Die besten Alben des Jahres 2017
Platz 40-21
Special
Platz 40
Wer sein Album gleich mal mit einem genialen wie eingängigen Dreigespann bestehend aus „Infatuation Overkill“, „Doomsday Rainbows“ und „Be My Hiroshima“ einleitet, müsste schon großen Mist bauen, um das noch entscheidend zu verkacken. Haben GRAVE PLEASURES zum Glück nicht gemacht und mit ihrem Zweitling „Motherblood“ ins Schwarze getroffen. Und von dort kommen noch weitere, einnehmende Hymnen voller Grabesgelüste.
Wertungsdurchschnitt: 7,45
Anzahl Wertungen: 11
Platz 39
DESERTED FEAR – Dead Shores Rising
Death Metal aus deutschen Landen gibt es freilich schon seit Götz von Berlichingen, aber nur selten konnte eine hiesige Todesblei-Combo größere Bekanntheit erlangen. DESERTED FEAR hingegen haben es dank harter Arbeit und guter Songs geschafft. Mit „Dead Shores Rising“ legten sie dieses Jahr erfolgreich die Meisterprüfung ab und wir honorieren diese Leistung mit Platz 39.
Wertungsdurchschnitt: 7,46
Anzahl Wertungen: 13
Platz 38
BELL WITCH – Mirror Reaper
Dass bei „Mirror Reaper“ die Stimmung im Vordergrund steht, ist eigentlich klar. Dass BELL WITCH ihren Doom Metal aber derart emotionsgeladen zelebrieren, ringt uns einiges an Anerkennung ab. Ein schmerzerfülltes Werk voller Tiefe, das Genre-Liebhaber unbedingt gehört haben müssen.
GOATWHORE – Vengeful Ascension
In den Sümpfen von Louisiana brodelt es gewaltig. GOATWHORE gehören definitiv zu den härteren Vertretern der Region und liefern auf „Vengeful Ascension“ eine zeitgemäße Black-, Death- und Thrash-Metal-Kreation, wie man sie von den Jungs lieben gelernt hat. Das katapultiert GOATWHORE verdient auf Platz 38.
Wertungsdurchschnitt: 7,5
Anzahl Wertungen: 6
Platz 37
THE GREAT OLD ONES – EOD: A Tale Of Dark Legacy
Die französischen Lovecraft-Verehrer haben uns noch nie enttäuscht. Das zeigt auch, dass THE GREAT OLD ONES es immer wieder in die Jahrescharts schaffen. „EOD: A Tale Of Dark Legacy“ fällt jedenfalls wieder überragend aus und zeigt die klassischen Trademarks der Band, die zwischen Melodie und Ambience sowie zwischen Eingängigkeit und Atmosphäre liegen.
Wertungsdurchschnitt: 7,5
Anzahl Wertungen: 8
Platz 36
Angenehm groovender Gothic Rock trifft auf psychedelische Elemente und eine Portion Hard Rock – alles auf einem durchaus poppigen Bett. Das wiederum lädt weder zum gut gelaunten Träumen noch zum entspannten Abhängen ein. Die Zusammenarbeit der überlebensgroßen Ryanne van Dorst und Mitgliedern von THE DEVILS’S BLOOD erschafft vielmehr ein elektrisierendes und fesselndes, unter die Haut gehendes Stück dunkler Gitarrenmusik, das die Lebens- und diverse andere Geister zuverlässig weckt.
Wertungsdurchschnitt: 7,5
Anzahl Wertungen: 10
Platz 35
„Wenn nicht mit Rap, dann mit der Pumpgun“ – oder wie war das? Wenn Ice-T von der Hood erzählt, dann hört man ihm zu. Was bei anderen als Ghettokitsch abgetan würde, funkt hier ob seiner fast körperlich fühlbaren Realness selbst beim wohlbehütetsten deutschen Vorstadt-G. Zwischendrin überrascht der MC mit pointierten Gesellschaftsanalysen, die Donald Trumps Amerika die orangefarbene Maske vom Gesicht reißen. Zusammen mit der On-point-Instrumental-Arbeit der BODY COUNT-Hintermannschaft ist „Bloodlust“ schlicht und einfach nicht weniger als das Crossover-Album des Jahres.
Wertungsdurchschnitt: 7,5
Anzahl Wertungen: 12
Platz 34
CANNIBAL CORPSE – Red Before Black
Wenn CANNIBAL CORPSE ein neues Langeisen am Start haben, hört nicht nur die halbe Metal-Welt, sondern auch unsere Redaktion aufmerksam hin. Die Begeisterung unseres Rezensenten teilen zwar nicht alle Kollegen, doch mit einem starken Schnitt von 7,5 kann sich „Red Before Black“ wirklich hören lassen. Braucht es mehr Worte? Eigentlich nicht, denn überzeugte Death Metaller haben das Album sicher längst im Schrank stehen.
