Die 10 ...
Hui- und Pfui-Cover von Normalos

Special

Die 10 ...

Ein Cover eines Songs zu machen ist immer erstmal eine Ehre. Also wenn du davon hörst, dass jemand ein Cover von einem deiner Songs gemacht hat und es sich auch noch um einen Amateur und nicht um einen Profi handelt, dann sollte man sich erst mal freuen. Denn die Musik hat einen Menschen berührt, ihn dazu angetrieben und motiviert sich künstlerisch zu betätigen. Was dabei herauskommt ist nicht selten großartig, der richtige Künstler muss sich manchmal sogar schämen, denn das Cover zwingt das Original fast in die Knie. Fügt ihm Facetten hinzu, die den Song schlicht perfekt machen und abrunden. Davon werden wir euch 5 Stücke vorstellen.

Dann gibt es aber noch die andere Seite der Medaille, also die weniger Talentierten, die sich an einem Cover versucht haben. Wir haben bei unserer Auswahl versucht, auf Betrunkene zu verzichten, denn das kennen wir selbst. Wer von euch ist noch nicht laut grölend mit der Unterhose auf dem Kopf nach einem Konzert heimwärts getorkelt und hielt sich für James Hetfield, Kirk Windstein oder Olli Sykes? Na also. Der Unterschied ist: die normalen Leute stellen keine Videos davon ins Netz.

Also jetzt nochmals für alle You-Tuber zum Mitschreiben: www steht für world wide web. World heißt Welt, was so viel bedeutet wie ‚An Alle‘. Das heißt, jeder kann dein Video sehen und beurteilen, also auch scheiße finden. Davon werden wir euch jetzt natürlich auch 5 Stück vorstellen.

Wer ein besonders geiles Cover kennt oder noch besser ein schlechtes, schreibt es uns in die Kommentare!

1. „Highway To Hell“ von AC/DC, gecovert von Jess Greenberg = HUI

Wir fangen mit einem Cover an, das ganz sicher schon die Meinungen spalten wird: Jess Greenberg. Eine Dame, die sich ihrer Anziehungskraft auf das männliche Geschlecht ganz sicher bewusst ist, die aber ganz sicher nicht schlecht covert. Also wenn auch AC/DC nicht die Master Of Frickeling sind, es gibt tatsächliche Leute, die sogar das vergeigen. Und auch wenn die Herren der Schöpfung ganz sicher nur auf ihre… Fingernägel schauen; wer wünscht sich nicht eine bessere Hälfte, die überhaupt mal wirklich weiß wer AC/DC, METALLICA, BOB DYLAN, LED ZEPPELIN oder THE BEATLES sind, geschweige denn ein Lied von der Band kennt, und noch mehr geschweige denn dieses Lied an der Gitarre zocken und dabei singen kann? Jess ist eben einfach gut am Brett und hat halt verstanden, dass eine Gitarre 6 Saiten hat und SEX sells.

2. „Chop Suey“ von SYSTEM OF A DOWN, gecovert von Pellek = PFUI

Wir werten das vorherige Cover als gutes Cover und machen mit einem schlechten weiter. Wer SYSTEM OF A DOWN gut findet, wird schnell einige Trademarks festmachen können, an denen das liegt. Nachfolgend werden dieses alle und ausnahmslos mit Füßen getreten und gnadenlos durch den Schmutz gezogen. Der Power-Metal-Schrei und das opernhafte Gehabe des Künstlers lassen erahnen, dass er den „Chop Suey“ anders versteht, als der Großteil der Fans von SYSTEM OF A DOWN. „Chop Suey“ lebt von der Verrücktheit, von den überraschenden Wendungen und vom Wechsel zwischen abgehacktem und melodischem Gesang, im folgenden Cover hört man nichts davon…

3. „The Trooper“ von IRON MAIDEN, gecovert von Gauchos = HUI

Ok, genug gelacht oder aus den Ohren geblutet, jetzt kommen wir zu den GAUCHOS. Wobei das Video auch irgendwie zum Lachen ist, während die drei Brüder „The Trooper“ von IRON MAIDEN zocken, kommt eine noch kleinere Madame auf die „Kinderzimmer-Bühne“ und vollführt einen Moshpart der sich irgendwie zwischen sturzbesoffenem OZZY und dem Film „The Ring“ einpendelt. Lacht nicht, habt Respekt, denn sie übt noch!

Was an diesem Video und an der Truppe generell so beeindruckend ist, ist die Tatsache, dass Metal überall (!) stattfinden kann. Im Kinderzimmer, mit Pokemon-Shirt, im Schlafanzug – scheiß‘ drauf, Metal ist überall und wir werden sehr bald die Weltherrschaft übernehmen.

4. „Scum“ von NAPALM DEATH, gecovert von Al Wood = HUI und PFUI gleichzeitig

Metal hat also in der kleinsten Hütte Platz, soweit wären wir dann schon mit unseren Erkenntnissen. Hier kommt eine weitere; Metal kann mit Ukulele gecovert werden:

5. „Ace Of Spades“ von MOTÖRHEAD, gecovert von PORKKA PLAYBOYS = PFUI

Ok, wir haben Verständnis, denn in Finnland hat man es nicht immer einfach. Zuviel Sauna geht dann auf’s Gehirn und in Kombination mit dem Selbstgebrauten führt das mitunter zu seltsamen Taten. Vier zu größten Teilen nackte Männer wedeln sich in der Sauna wild gegenseitig Luft zu und vergewaltigen ihre Instrumente zu „Ace Of Spades“? Selbst Lemmy kann nicht soviel trinken, um das wirklich schön zu finden… diese Melodica verfolgt euch in euren Träumen, ihr werdet die Töne nie wieder loswerden, also überlegt euch gut, ob ihr wirklich auf ‚Play‘ drücken möchtet!

