dann plötzlich Lemmys gottgleiche Stimme bei „It’s a Long Way to the Top“. Daraufhin gehörte das nächste Jahr dann MOTÖRHEAD 😀 Über Fotos und Dankeslisten in den Booklets sowie Artikeln im Rock Hard arbeitete ich mich nach und nach über SAXON, JUDAS PRIEST, ANVIL etc. zu ACCEPT und OVERKILL durch. IMMORTAL zogen mich schließlich in schwärzeste Abgründe, und mit BOLT THROWER und MORBID ANGEL trat der Death Metal in mein Leben.
Ab 2003 gesellten sich dann noch High Energy Rock der Marke THE HELLACOPTERS und Stoner/Doom von MONSTER MAGNET, CHURCH OF MISERY & Co. in meine Sammlung. Man könnte also sagen: Ich höre eigentlich alles 😀
Hier also 10 Titel, die sich derzeit auf meinem Plattenteller, in der Anlage oder auf dem Handy befinden:
Meine aktuelle Top 10
AXEWITCH – „Axe Victim“ (1983)
Die Remaster-CD war ein Impulskauf auf dem ersten KIT Rising 2021. Alte Schwedenbands haben es mir nun mal angetan 😀 Geile Vocals über rockig angehauchte Riffs und dazu ein absoluter Mitsing-Refrain machen den Song zum Oberknaller des Albums. Außerdem hat der Gitarrensound eine seltsam beruhigende Wirkung auf mich (der Engländer hat dafür das schöne Wort „soothing“), so dass ich mir die Scheibe sehr oft auf Rückflügen von Shows anhöre, wenn man noch ein Klingeln in den Ohren vom Vorabend verspürt…
GRAND MAGUS – „Winter Storms“ (2024)
Meine (bald-)Frau überraschte mich bei einem Besuch im Idiots Records in Dortmund und kaufte mir heimlich das neue GRAND MAGUS-Album. Ich war bis dato eher skeptisch, da mir schon die letzten beiden Alben nicht mehr sehr zusagten – immerhin sind die Jungs eine meiner absoluten Lieblingsbands. Zum Glück wurde ich eines Besseren belehrt: Das Cover wirkt wie eine Rückkehr zu Triumph and Power-Zeiten. Und was soll man sagen? Die Riffs haben wieder die epische Kraft und erwecken den Drang zum „Beer drinken & Fist raisen“! „Winter Storms“ im Speziellen hat genau diese Ursprünglichkeit und vor allem den Drive, der ab 2010 Einzug in den Bandsound hielt und 2012 auf The Hunt absolute Perfektion erreichte. 2024 ist der MAGUS wieder ganz grand!
LEGENDRY – „Time Immortal Wept“ (2023)
Im Grunde könnte hier das ganze Album stehen, daher exemplarisch der Titeltrack. Knapp 12 Minuten pure US-Epik, wie sie MANOWAR in den glorreichen 80ern nicht besser auf die Bandmaschine bringen konnten. Texte über edle Recken, Riffs für die Kinoleinwand, songdienliche Soli – was will das Trve-Metal-Herz mehr? Obendrein packt Bandleader Vidarr the Silent noch ab und zu die 12-Saitige aus und driftet in atmosphärische Synth-Gefilde ab. Wer auf den amerikanisch/kanadischen Kosmos um ETERNAL CHAMPION, SMOULDER und Co. steht, kommt an LEGENDRY unmöglich vorbei!
NITE – „Acheron“ (2022)
Rockiger, teils melodischer Heavy Metal, gepaart mit Black-Metal-Gekeife. Seit Abbaths Solo-Scheibe I wurde das nicht mehr so perfektioniert wie bei den Amerikanern NITE. Sci-Fi-Texte im Stile von THE SWORD runden das zweite Album der kalifornischen Formation ab. Der Opener „Acheron“ glänzt direkt mit allen Trademarks: Schon die Intro legt mit einem brillanten Riff los, und nach wenigen Sekunden ertönt der erste, für diese Musik völlig untypische Schrei. Das perfekte Amalgam aus Tradition und Eigenständigkeit!
BAXAXAXA – „De Vermis Mysteriis“ (2023)
IA! IA! BAXAXAXAXAXAXA!!!! Mehr muss man eigentlich nicht sagen 😀 Seit das deutsche Black-Metal-Urgestein wieder aus der Hölle emporgestiegen ist, werden wir regelmäßig mit okkulten Schallritualen erster Güte versorgt. Der Titeltrack des ’23er Albums steht hier eher exemplarisch, denn Durchhänger gibt es auf dieser Scheibe nämlich keine. Außerdem ist hier auch das Artwork inklusive Kalligraphie im Booklet mehr als sehenswert: Keyboarder Irrwycht (ebenfalls bei GRABUNHOLD tätig) hat ein mystisches Grimoire in 12“-Format geschaffen. Die LP ist hier ausnahmsweise Pflicht!
(Anm. d. Red.: Der Track befindet sich leider nicht in der Spotify-Playlist)
CATHEDRAL – „Hopkins (The Witchfinder General)“ (1995)
Neulich habe ich CONAN‘s „Evidence of Immortality“ ins Stoner/Doom-Regal einsortiert und bin dabei wieder mal auf CATHEDRAL gekommen. „Hopkins (The Witchfinder General)“ ist einfach DER Trademark-Track der Briten. Ein treibender Rhythmusteppich, unheilvolle Melodien, LEE‘s kuriose Gesangslinien – da bleibt kein Doom-Auge trocken. Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt noch an das famose Musikvideo.
Außerdem fühle ich mich jedes Mal wieder zurückversetzt ins Jahr 2006, als die „Holy Trinity of Doom Tour“ mit GRAND MAGUS und ELECTRIC WIZARD durchs Land zog. Vom ehrwürdigen kölschen Underground (RIP!) wurde kurzfristig in die LMH verlegt, allerdings fanden sich wesentlich weniger Doomjünger ein als erhofft. Egal: Mehr Platz zum Bangen und Tanzen – der Abend wurde mit eben jenem Track beendet!
DISMEMBER – „Casket Garden“ (1995)
Neben ENTOMBED einer der Gründe, warum auch ich ein Boss HM-2, selbstredend japanisch, besitze.
Vor kurzem hatte ich das Glück, der Band auf zwei unserer US-Shows vom Bühnenrand aus zusehen zu dürfen. Highlight war natürlich jedes Mal „Casket Garden“! Mir als WARHAMMER 40k-Maniac (BOLT THROWER anyone?) hat es nämlich „Massive Killing Capacity“ aufgrund des Covers am meisten angetan. Es zeigt eine Art Warlord-Titan, von Altmeister Kristian Wåhlin phantasievoll in Szene gesetzt. Das Album als Ganzes liefert damit natürlich die perfekte Beschallung zum Bemalen und Zocken.
Auch zu diesem Song gibt es übrigens ein schmuckes 90er-Video.