Wertungsdurchschnitt: 7,5
Anzahl Wertungen: 16
Platz 33
Mit dem „Crack The Skye“-Erfolgsteam im Rücken und einem erzählerischen Konzept vor Augen, waren die Erwartungen an das siebte MASTODON-Album hoch. Doch natürlich schaffen es die Prog-Meister aus Atlanta auf „Emperor Of Sand“ einmal mehr, ihren Sound in alle möglichen Richtungen zu erweitern und bleiben dennoch in jeder einzelnen Sekunde unverkennbar MASTODON. Am Ende stehen ein Haufen neuer Live-Lieblinge und die Erkenntnis, dass der Gesang sich bei dieser Band mittlerweile vom notwendigen Übel zum tragenden Standbein des Gesamtsounds entwickelt hat.
Wertungsdurchschnitt: 7,53
Anzahl Wertungen: 13
Platz 32
AUGUST BURNS RED – Phantom Anthem
Mit ihrem perfektionierten Metalcore-Rezept laufen AUGUST BURNS RED immer Gefahr, sich selbst zu kopieren oder bloß durch eine leicht verringerte Hitdichte zu enttäuschen. Nichts davon ist auf „Phantom Anthem“ der Fall – im Gegenteil. Die Pennsylvania-Jungs dominieren die technische Flanke des Genres einmal mehr spielend.
Wertungsdurchschnitt: 7,54
Anzahl Wertungen: 11
Platz 31
“Burn The World”! Auf ihrem vierten Album fackeln PORTRAIT nicht lange, sondern alles ab. Die Schweden attackieren abwechslungsreich und doppelläufig mit der Sechssaitigen, doppeln ausgiebig auch die Bass-Drum und haben mit Per Lengstedt eine kraftvolle, hohe Sirene am Mikro, die die Botschaft der Band überzeugend vermittelt. PORTRAITS musikalische Sozialisation endet spätestens 1990. Wie geil.
SORCERER -The Crowning Of The Fire King
SORCERER haben sich nicht nur endlich als Band gefunden, sondern greifen auch nachhaltig nach dem Epic-Doom-Metal-Thron. „The Crowning Of The Fire King“ klingt modern und zeitgemäß, verliert deshalb aber nichts an Charme und hat so manchen Ohrwurm im Gepäck. Für Doom-Liebhaber zweifelsohne eines der Jahreshighlights schlechthin.
Der Death Metal von VENENUM greift mit schwarzen Fingern selbstverständlich in für den grimmen Schnitter eigentlich zu bunte Winkel der Rockgeschichte. Vor allem der Titelsong beherbergt unter seinen schwarzen Death-Metal-Schwingen eine ziemlich faszinierende Vielfalt an Stimmungen jenseits der Unbeschwertheit. Bewiesen wird: Der Tod whimpt auch in der Begegnung von tiefergelegter Gitarre mit Unterwelt-Orgel und klassischem (Prog-)Rock nicht aus.
Wertungsdurchschnitt: 7,55
Anzahl Wertungen: 9
Platz 30
WOLVES IN THE THRONE ROOM – Thrice Woven
2017 hatte viele Schattenseiten. Dass es den Weaver-Brüdern endlich wieder richtig in den Fingern juckte, gehört nicht dazu. Sieht man vom Ambient-Ausflug “Celestite” einmal ab, mussten Liebhaber geschlagene sechs Jahre auf ein neues WOLVES IN THE THRONE ROOM-Album warten. Ob sie alle Hoffnungen erfüllt haben, ist anzuzweifeln, doch ein Großteil unserer Belegschaft ist längst in „Thrice Woven“ versunken, wenngleich wir auch ein kleines Tränchen der „Two Hunters“-Ära nachweinen. Platz 30 lässt trotzdem keine Zweifel an der Güteklasse.
Wertungsdurchschnitt: 7,56
Anzahl Wertungen: 16
Platz 29
THE FLIGHT OF SLEIPNIR – Skadi
THE FLIGHT OF SLEIPNIR haben noch mal an der Songwriting-Schraube gedreht und machen dies zu ihrer großen Stärke auf „Skadi“. Wenn man überlange Songs durch schieres Abwechslungsreichtum und einer Vielfalt an Stimmungen derart geschmeidig klingen lassen kann, dann hat man so ziemlich alles richtig gemacht. Leichte Kost ist dennoch etwas anderes …
Wertungsdurchschnitt: 7,57
Anzahl Wertungen: 7
Platz 28
AVATARIUM – Hurricanes And Halos
AVATARIUM sind erwachsen geworden und bieten eigentlich nur noch Grund zum Meckern auf hohem Niveau. Das zeigt sich auch im Schnitt, den „Hurricanes And Halos“ bei uns erzielen konnte. Wer mit Doom im Ohr durch Schweden tingeln will, hat hier definitiv den passenden Soundtrack gefunden – gerne mehr davon!