6. „Ov Fire And Void“ von BEHEMOTH, gecovert von NiteSlayer777 = HUI

Uiuiui, wenn das die Mutti sieht. Stellen sich die beiden Herren mit Klampfen und angemalten Gesichtern ins Wohnzimmer vor die gute Couch – ist das die Oma auf dem Bild? – und gucken böse. Nebenbei zocken sie auch noch „Ov Fire And Void“ der polnischen Black’n’Death-Macht BEHEMOTH und zwar so, dass sie praktisch sofort morgen als Ersatz einsteigen könnten. Auf jeden Fall ein Hui-Cover!

7.“Rammlied“ von RAMMSTEIN, gecovert von Manon = PFUI

Puh, das ist schwer. RAMMSTEIN an sich ist ja schon so eine Sache für sich, ein Mythos, den sich eigentlich niemand so richtig erklären kann. Das Problem bei der Version liegt in erster Linie tatsächlich daran, dass Till nicht schreit, sondern eine sehr tiefe (sexy, Anm.d.Verf.) Stimme hat. Fakt ist, hätten RAMMSTEIN das Ding so herausgebracht, dann würden sie nicht in Amerika sondern Castrop-Rauxel auftreten. Wäre es nicht spaßig, wenn LINDEMANN genauso klingen würde?

Besonders spaßig sind die Blicke, die Manon verstohlen in Richtung Tür schickt. Kommt Mutti oder am Ende gleich die Polizei wegen Ruhestörung rein? Und das Bett hätte man ja ruhig mal machen können. World wide web und so….

8. „Sleepwalking“ von BRING ME THE HORIZON, gecovert von Cameron Sanderson = HUI

Wer stellt sich heutzutage tatsächlich noch in die Fußgängerzone und singt für ein paar Cent? Cameron macht sowas und er tut es verdammt gut. Lediglich bewaffnet mit seiner Stimme, einer akustischen Gitarre und ausgestattet mit mäßigen Skills am Brett, bringt er die Kracher der Briten unters Volk. Warum sind die Straßenmusikanten, die ich im ‚Bettelfield‘ (boah, Mega-Flachwitz, ich weiß…) sehe, immer so unterirdisch untalentiert, stinken nach Aa und singen Schlager oder Seemanslieder? Respekt für diesen jungen Mann, der verstanden hat, dass man auf die Straße gehen muss, um Leute mit Musik zu berühren. Dass er sich dabei trotzdem modern gibt und sich filmen lässt, kommt uns in diesem Fall zugute. Danke, Cameron, phääääät! Time stands still…

9. „Hammer Smashed Face“ von CANNIBAL CORPSE, gecovert von Caleb Canatheviphth = PFUI

Der Corpsegrinder ist einer der coolsten Frontmänner, die es jemals gab und die es auch in Zukunft geben wird. Er hat einen Hals, der breiter ist als die Oberschenkel von 80% der Leser dieses Artikels. Wenn der Corpsegrinder eine 1,5 Liter-Flasche Cola in der Hand hat, sieht es aus, als ob er ein Schnapsglas halten würde – das habe ich selbst gesehen. „Hammer Smashed Face“ ist einer der Überoberhits von CANNIBAL CORPSE und wie krank muss man bitte sein, um mit seiner Klarinette zu diesem legendären Song zu spielen? Verdammt, seid ihr alle krank ihr Leute aus dem Internet… CANNIBAL CORPSE goes Augsburger Puppenkiste, wenn der Corpsegrinder dich findet, dann bangt er so heftig, dass du mitsamt deiner Klarinette wegfliegen wirst…

Kleine Randnotiz: Wie cool der Typ im Hintergrund einfach unbeirrt weiter sein Ding durchzieht…

10. „Battery“ von METALLICA, gecovert von Jimmy Rainsford = HUI

Lars, falls du das liest: Manche Leute sagen, dass du ein schlechter Drummer wärst, stimmt das? Das kann doch gar nicht sein, warum spielst du denn dann seit Jahren bei METALLICA, das macht doch gar keinen Sinn? Auf jeden Fall gibt es einen jungen Mann namens Jimmy Rainsford und der trommelt von Zeit zu Zeit auch mal einige Songs, die sogar im Repertoire von METALLICA sind. Wir hätten da „Battery“ im Angebot, übrigens ein legendärer Klassiker und es wäre ganz nett, wenn heutzutage auch mal Bands wieder solche Bretter schrieben könnten. Jimmy interpretiert die Schlacht jedenfalls hervorragend. Wie wär’s mit einer virtuellen Abstimmung? Wer findet, dass Lars das besser macht, ruft jetzt laut „Lars“ und wer Jimmy besser findet, ruft jetzt lauft „Jimmy“. Na, habt ihr gehört? Eindeutig.

 

12.04.2015
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