Kleiner Insider am Rande: Für DISMEMBER würde ich vielleicht nicht töten, mich aber dennoch zu kriminellen Machenschaften hinreißen lassen. #iykyk 😀 😀 😀
CRUEL FORCE – „At the Dawn of the Axe“ (2023)
Die derzeit beste deutsche Band. Diskussion beendet! Das gesamte Album strotzt nur so vor Riffs, die bei mir sogar kurzfristig eine Schreibblockade ausgelöst haben. Besser kann man Black, Speed und traditionellen Metal nicht verbinden. Drumfills mit reichlich Rototoms und der Oldschool-Hall auf CARNIVORE’s Vocals runden das Ganze ab.
Aber CRUEL FORCE ballern nicht nur aus der Konserve, auch live sind die vier Halunken aus dem Süden eine absolute Macht: Marshall-Wände in jeder noch so kleinen Location, venomesques Trockeneis (auch wenn’s mal die Sicherung raushaut) und eine magische Bühnenpräsenz liefern den Beweis, dass unser heimischer Underground seine eigenen „Trve Kings of Germany“ hat!
IRON MAIDEN – „Out of the Silent Planet“ (2000)
Ich weiß nicht mehr, ob es auf einem Hotelzimmer oder im Tourbus war, aber unser Live-Mischer Klaus und ich sind irgendwann übereingekommen, dass dieser Track dringend in unsere Umbaumusik muss (im Fachjargon auch „Changeover“ genannt). Wer also kurz vor der Show an den Bühnenrand spinkst, wird mich des Öfteren dabei erwischen, mitzududeln oder gar die eine oder andere Dickinson-Pose zum Besten zu geben. Tom rollt dabei regelmäßig mit den Augen; MAIDENs „neuem“ Sänger kann der Di’Anno-Jünger bis heute nicht viel abgewinnen…
Zur „Air Raid Siren“ gibt es noch eine Anekdote: Er stand in Tschechien nach einer Solo-Show persönlich am Check-In neben uns und musste sein Handgepäck umpacken. Als Pilot sollte er Gewichtsbeschränkungen ja eigentlich kennen 😀 Jedenfalls war er sichtlich davon genervt, und wir standen wie kleine Jungs ehrfürchtig, aber schüchtern in unserer Schlange. Unserem Basstech und Berufscowboy Schiri fiel kurzerhand nichts anderes ein, als schnurstracks zu Bruce zu spazieren, ihn an der Schulter zu berühren und dreist zu fragen, ob er mit uns ein Photo machen würde 😀 Solch eine infame Aktion wurde von Ihrer angepissten Heiligkeit verständlicherweise mit einem simplen, aber bestimmten „NO!“ quittiert… Immerhin kann Schiri von sich behaupten, ihn zumindest einmal angefasst zu haben 😀
Tom zitiert in derartigen Situationen meist LEMMY: „Maybe after the lunch!“
MORTA SKULD – „Without Sin“ (1993)
Erstpressungen werden immer teurer, da greife ich dann auch schon mal hier und da zu einem Repress, vor allem wenn man noch Linernotes und Demos obendrauf packt. Dieses Remaster-Album habe ich erst kürzlich in Maryland erstanden, und zwar ganz knapp vor unserer eigenen Show. Die MORTAS haben ihr Zeug selber vertickt, und daher musste ich etwas warten, bis der Merchstand besetzt war. Ich drängelte mich dann mit den Worten „I got to be on stage in 5 minutes!“ vor, was tatsächlich vorzüglich klappte, auch wenn mich vermutlich niemand erkannt hat. Mit der CD in der Kuttentasche ging’s dann zur Bühne 😀
Die Band kann man getrost zu den Veteranen der US-Szene zählen, auch wenn ihr erstes vollwertiges Album erst 1993 erschien. Geboten wird technisch versierter Stoff, ohne dabei in proggiges Skalengedudel abzudriften. Wer auf Perlen aus der zweiten Reihe wie z.B. BRUTALITY steht, sollte hier definitiv zugreifen!
Hannes, Drummer von URZA
Wer bin ich?
Moin, ich heiße Hannes, arbeite in einer Knopffabrik und drehe Knöpfe mit der rechten Hand. Mit der obskuren Kinderlieder-Referenz aus dem Weg bin ich eigentlich seit der Gründung 2015 der Trommler einer der wenigen (vor allem live) aktiven Funeral-Death-Doom-Bands Deutschlands, namentlich URZA. Dieses Jahr auch endlich mit neuer Veröffentlichung („Dawn Of A Lifeless Age“) seit dem ersten Langspieler 2019 („The Omnipresence of Loss“).
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
Der musikalische Werdegang, mit dem Ziel, die Nische der Nische der metallischen Nischenmusik zu bedienen, gestaltete sich für mich als Millennial über die üblichen ausgetretenen Pfade. Väterlich frühkindliche Einflussnahme in den 90ern in Form von LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, NEIL YOUNG und ähnlichen Wegbereitern ebneten selbigen zur meiner Generation endemischen Musikrichtung: New Metal.
Meine Jahrtausendwende war demnach geprägt durch massiven Viva2-Overdrive-Konsum und die klassischen Gen-Y-Bands: KORN, LIMP BIZKIT, SLIPKNOT, MARILYN MANSON usw. Das monatliche Taschengeld-Opfer in die Kollekte der Major-Labels sollte aber bald sein Ende finden.
2001 fand sich der noch leicht zu beeinflussende Jungmetaller vor seiner ersten eigenständigen Kaufentscheidung im örtlichen Multimedia- und Elektronikgeschäft. Einzige Entscheidungsgrundlage? Ein Pentagramm auf dem Cover! Knapp 18 Mark ärmer, konnte nicht mal der Antishock meines Discmans die anstehende, welterschütternde Erfahrung dämpfen. Schließlich war SLIPKNOT das uns krassest Vorstellbare. Die „Armageddon“ von VADER, eine bislang in Vergessenheit geratene Best-of-Veröffentlichung, zeigte mir, was musikalisch möglich ist, öffnete Tür und Tor für die große weite Welt des Death Metals und ist allein für die ein oder andere temporäre C5-Senke verantwortlich.
Ab nun galt es, ca. 20 Jahre Death-Metal-Entwicklung nachzuholen und den Spirit der Pionierzeit aufzusaugen. 20 Jahre und hunderte hörenswerte Releases lassen sich nicht mit Taschengeld aufholen. Das aufkommende Internet, der freundliche Esel und seine Verwandten halfen ungemein bei der Bewusstseinserweiterung. Die Schuld wird heutzutage vor allem live peu à peu beglichen.
Ich fand mich in allen Death-Metal-Subgenres zu Hause. Ob nun die amerikanische Schule mit DEATH, OBITUARY, MORBID ANGEL oder MALEVOLENT CREATION oder die nordeuropäische mit DISMEMBER, ENTOMBED oder AT THE GATES. Natürlich sind die genannten Bands nur Platzhalter für die großartige Vielfalt, sowohl geografisch als auch stilistisch, die der 90er-Jahre-Death-Metal zu bieten hatte.