Wertungsdurchschnitt: 7,58
Anzahl Wertungen: 12
Platz 27
PARADISE LOST veröffentlichen mit „Medusa“ bereits ihr 15. Album. Die Briten sind nach einigen Jahren Irrfahrt inzwischen wieder voll und ganz auf Kurs und hauen verlässlich einen Düster-Doom-Brocken nach dem anderen raus. Dieses Jahr ist der Klumpen besonders schwer und fies geworden – im positiven Sinne – und steht deswegen verdientermaßen auf dieser Liste.
Wertungsdurchschnitt: 7,58
Anzahl Wertungen: 17
Platz 26
Mit „About Time“ gelingt HORISONT ein Album, dass das Konzept der Band auf den Punkt bringt: Zeitreisen. Die Schweden reisen – Surprise, Surprise – in die 70er-Jahre zurück und punkten vor allem mit den Songs „The Hive“, „Point Of No Return“ oder dem Titeltrack, die alle ihre ganz eigene Geschichte erzählen. Zeitlos.
In nur 34 Minuten hauen einem IMPLORE jedes Lächeln aus der Visage. „Subjugate“ bietet gepflegten Hass und ist gerade bei schlechter Laune ein wunderbarer Soundtrack. Achtung: Nicht zur gemütlichen Entspannung geeignet und achtet beim Hören darauf, nicht aus Versehen eure Bude zu zerlegen.
Wertungsdurchschnitt: 7,6
Anzahl Wertungen: 5
Platz 25
BETRAYING THE MARTYRS – The Resilient
Eine Scheibe zwischen verspielter Theatralik und wuchtiger Brutalität. „The Resilent“ liefert aufwendige Kompositionen und mitreißende Hooks. Die Pariser zeigen, wie Deathcore geht und krachen mächtig vom Leder. Bleiben dabei aber in jeder Facette detailverliebt und anspruchsvoll.
Wertungsdurchschnitt: 7,6
Anzahl Wertungen: 8
Platz 24
40 adrenalingeschwängerte Minuten lang fragt man sich ernsthaft, wie man jemals eine einzige Nacht ohne Kutte schlafen konnte. In VULTUREs „High Speed Metal“ verschmilzt klassisches Schreddern mit klassischem Metal – und „The Guillotine“ ist eine tödlich scharfe Angelegenheit, geschmiert mit Herz- und beschmiert mit Poserblut.
Wertungsdurchschnitt: 7,6
Anzahl Wertungen: 10
Platz 23
NIGHT DEMON – Darkness Remains
Bei NIGHT DEMON ist Heavy Metal, der klassischer kaum sein könnte, Programm. Auf „Darkness Remains“ weichen die Amis kaum von ihrem Kurs ab und widmen sich ein weiteres Mal der kauzigen Seite der NWOBHM. Dabei landet das Trio einen Volltreffer nach dem anderen.
Wertungsdurchschnitt: 7,62
Anzahl Wertungen: 8
Platz 22
AETHERIAN – The Untamed Wilderness
Hat jemand von euch AETHERIAN vor ihrem Debüt schon auf dem Schirm gehabt? Wir jedenfalls nicht und trotzdem sind die Griechen quasi von null auf Platz 22 gestürmt. Das „Warum“ ist schnell geklärt: Ihr Melodic Death Metal passt im CD-Regal problemlos zwischen die skandinavischen Szene-Größen und sammelt vor allem beim Songwriting Bonuspunkte. Wir sind gespannt, ob sie das Niveau von „The Untamed Wilderness“ auch künftig halten können.
Zehn Jahre haben UNLEASH THE ARCHERS gebraucht, um aus dem fernen Kanada in unsere Top-Liste zu gelangen. „Apex“ hat es aber auch verdient, denn mit der Platte hat die Band einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, ohne ihre Wurzeln im Melodic Death Metal zu vernachlässigen. Wahrscheinlich klingt der treibende Power Metal, den sie heute spielen, auch genau deswegen so knackig.
“With Primeval Force” ist Old School im besten Sinne und vereint Trademarks großer Namen wie CELTIC FROST oder DISSECTION zu einer eigenen, vielfältigen Stilmixtur. Nein, nicht brachial, sondern immer mit Bedacht zeigen sich VAMPIRE als wahre Meister ihres Fachs und dementsprechend verwundert es nicht, dass “With Primeval Force” bei uns abräumt.
Wertungsdurchschnitt: 7,66
Anzahl Wertungen: 8
Platz 21
Was wurde in den Kommentaren nicht alles über „Arrows Of A Dying Age“ geschrieben. Es ging bis zu wilden Verschwörungstheorien und trotzdem haben FIN auch in der Breite der Redaktion durchaus Anklang gefunden. Der melodisch rasante Black Metal, der durch seine schroffe Produktion sicher nicht bei allen beliebt ist, hat sich jedenfalls weit vorne in unsere tiefschwarzen Herzen gespielt und die Top 20 nur hauchzart verpasst.
Wertungsdurchschnitt: 7,66
Anzahl Wertungen: 9