Die 10 ...
Die 10 besten Thrash-Alben mit Cover von Ed Repka

Special

3. PITIFUL REIGN – Visual Violence (2008): 17 Punkte

Die 10 ...

Der Repka:

Das Monster demonstriert Traditionsbewusstsein. Es trägt nicht nur Lemmys Stonewashed-Hotpants aus den Achtzigern auf, sondern auch eine selbstbewusste Bierwampe mit sich herum – während seines Rachefeldzugs für das Radio. Der degenerierten MTV-Jugend wird mit ihrer eigenen VHS-Droge das Maul gestopft. Doch ach: Im Hintergrund wartet schon der Leibhaftige mit der CD…

Vielschichtig und brandaktuell wird hier Medien- mit Kulturkritik verbunden. Und die Frage bleibt: Wo soll das nur alles noch hinführen…?

9/10

 

Die Platte:

PITIFUL REIGN. Hä? SLAYERS Dritte für Arme? Wenn sich eine Thrash-Band so nennt, dann fragt man sich schon, ob diese Art der vorauseilenden Selbstkritik im Zweifel karrierefördernd wirken wird. Zumal die jungen Briten Understatement eigentlich gar nicht nötig haben. Denn ihr Einstand „Visual Violence“ kann einiges. Im guten Sinne wertkonservativ schnappen sich die Kollegen das Gute aus den verschiedenen bedrohlichen Ecken des Genres und destillieren daraus eine hinlänglich bekannte, aber doch scharfe Pulle an Good Friendly Violent Fun.

Exemplarisch sei der sich im Mittelteil des Albums befindliche 7,5-Minüter „Malevolence Of The Butcher“ genannt, der nach kurzem melodischen Intro mit einem Early-METALLICA-Riff loslegt und dann im gehobenen Midtempo zu stakkato-artig herausgebellten Vocals Fahrt aufnimmt. Letztere werden passend zum „Butcher“ im Titel von schmierigen Spitzen im Sinne DESTRUCTIONs gekrönt. Im Mittelteil treten die Gitarren zurück und der auch im Übrigen stets deutlich hörbare Bass im Stile von OVERKILLs D.D. Verni übernimmt kurz das Zepter, bevor der Song nach einem flinken Gitarrensolo wieder Fahrt aufnimmt. Die Dynamik des Tempowechsels ist PITIFUL REIGN bekannt, für die nötige Abwechslung gesorgt. Die übrigen Songs sind zwar kürzer, stilistisch jedoch vergleichbar und qualitativ ebenbürtig. Ein Anspieltipp ist vor allem noch „D.I.V.E. “ mit seinem simpel-eingängigen Refrain und der EXODUS-Headbanger-Gedächtnismessage. Textlich bewegt man sich im Spannungsfeld eines soliden (Kettensägen-)Massakers alter Schule („Human Coleslaw“, „Malevolence Of The Butcher“), Mortal Kombat („Fatality“) und „Thrash Boobs And Zombies“. Parallelen zu den ungleich erfolgreicheren Partymonstern von MUNICIPAL WASTE sind nicht von der Hand zu weisen.

Und so ist „Visual Violence“ eine abwechslungsreich und versiert dargebotene Genre-Scheibe der gehobenen Güteklasse. PITIFUL REIGN haben ihre Lesson in Violence gelernt. Jeder mit der Party-Variante der Bay Area im Herzen, der zum Beispiel genannte städtische Müllabfuhr zwar für ihre Live-Shows liebt, aber auf Platte als etwas zu eintönig empfindet, sollte hier zugreifen.

Und um noch einmal auf den Einstieg zurückzukommen: An ihre Dritte kommen SLAYER im Leben selber nicht mehr ran. Wenn es gut läuft, höchstens noch an ihre Dritten… (Wobei: SLAYER sind SLAYER sind SLAYER. Nicht alles sollte dem Kalauer zuliebe diffamiert werden. Es gibt Grenzen…)

8/10

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02.10.2014

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2 Kommentare zu Die 10 ... - Die 10 besten Thrash-Alben mit Cover von Ed Repka

  1. METAL_MANIAC sagt:

    Nichts für ungut, aber das Cover Artwork der „Deathraiser- Violent Aggression“ stammt nicht von Ed Repka, sondern von Andrei Bouzikov. Ebenfalls ein begnadeter Cover Künstler…!!!

  2. Marek Protzak sagt:

    Hehe, ich könnte jetzt natürlich behaupten, dass das Absicht war. Wäre aber gelogen. Die Wahrheit ist: Altersblindheit. Danke für den Hinweis! Nach vier Monaten endlich mal EIN Experte…