Auf den von DEATH gelegten Grundstein folgte wenige Jahre später mit der „Epitaph“ von NECROPHAGIST der nächste Mindblow: technischer Death Metal! Bands wie ORIGIN, OBSCURA, CYNIC oder GOROD hielten Einzug in die tägliche Rotation. Ungefähr hier in der Geschichte wurden auch Live-Konzerte großer Teil der musikalischen Erfahrung. Auch wenn Vieles altersbedingt leider an mir vorbeiging, durfte ich großartige Touren wie die „Masters of Death“ oder „Those Still Loyal“ erleben. Damals wurden solche Touren auch noch durch MV geschickt. Heutzutage undenkbar.
Das Studium in der großen Stadt erweiterte den Horizont durch eine relativ ausufernde Stoner-Exkursion mit Bands wie ELDER, DOZER, BARONESS, SLEEP oder ASTEROID und mündete in der wohl schönsten Festivalreihe, die Europa je gesehen hat: Das Heavy Days in Doomtown Festival in Kopenhagen, dem ich drei von vier Ausgaben beiwohnen durfte und neben der „Armageddon“ von VADER den größten Einfluss auf mein heutiges Hörverhalten hatte. Hier wurde die Brücke vom Stoner zum Doom geschlagen. Ursprünglich war der Besuch durch KADAVAR, TONER LOW und Ähnliches motiviert, ermöglichte aber neben MOURNFUL CONGREGATION und SATURNUS, die unfassbaren BELL WITCH 2013 das erste Mal sehen zu dürfen. Bands wie LOSS, PROFETUS oder SCEPTICISM waren in den Folgejahren ebenso Teil der absurd guten Festival-Lineups. Meine Nische der Nische der Nische war von nun an festgelegt: Doom! Death Metal und Stoner waren nie weg, aber Doom wurde ein stetiger Begleiter in allen Lebenslagen. Insbesondere auch in meinem eigenen musikalischen Schaffen: meiner Band URZA.
Da Empfehlungen zu den oben genannten LED ZEPPELIN, KORN oder VADER keinem Leser hier einen Mehrwert bieten würden und mir eine Auswahl von nur 10 Songs aus meiner gesamten Historie unmöglich erscheint, habe ich mich für meine Top 10 auf Releases der letzten 5 Jahre beschränkt, die meine Geschichte sinnvoll weitererzählen, für mich Meilensteine der Entwicklung der oben genannten Genres darstellen und aufzeigen, dass auch bei 30 Jahre alten Musikrichtungen noch lange nicht alles erzählt ist. Außer vielleicht im Death Metal.
ARÐ – „Take up My Bones“
Doom auf seine melancholischen Wurzeln heruntergebrochen und mit choralem Gesang trauriger alter Männer überlagert. Für mich die schönste Neuentwicklung des Genres. Wer mal bei einem TED-Talk eine Träne verdrücken möchte, dem sei die Präsentation von Mark Deeks wärmstens empfohlen.
OPHIS – „The Stagnant Room“
OPHIS sind seit vielen Jahren in meiner musikalischen Entwicklung, als auch der meiner Bands URZA, tief verankert und haben mit „Spew Forth Odium“ ein absolutes Meisterwerk abgeliefert. „The Stagnant Room“ bietet eine abwechslungsreiche Reise quer durch den Death-Doom-Gemüsegarten und tritt dir im letzten Drittel so monströs gegen das Schienbein, dass es eine wahre Freude ist.
STYGIAN BOUGH – „Heaven Torn Low II“
Irgendwie mussten BELL WITCH hier rein. Ich hoffe, dass sie ihre Konzeptphase bald hinter sich lassen und sowohl live als auch veröffentlichungstechnisch zurück zur klassischen Metal-Band kommen. Die auf Ach und Krach schiefen Läufe der „Volume I“ schrecken anfangs etwas ab, wachsen mir aber von Jahr zu Jahr weiter ans Herz, und die Stimme vom AERIAL RUIN-Bengel gefällt mir auch sehr.
BRUTUS – „War“
BRUTUS gehört wohl zu meinen meistgehörten Bands der letzten fünf Jahre und ich konnte gespannt ihr Wachstum von 300er- zu 2000er-Locations und Headlinerslots auf großen Festivals miterleben. Wahnsinnig emotional, und was Stefanie einem da stimmlich und schlagzeugtechnisch parallel um die Ohren haut, ist genial.
SPOTLIGHTS – „Sunset Burial“
Die neue Lieblingsband von Chino Moreno und auch bei mir sofort ganz tief im Herzen gelandet. Teenage Angst perfekt und authentisch aus den 90ern in die Neuzeit und meine Midlife-Angst transponiert.
DELVING – „Einstürzende Plattenbauten“
Das Nebenprojekt des Wahl-Berliners und Frontmanns der äußerst erfolgreichen ELDER (zuletzt mit fucking TOOL auf Tour!) spielt mit den Gefühlen der Corona-Pandemie und ist seine Verarbeitung selbiger. Dudelstoner mit elektronischen Anleihen. Tolle Sommermusik!
VULKAN – „Bewildering Conceptions of Truth“
Wenn technischer Death Metal geht, geht doch bestimmt auch proggiger Stoner! Im Riffing nicht ganz so eingängig wie ihre Landsmänner SKRAEKOEDLAN gibt’s hier Einsteiger-Prog, der mir sehr gut gefällt. Freue mich auf die ersten Live-Begegnungen.
SYLVAINE – „I Close My Eyes so I Can See“
Die Abwesenheit von Black Metal in meiner Geschichte wird euch aufgefallen sein. Kann mit den einzelnen Wellen nicht viel anfangen, mag aber die melodisch melancholischen Auswüchse wie ALCEST, auch wenn ich für den Brückenschlag wahrscheinlich bald ein Glas Schweineblut an den Kopf bekomme. SYLVAINE machen auf ihre Art Black Metal für mich bekömmlich.
DÖDSRIT – „The Third Door“
Noch mal etwas Black-Metal-Artverwandtes? Ja! Wenn man so kackenfrech wie DÖDSRIT Heavy Metal und Uffta-Uffta-Crustpunk dazu mischt, immer her damit. Live auch ganz toll.
VILE CREATURE – „Harbinger of Nothing“
Sowas Ekliges habe ich seit „Skin Coat“ von KANATHE oder der „Five Degrees of Insanity“ von CULT OF OCCULT nicht mehr gehört. Richtig schleimig und anstrengend, toll!
Marcus Jidell, Gitarrist/Produzent von AVATARIUM, außerdem Produzent für CANDLEMASS
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
Ich habe als Cellist angefangen, daher war klassische Musik ein großer Teil meiner Kindheit. Als ich etwa 7 Jahre alt war, hörte ich den Klang der E-Gitarre von Bands wie SAXON und IRON MAIDEN und habe mich sofort in diesen Sound verliebt. Mit 12 Jahren begann ich Gitarre zu spielen und tauchte tief in die Musik von Gitarristen wie Yngwie Malmsteen, Ritchie Blackmore und Jimi Hendrix ein.
