Die 10 ...
Cover vs. Original: VAN CANTO Coversongs unter der Lupe
Special
„The Final Countdown“ – Dawn Of The Brave 2014
„The Final Countdown“ vom gleichnamigen dritten Album der Schweden EUROPE aus dem Jahr 1986 dürfte einer der bekanntesten Songs aller Zeiten sein, und das nicht nur genrespezifisch. Das von Sänger Joey Tempest im Keller seines Hauses in Stockholm geschriebene Keyboardriff bedeutete für EUROPE nicht nur den internationalen Durchbruch mit unzähligen Nr. 1-Chartplatzierungen, sondern war gleichzeitig auch eine Art Fluch für die weitere Karriere der Band. Neben dem Hauptriff wird „The Final Countdown“ von Joeys göttlichem Gesang und einem großartigen Gitarrensolo von John Norum getragen und packt mich auch heute noch jedes Mal wieder aufs Neue.
Cover-Versionen von „The Final Countdown“ gibt es wie Sand am Meer, die alle aufzuführen, würde allerdings den Rahmen sprengen – deshalb seien hier nur zwei von EUROPE selbst kreierte erwähnt: Zum Ersten gibt es da eine Art Dance-Remix namens „The Final Countdown 2000“, den nicht nur EUROPE-Drummer Ian Haugland im Nachhinein als „einfach grässlich“ bezeichnet, und welcher im Endffekt eher eine Parodie als ein Cover ist. Wesentlich besser schneidet da die Live-Unplugged-Version von „Almost Unplugged“ ab, die in einem etwas gemächlicheren Tempo daherkommt und die Keyboards des Originals durch Streicher ersetzt – definitiv empfehlenswert (wie das gesamte Album übrigens).
VAN CANTO bleiben mit ihrer Version von „The Final Countdown“ recht nahe am Original, angefangen beim atmosphärischen Intro bis zu den Background-Vocals. Das Dramatische der EUROPE-Version bleibt erhalten, während das Majestätische ein wenig verloren geht. Ansonsten versuchen VAN CANTO, die Keyboards soweit es geht zu interpretieren, was sicherlich im Vergleich zu Gitarren ein wenig schwieriger anmutet. Die Lead Vocals sind im Vergleich zu Joey Tempest, dem Metal God… äh, ich meine Hair-Metal-God aus Upplands Väsby ein Schwachpunkt der VAN CANTO-Version, da sowohl Stimmlage als auch Phrasierung nicht ans Original herankommen. Das Gitarrensolo ist allerdings gut interpretiert, wie auch das Keyboard-Grundriff.
Fazit: VAN CANTO liefern eine ordentliche Variante von „The Final Countdown“, ohne an die Klasse der Originals heranzukommen. Da das aber auch schlicht und einfach unmöglich wäre, ist das alles gar nicht so schlimm – vielleicht bekommt das Original durch das Cover sogar nochmals einen Popularitätsschub und sorgt dafür, dass der Song seinen Ruf als totgenudelt ablegen kann.
(Michael Stalling)
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