Als erwachsener Musiker und Produzent haben Bands wie BLACK SABBATH und DEEP PURPLE den größten Einfluss auf mich gehabt.
Marcus Jidells persönliche Top 10
Marcus Jidell bevorzugt Tidal als Streaming-Plattform und hat daher seine Top 10 dort für uns zusammengestellt. Der Vollständigkeit halber haben wir die Playlist auch auf unserem Spotify-Kanal erstellt und hier unten eingefügt.
BLACK SABBATH – „Neon Knights“
Hört Dios Stimme, hört die Drums, die Gitarre, den Bass – da braucht man keine Worte mehr.
DEEP PURPLE – „Into The Fire“
Das war eines der ersten Alben, die ich gehört habe, und mein älterer Bruder hat mir das Riff gezeigt, als wir beide Kinder waren. Ich habe es damals geliebt und liebe es immer noch!
JIMI HENDRIX – „All Along The Watchtower“
Jedes Mal, wenn ich diese Aufnahme höre, bin ich überwältigt vom Sound. Was Jimi mit diesem Song gemacht hat, ist wirklich etwas ganz Besonderes. Er zeigt, welch kreativer Geist er war und was für ein brillanter Gitarrist. Ich liebe auch die Lyrics und versuche immer noch, sie zu verstehen.
CANDLEMASS – „Astorolus – The Great Octopus“
Das war eine fantastische Zeit in meinem Leben, als wir diesen Song aufgenommen haben und der Gitarrenmeister Tony Iommi ein Solo spielte. Ein wahr gewordener Traum! Außerdem sind wir bei den Grammy Awards in Los Angeles über den roten Teppich gelaufen. Dieser Song ist so heavy, wie es nur geht, und nur eine Person auf der Welt schreibt solche Songs: mein guter Freund Mr. Leif Edling!
RAINBOW – „Long Live Rock ‚N‘ Roll“
Was für ein großartiger „Rock ’n‘ Roller“ das ist – und was für eine Band! Ich sage es nochmal: Was für eine Band!!!
AC/DC – „Hells Bells“
Ich liebe diese Band, und das ist einer ihrer fast doomigen Momente. Dieses ganze Album war auch eines der ersten Hardrock-Alben, die ich als Kind gehört habe, und ich liebe es immer noch!
BLACK SABBATH – „The Sign Of The Southern Cross“
Okay, ihr habt’s verstanden: Ich liebe Dio. Ich hatte dieses Album als Kind auf einer Kassette und habe es rauf und runter gehört. Dio und Iommi sind eine fantastische Kombination. Wenn ich zwei Metal-Alben auswählen müsste, wären es „Mob Rules“ und „Heaven & Hell“.
MOUNTAIN – „Mississippi Queen“
Der Gitarrensound von Leslie West zu dieser Zeit ist bis heute unerreicht. Ich liebe das so sehr und muss vorsichtig sein, wenn ich es höre, denn es bringt mich immer in Partystimmung – und es gibt für alles eine Zeit und einen Ort. 🙂
AVATARIUM – „I See You Better In The Dark“
Unsere neueste Single muss auf diese Liste und das ist einer meiner Favoriten auf dem neuen Album. Ich denke, wir haben hier eine doomige Rocknummer geschaffen, und das ist in meinen Augen nichts Schlechtes.
IRON MAIDEN – „Wrathchild“
Was für ein cooler Song das ist! Der Basssound und das Bassspiel hier sind umwerfend! Außerdem liebe ich Paul Di’Anno – was für ein cooler Sänger er war! Auch Clive Burrs Drumming ist erwähnenswert.
James Spence, Keyboardspieler/Sänger von ROLO TOMASSI
Die persönliche Top 10 und gleichzeitg größten musikalischen Einflüsse von James:
HUNDRED REASONS – „I’ll Find You“
Technisch gesehen war dies die erste Band, die ich jemals live gesehen habe. Sie supporteten Muse im Doncaster Dome im Jahr 2001. Ich war sofort begeistert!
AT THE DRIVE-IN – „One Armed Scissor“
Mein erster Ausflug in die „schwerere“ Musik. Ich liebte alles daran, in dem Moment, als ich es hörte. Die Band hat mich auf einen Weg zu allen möglichen neuen Musikrichtungen geleitet.
CONVERGE – „Homewrecker“
Ich kaufte regelmäßig ein Magazin namens Rock Sound, das monatlich eine CD mit neuer Musik hatte. Ich hatte zuvor noch nie Vocals oder Drumming wie dieses gehört und wurde ein RIESEN-Fan dieser Band.
DAS OATH – „Only Fakes Get All The Breaks“
Ich sah sie live auf einem Festival in Belgien, als ich 16 war, und es hat mich komplett umgehauen. Ich wollte ein anderes Lied wählen, aber es war von einem Release, das nicht auf Spotify ist, doch das hier reicht vollkommen aus.
LA QUIETE – „Metempsicosi del Fine Ultimo“
Ich erinnere mich, dass ich zu einem Hauskonzert in Leeds ging, bei dem etwa 40 Leute in einem Wohnzimmer versammelt waren, um diese Band zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt waren Hauskonzerte etwas, von dem ich nur gelesen hatte und das sich wie Mythologie anfühlte, aber es war ein wichtiger Moment, um etwas zu erleben, das ich nie zuvor erlebt hatte. Dieser Track ist Perfektion.
NILS FRAHM – „Says“
Ein Künstler und Song, die mich völlig für ganz andere Musikstile geöffnet haben, die einen enormen Einfluss auf die Richtung hatten, die ich in unserem Bandbeitrag eingeschlagen habe.
M83 – „Moonchild“
Riesig und expansiv, ein Künstler, der mich wirklich dazu brachte, Keyboards/Synthesizer zu lieben und mich dazu brachte, meine Rolle in unserer Band ernster zu nehmen.
JON HOPKINS – „Collider“
Ich hatte mehr für elektronische Musik übrig, als ich in einer Bar arbeitete, die regelmäßige Clubnächte hatte, die bis in die frühen Morgenstunden gingen. Dies war nicht unbedingt etwas, das in dieser Umgebung gespielt wurde, aber es erfasste alles, was ich an diesen Nächten liebte, und ist immer noch unglaublich schwer und spürbar.
SINEAD O’CONNOR – „Lullaby For Cain“
Dieser Song stammt vom Soundtrack eines Films, den ich liebe. Seine Verwendung im Film als wiederkehrendes Thema ist so kraftvoll und haunting und hat mir wirklich viel über die Kraft der Musik im Zusammenspiel mit visuellen Elementen beigebracht.
GROUPER – „Vapor Trails“
Absolute ambient Perfektion. Die Emotion, die in den einzelnen Schichten aus einer einzigen Person vermittelt wird, ist unvergleichlich.
Chris Boltendahl, Sänger von GRAVE DIGGER
Meine aktuelle Top 10
VAN HALEN – „Running With The Devil“
Mehr klassischer Rock-Song mit Good-Feeling-Mood geht nicht …
JUDAS PRIEST – „Hell Bent For Leather“
Ein Song, der eine ganze Generation von Bikern geprägt hat ….
WHITESNAKE – „Still Of The Night“
Der zweite Frühling dieser Band wurde mit diesem zeitlosen Klassiker eingeläutet …
BLACK SABBATH – „Black Sabbath“
Der Inbegriff des düsteren Heavy Metal und der Vorreiter der Doom-Metal-Welle.
ACCEPT – „Balls To The Wall“
Metal made in Germany ist in diesem Song Programm.
GARY MOORE – „Empty Rooms“
Der Schmusesong schlechthin eines großartigen Gitarristen.
RAINBOW – „Kill The King“
Hard Rock par excellence mit Ausnahmesänger Ronnie James Dio.
KISS – „Detroit Rock City“
Glam Rock – Entertainment – nicht mehr und nicht weniger – aber immer geil.
IRON MAIDEN – „Run To The Hills“
Glanzleistung nach dem Weggang von Paul Di’Anno, als viele die Band schon abgeschrieben hatten.
THIN LIZZY – „Cold Sweat“
Sykes brachte den Metal zu THIN LIZZY.
André Ebert, Gitarrist von BIRD COCAINE
Ich bin André Ebert – spiele Lead-Gitarre, aber auch alles andere bei BIRD COCAINE, was Saiten hat – ein paar Vocals und Songwriting steuere ich auch bei. Für jeden Moment im Leben gibt es den einen Song. Den Song, der mich für den Rest meines Lebens an diesen Moment erinnert und der von da an untrennbar damit verbunden ist – im Guten wie im Schlechten. Dabei höre ich über Genregrenzen hinweg fast alles, von Elektro über Pop bis Rock & Metal. Der Schwerpunkt war und ist aber immer alles mit echten (Saiten-)Instrumenten.
Mittlerweile habe ich eine Lebensphase für die Musik fast jedes Jahrzehnts durchlaufen (sofern es vernünftige Tonaufnahmen gab): die 40s mit Delta Blues und Slide Guitar, 50s Folk & 60s Pop, 70s Metal & Hard Rock, eine haarspray-getränkte Glam-Rock-Phase, die ich auch selbst musikalisch in einer Band ausgelebt habe, 90s Grunge – vor allem mit den BIRD COCAINEs. Mit Nu-Metal und Indie-Rock bin ich aufgewachsen. Aktuell bin ich (neben All-Time-Classics aus den vorher genannten Jahrzehnten) voll auf Country und Folk hängengeblieben – mal schauen, wie lange das so andauert. Geht schon eine Weile so.
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
LED ZEPPELIN – absolut zeitlos, immer und seit Jahrzehnten/meiner Jugend hörbar für mich – ich entdecke noch heute beim Hören manchmal neue Aspekte, die mir bei einem ZEPPELIN-Song zuvor nicht aufgefallen sind. Darauf gekommen bin ich als Gitarrenanfänger über den unnachahmlichen Jimmy Page.
THE DOORS – schamanisch, stimmungsvoll, legendär, mystisch (und manchmal ein bisschen zum Schmunzeln) – wem läuft beim Intro von „Riders On The Storm“ nicht ein Schauer über den Rücken?
Meine aktuelle Top 10
MARC A RIDGE – „Airborne Man“
Hammer Stimme, hammer Groove, hammer Song – I love it! Vielleicht auch deshalb Nummer 1, weil er als erstes in meiner Country/Folk/Akustik-Playlist gelandet ist und deshalb öfter gespielt wird.
TYLER CHILDERS – „Whitehouse Road“
Stimmungsvoller Einblick in das Unvermeidliche – und außerdem: Tyler Childers.
RORY GALLAGHER – „A Million Miles Away“
Ein Leben für den Moment, Millionen Meilen von morgen entfernt, ohne Fixpunkt und Halteseil. Erstrebenswert – und gleichzeitig vorprogrammiertes Scheitern.
HUNTER ROOT – „Town Rat Heathen“
Guter Song, hör ich einfach verdammt gern. Cooler Künstler. Meiner Meinung nach solo viel besser als mit Band.
SCREAMING TREES – „Dying Days“
Weil Mark Lanegan – R.I.P.
WHITEY MORGAN AND THE 78’S – „Bad News“
„Bad news travels like wildfire, good news travels slow, they all call me wildfire, everybody knows, hell, I’m bad news, everywhere I go“ – kommt halt schon ganz geil.
RYAN BINGHAM – „A Song For The Stone“
Trocken, einsam & staubig – perfekte Flucht aus Stadt, Geschwindigkeit und Alltag. Lässt mich träumen – und geile Stimme.
GRETA VAN FLEET – „When The Curtain Falls“
Erinnert mich an wunderschöne, zugleich sehr traurige und anstrengende Momente mit meiner kleinen Tochter.
THE BAND OF HEATHENS – „Hurricane“
Ich mag die Stimmung – sitz ich direkt wieder selbst auf dem Krabbenkutter und arbeite mir den Arsch ab. Hab das echt mal gemacht!
WAYLON JENNINGS – „Can’t You See“
Same, good old country story again: Der arme, hart arbeitende und ehrliche Cowboy wird von der bösen, wunderschönen, gierigen und kaltherzigen Lady übers Ohr gehauen und sitzen gelassen – natürlich unverschuldet. Und Waylon erzählt die Geschichte halt besonders gut.
Björn Strid von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, SOILWORK
Ich bin eine sensible, aber willensstarke Person, die nie etwas halbherzig erledigt. Emotionen leiten alles, was ich erschaffe, und ich würde sagen, dass ich ziemlich großzügig und ein guter Zuhörer bin. Bei bestimmten Dingen kann ich ziemlich obsessiv sein. Ich fühle mich geerdet und im Einklang mit dem inneren Kind. Ich habe keine Probleme damit, Gedanken und innere Emotionen mit denen um mich herum zu teilen. Manchmal zu früh.
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
Eine meiner ersten musikalischen Entdeckungen waren DIRE STRAITS und das ALAN PARSONS PROJECT. Ich war schon in sehr jungen Jahren wirklich fasziniert von ihren Melodien. Ich mochte, wie sie mich fühlen ließen. Im Kindergarten entdeckte ich SWEET, KISS, TWISTED SISTER und WASP. Dann veränderte MAIDEN mein Leben mit „Number of the Beast“, das meine Mutter mir an einer Tankstelle auf Kassette kaufte. Zur gleichen Zeit spielte meine Mutter viel großartige Musik im Auto. Viel 80er-Radio. Sie war auch sehr in BRUCE SPRINGSTEEN und EURYTHMICS vernarrt, die sie viel spielte. Auch TINA TURNER. Ich erinnere mich, dass etwas an der Stimme von Annie Lennox so träumerisch und irgendwie mütterlich war. Es war wie eine warme, tröstliche Decke. Es hat mich immer inspiriert, auch wenn mein Ausdruck anders ist. Ich denke, sie ist eine der größten. Später, als ich wirklich in klassischen Heavy Metal eintauchte, inspirierte mich Rob Halford am meisten. Es gab etwas so Unbändiges an seiner Stimme. Dann entdeckte ich Motown und kam zu STEVIE WONDER und den TEMPTATIONS. Dennis Edwards von den TEMPTATIONS hatte eine unglaubliche Stimme. Mitte der 2000er entdeckte ich, dass FOREIGNER viel mehr war als „I Wanna Know What Love Is“, und Lou Gramm begann, einen großen Einfluss auf mich zu haben. Zwei weitere Sänger, die ich entdeckte, waren Mickey Thomas (JEFFERSON STARSHIP/STARSHIP) und Brad Delp von BOSTON. Super inspirierende Sachen! In den 90ern, als ich meine Reise in den extremen Metal antrat, inspirierten mich Tom Araya von SLAYER und Jon Nödtveidt am meisten. Ich weiß, ich bin chaotisch, haha. Ich denke, das zeigt, warum ich in zwei Bands sehr unterschiedlicher Genres landete.
Meine aktuellen Top 10
LINNEA HENRIKSSON – „Ge inte upp på mig“
Es zeigt schwedische Melodienkunst auf höchstem Niveau. Auch extrem tanzbar.
MINA – „Anche Un Uomo“
Eine mysteriöse italienische Sängerin, die eine unglaubliche Menge an Alben veröffentlicht hat. Fantastische Stimme!
MYRKYR – „Valkyriernas Sang“
Vielleicht komme ich etwas spät, aber ich liebe ihr neues Album und wie sie Lo-Fi-Black-Metal mit einer traumhaften Gesangslandschaft kombiniert.
TEARS FOR FEARS – „Fish out of water“
Fantastisches, vergessenes Lied aus ihrem 90er-Album „Elemental“. Die Melodien sind erstaunlich.
TIAMAT – „Vote for Love“
Ein Klassiker, den ich irgendwie vergessen hatte und jetzt wieder auflege. Ich liebe es so sehr. So viel Nerv darin. Es sendet eine großartige Botschaft in einer Welt, in der die Menschen momentan scheinbar für Hass stimmen.
THE STRIKE – „The Getaway“
Es gibt momentan viel Synthwave-basierte Musik, aber die Melodie und die Traumhaftigkeit, die dieses Lied präsentiert, sind schwer zu leugnen.
CERRONE – „Supernature“
Ich habe diesen fantastischen französischen Disco-Track wiederentdeckt, als ich die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris sah. Ich werde nie müde, ihn zu hören.
ELDKVARN – „I skydd av mörkret“
Großartige schwedische Band, die den perfekten Soundtrack für einen regnerischen Spätabend in einer kleinen Stadt der 80er bietet.
SKYHOOKS – „Horror Movie“
Eine wirklich spacige australische Band, die ich nach vielen Touren nach Down Under lieben lernte.
SARCATOR – „The Deep Ends“
Fantastische junge Band, die mir teilweise meinen Glauben an die Zukunft des schwedischen Extreme Metal wiedergegeben hat. So viel Präsenz.
Dominik Rothe, Gitarrist der deutschen Thrash-Combos TASKFORCE TOXICATOR und DARKNESS
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
METALLICA. Ohne Zweifel ist das die Band, die ich da an allererster Stelle nennen muss. Hätte ich mit elf Jahren nicht das Video zu „St. Anger“ auf MTV gesehen, hätte ich vielleicht nie angefangen, überhaupt Musik zu machen. James Hetfield und Kirk Hammett waren der Grund, warum ich Gitarre spielen wollte. Bis heute üben METALLICA einen massiven Einfluss auf mein Songwriting und meine Soli aus. Natürlich haben sich über die Zeit noch andere Bands dazugesellt. Wenn es um die Struktur und Melodiebögen von Gitarrensoli geht, ist Adrian Smith von IRON MAIDEN eine wichtige Inspiration für mich, genauso wie DESTRUCTION-Mitbegründer Mike Sifringer. In Sachen Attitüde stehen hingegen KREATOR ganz oben auf der Einflussskala. Wenns an eigene Songs geht, hinterlassen in letzter Zeit vor allem MUNICIPAL WASTE und DR. LIVING DEAD! ihre Spuren. Ansonsten darf ich SLIPKNOT auf keinen Fall vergessen. Die spiegeln sich zwar nicht in meinen Songs wider, aber als Teenie fuhr ich total auf SLIPKNOT ab und durch ein österreichisches SLIPKNOT-Fanforum hab ich alle möglichen extremen Metalgenres und -bands für mich entdeckt. Da hat sich eine ganz neue Welt aufgetan, die von HEAVEN SHALL BURN über CANNIBAL CORPSE bis hin zu NAPALM DEATH und CONVERGE führte.
Meine aktuelle Top 10
LOST SOCIETY – „Lethal Pleasure“
Von ihren Thrash-Wurzeln haben sich die Finnen inzwischen vollkommen abgewendet. Deswegen stimmt es mich immer etwas traurig, dass es wohl keinen würdigen Nachfolger für „Terror Hungry“ mehr geben wird, meiner Meinung nach eine der besten Thrash-Platten des vergangenen Jahrzehnts. „Lethal Pleasure“ hat einfach alles, was ein klassischer Thrash-Song meiner Ansicht nach braucht: bockstarke Riffs, aberwitzige Gitarrensoli, derbe Shouts und einen hohen Mitgröl-Faktor.
KISSIN’ DYNAMITE – „The Devil Is A Woman“
Moderner Hardrock in absoluter Perfektion. Ich verfolge KISSIN’ DYNAMITE seit ihrem zweiten Album mit dem ultra geilen Titel „Addicted To Metal“ und seitdem sind die Jungs, mit Ausnahme von „Megalomania“, stetig besser geworden. Die aktuelle Platte, „Back With A Bang“ ist ein absoluter Kracher und „The Devil Is A Woman“ mit der stärkste Song. Das Mainriff hat schon Ohrwurm-Charakter und die Gesangsmelodie im Refrain erst Recht. Dazu noch mega fett produziert. Vielmehr geht nicht mehr. Da können die Leute noch so viel über die Auftritte im ZDF-Fernsehgarten abkotzen, ein geiler Song bleibt ein geiler Song.
DREAMKID – „Chrissy“
Für Synthwave hab ich seit dem „Drive“-Soundtrack eine Schwäche. Als ich kürzlich den grandiosen „Terrifier 3“ im Kino gesehen habe, lief „Chrissy“ im Abspann und ging mir im Anschluss nicht mehr aus dem Ohr. Insbesondere die Gitarrenmelodie, die hier als Hook dient, summt seit Tagen immer mal wieder in meinem Kopf umher.
SUICIDAL ANGELS – „Purified By Fire“
Seit „Dead Again“ liefern die Griechen einen Thrash-Hammer nach dem anderen ab. Die aktuelle Scheibe „Profane Prayer“ ist da keine Ausnahme. „Purified By Fire“ hat alles, was ein Thrash-Metal-Song bleibt: Killerriffs, krasse Breaks, ein technisch aberwitziges Gitarrensolo und einen absoluten Mitgröl-Refrain. Mehr geht nicht.
UNTO OTHERS – „Suicide Today“
So perfekt wie UNTO OTHERS dürfte eigentlich keine Band sein. Hier passen Image, Texte, Musik und visuelles Design so perfekt zusammen, wie bei wenigen anderen Bands. „Never, Neverland“ ist das dritte Meisterwerk in Folge und „Suicide Today“ ein absoluter Ohrwurm mit wunderbar morbiden Lyrics. Songs, die so düster und aufbauend zugleich sind, findet man sonst höchstens bei TYPE O NEGATIVE. Noch dazu haben UNTO OTHERS ihren ganz einzigartigen Sound, was heutzutage eine Seltenheit ist.
NIGHT DEMON – „Outsider“
Die beste Heavy-Metal-Band unserer Zeit! Da gibt es für mich gar keine Diskussion. Und super nette Menschen noch dazu. Mit seiner aktuellen Platte hat sich das Trio einmal mehr selbst übertroffen und der Titelsong von „Outsider“ bringt in knapp vier Minuten genau auf den Punkt, worum es bei NIGHT DEMON geht: Heavy Metal in Reinkultur.
GHOST – „Jesus He Knows Me“
Ein wunderbares Beispiel dafür, wie man einen Coversong richtig angeht. GHOST drücken dem GENESIS-Klassiker ihren ureigenen Stempel auf, ohne dass der Song unverkennbar wird. Dank der deutlich härteren Gitarren meiner Meinung nach auch noch besser als das Original, weil es mit wesentlich mehr Druck daherkommt. Obendrauf gibt es ein fantastisches Musikvideo. War doch ein wenig enttäuscht, dass GHOST den Song bei ihrem letzten Abstecher in Bochum im Gegensatz zu vorherigen Konzerten der Tour nicht gespielt haben. Auf der nächsten Tour hoffentlich!
LINKIN PARK – „Heavy Is The Crown“
Die zweite Single aus der neuen LINKIN PARK-Platte hat mich noch mehr abgeholt als „The Emptiness Machine“. Der Song erinnert stark an die „Meteora“-Phase, insbesondere an „Faint“, was genau der Song war, durch den ich die Band entdeckt habe. Das lässt wohlig-nostalgische Gefühle aufkommen. Nachdem die vorherigen vier Platten ziemlicher Murks waren, bin ich inzwischen äußert gespannt auf „From Zero“.
THE MIDNIGHT – „Vampires“
Unglaublich starker Synthwave-Song, der insbesondere von dem fantastischen Saxophon-Spiel lebt. Genau wie DREAMKID habe ich THE MIDNIGHT durch die „Terrifier“-Filme entdeckt, weil ihr Song „The Equaliser (Not Alone)“ im Vorspann des zweiten Teils lief. Das Album „Endless Summer“ läuft bei mir seitdem regelmäßig und „Vampires“ ist der stärkste Song darauf. Noch besser wird’s nur, wenn man den Track live erlebt. Der aktuelle Saxophonist der Band, Justin Klunk, spielt die Melodie im Refrain sowie das Solo mit noch mehr Inbrunst als in der Studioversion.
WARBRINGER – „Remain Violent“
Thrash muss nicht immer schnell sein, um zu funktionieren. Mit „Remain Violent“ beweisen WARBRINGER das sehr deutlich. Das Mainriff kommt einem Faustschlag ins Gesicht gleich Dazu gesellen sich sozialkritische Lyrics, die bissiger kaum sein könnten und von John Kevill passend brutal dargeboten werden. Fantastischer Song, der zeigt, dass beim Songwriting kompliziert nicht immer besser ist. Manchmal reicht eine simple Idee, um einen Hit zu kreieren.
Adrian Thessenvitz, Gitarrist bei AD INFINITUM
Adrians persönliche TOP 10:
ALTER BRIDGE – „Addicted To Pain“
Mit dieser Band habe ich meinen Einstieg in die Rockmusik gefunden. Auf deren Musik liegt deswegen ein fetter Nostalgie-Filter, aber für mich schreibt kaum eine andere Band so viele gute Hooks und handfeste Riffs.
LOVE AND DEATH – „Lo Lamento“
Kaum habe ich mich in Rock vertieft, reißt mich dieser Track in den Bann des Metalcore. „Lo Lamento“ haut mich jedes Mal um, da bereits der Pre-Chorus unfassbar catchy ist und der Chorus dann noch einen obendrauf setzt. Und ja, der Breakdown schießt den Vogel komplett ab. Eine richtige Zehn von Zehn!
BEARTOOTH – „In Between“
Dazu muss man nicht viel sagen. Die meisten kannten diese Band schon ewig, und ich kam viel zu spät zur Party. Ich liebe den ungeschliffen-rohen Gesang und die gnadenlos punkige Attitüde. Und diese Hook – was für ein Ohrwurm!
TWELVE FOOT NINJA – „One Hand Killing“
Eigentlich bin ich kein großer Prog-Metal-Hörer – aber dieser Song ist Spielfreude pur. An jeder Ecke wird man überrascht, das Riffing ist unfassbar humorvoll, gottlos stanky, und wenn man meint, der Song sei vorbei, kommt noch ein Klaviersolo im lateinamerikanischen Stil um die Ecke. WTF?! Aber geil!
DISPERSE – „Bubbles“
Diesen Song kann ich gar nicht genug empfehlen. Kein anderer Song schafft es so geschickt, diese Indie-Fernweh-Retro-Nostalgie mit Djent zu verbinden. Ganz, ganz großes Kino!
IN THIS MOMENT – „Sex Metal Barbie“
Als Musikproduzent hat mich dieser Track schon immer fasziniert. Der Song hat eine richtig authentische Trap-Rap-Attitüde, ohne jedoch komplett abzudriften, und drückt im richtigen Moment wieder voll aufs Gaspedal.
BREATH CAROLINA – „Sellouts“
„Sellouts“ ist nicht nur richtig gut geschrieben, sondern auch die Botschaft finde ich klasse. Als Musiker und Songwriter bin ich langsam in die Schuhe hineingewachsen, bis ich etwa fünf Jahre später die Lyrics richtig verstehen konnte. Jetzt hittet der Song umso mehr.
I PREVAIL – „Bow Down“
Beim Entdecken dieses Songs sind mir fast die Ohren abgefallen. Das Intro-Riff scheppert wie kein zweites, und an der Hook kann man sich kaum satthören. Als der Song erschien, war er garantiert mein Track des Jahres.
VOLA – „24 Light-Years“
So ein wahnsinnig kreativer Song. Ich liebe diese schwebende Energie, den elaborierten Drum-Groove, die Soundwelten und den Vibe. „24 Light-Years“ lädt richtig zum Träumen ein!
VOLUMES – „Bend“
Wenn man mich fragen würde, wo ich mir beim 8-saitigen Gitarrenspiel am meisten abgeschaut habe, wäre die Antwort: „Volumes“. Eine super wichtige Band in meiner Entwicklung als Gitarrist – ich habe durch sie gelernt, wie man geschmackvoll 8-Saiter-Gitarren spielt. Zudem ist der Song einfach der Hammer!
NICOLAI LINDEGAARD, Gitarrist von LIFESICK
Wer bin ich?
Nicolai Lindegaard – Gitarrist von LIFESICK, 32 Jahre alt, Vater von zwei Jungen, lebt in Odense, Dänemark. Hauptberuflich: Projektmanager in einer Baufirma und Inhaber von Improved Merchandise, einem kleinen Unternehmen, in dem ich einzigartige, luxuriöse Merch-Artikel für Bands herstelle. Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für Metal und extreme Musikrichtungen und besuchte meine ersten Konzerte im Alter von 12 Jahren. Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich in verschiedenen Bands gespielt, entweder als Gitarrist oder als Sänger. Ich habe mit 10 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen, weil mein älterer Bruder schon spielte.
Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung:
Ganz am Anfang habe ich mich für Bands wie LIMP BIZKIT, LINKIN PARK und ähnliche Gruppen interessiert. Später entdeckte ich, dass es in meiner Heimatstadt Fredericia eine unglaubliche Underground-Metal- und Hardcore-Szene gab. Dort stieß ich auf Bands wie AS WE FIGHT, HATESPHERE, ILLDISPOSED und DAWN OF DEMISE, die jeweils verschiedene Subgenres des Death Metal repräsentierten. Zwischen 2005 und 2007 begann ich in verschiedenen Bands zu spielen (hauptsächlich Metalcore) und ließ mich von Bands wie DEICIDE, CRADLE OF FILTH, KATAKLYSM und HATEBREED. Alle diese Bands hatten diesen schweren, tuckernden Sound, der mich wirklich ansprach, und ich glaube, damit begann meine Leidenschaft für Metal mit kraftvollen Heavy-Parts. Ich war noch nie wählerisch, und es hat mir immer Spaß gemacht, neue Bands und Subgenres zu entdecken. Hardcore war schon immer mein wichtigster Einfluss – nicht nur wegen der Musik, sondern wegen des gesamten Umfelds: der Moshpit-Stil, die Kleidung, die Einstellung. Das ist etwas, das ich sonst nirgendwo gefunden habe.
Ich bin zu Startsforspotify.com gegangen und habe alle meine aktuellen Top-Songs ausgewählt:
1. WIINSTON – „Lonely“
Unser Proberaum ist in Fredericia, und ich wohne in Odense (45 Minuten Fahrt), also fahre ich ziemlich viel, vor allem spät nachts nach einer Probensession. Dieser Song ist mein Lieblingssong, um nach dem Üben all der lauten, aggressiven Riffs zu entspannen. Wiinston ist mein dänischer Lieblingskünstler aller Zeiten.
2. ERICKA JANE – „To The Beat Of Your Heart“
Ziemlich genau aus dem gleichen Grund wie bei Song Nummer eins – aber dieser Song ist ein bisschen schneller und hat einen 80er-Jahre-Stil, den ich absolut liebe. Heutzutage höre ich viel mehr 80er-Jahre-Musik als die meisten modernen Künstler; wenn ein moderner Künstler diesen 80er-Jahre-Produktionsstil mitbringt, bin ich begeistert. Ericka Jane ist ebenfalls eine dänische Künstlerin, und ihre ruhige Stimme passt perfekt zu diesem Musikstil.
3. WIINSTON – „Five Guys“
WIINSTON wieder, weil es einfach die beste Musik überhaupt ist – ruhig, entspannend, mit perfekter Produktion und Gesang. Normalerweise bin ich von Metal- und Übungsvibes umgeben. Wann immer ich also die Chance bekomme, etwas anderes als Metal zu hören, nutze ich sie.
4. FUMING MOUTH – „They Take What They Please“
Ich liebe diesen Song von Fuming Mouth; sie sind eine unglaublich inspirierende Band, mit der wir schon bei unserer letzten EP zusammengearbeitet haben, bei der Mark einen Gastgesangspart übernommen hat. Der Song hat eine großartige Produktion, und ich liebe besonders den Mid-Tempo-Groove, der sich durch den Song zieht.
5. KNOCKED LOOSE – „Deep In The Willow“
Dieser Song ist unglaublich inspirierend für mich, besonders das Musikvideo. Ich habe ihn mir viele Male angehört und wirklich versucht zu verstehen, wie er komponiert wurde. Für mich ist es sehr inspirierend, und ich denke, es ist einfach ein perfekter Metal-Song.
6. ETHEL CAIN – „American Teenager“
ETHEL CAIN ist für mich die inspirierendste Künstlerin in diesem Jahr. Lifesick schöpft viel Inspiration aus der Atmosphäre ihrer Tracks und ihrer gesamten kreativen Richtung. Die Musik und die Produktion sind perfekt und düster, und ich finde die gesamte Stimmung um sie herum erstaunlich.
7. NAILS – „God’s Cold Hands“
NAILS ist meine absolute Lieblings-Metal-Band. Ich weiß nicht genau, warum ich diesen Song am häufigsten gespielt habe, aber ich denke, die Riffs und die Komposition sind einfach perfekt. Sie sind natürlich eine große Inspiration für LIFESICK – ihre Aggression und ihr Sound sind etwas, an dem wir uns stark orientieren. Wir fragen uns oft: „Was hätten NAILS gemacht?“
8. MISSING LINK – „Two Cent Circus“
Eine neue Band, die ich in diesem Jahr entdeckt habe, und die ich immer wieder gerne höre, wenn ich superharte Mosh-Musik brauche. Ihre allgemeine Einstellung ist genau richtig, und ihre Songs sind perfekt – sie treffen mich jedes Mal. Ihre Musik sorgt dafür, dass ich stinkende Gesichter ziehe und kaum stillstehen kann, wenn ich ihre Songs höre.
9. HANS PHILIP – „Tæt På“
Ein weiterer dänischer Künstler, von dem ich von Anfang an begeistert war. Er begann mit „Ukendt Kunstner“, ging aber später auf Solopfaden und seine Solowerke haben einen ruhigen, entspannten Vibe, der in jede Umgebung passt. Ich höre es zu Hause oft im Hintergrund – tolle Texte und Produktion.
10. INCLINATION – „Thoughts And Prayers“
Eine Band, die mich sehr inspiriert. Der Gitarrist von KNOCKED LOOSE schreibt die Songs, und sie sind Meisterwerke. Ich liebe den Vibe jedes Stücks, bei dem die Gitarre durchgehend voller Refrains ist. Das tolle Tempo bedeutet, dass ich dieser Band immer zuhören kann.