Die 10 ...
10 Retro Synth-Projekte, die man kennen sollte
Special
SANKT OTTEN
Zu den alten Hasen dieser Riege voller Jungspunde gehören die Osnabrücker SANKT OTTEN. Bereits seit 1999 aktiv, ist das Duo stilistisch von der „Berliner Schule“ beeinflusst, die Mitte der 1970er Jahre mit Projekten wie ASH RA TEMPEL und TANGERINE DREAM aufsehen erregte und eine besondere Form progressiver Musik erschuf: SANKT OTTEN gelingt es ambienthafte Klanglandschaften mit Krautrock und elektronischer Avantgarde zu verbinden – die Auswahl von Songtiteln wie „Ein Himmel Voller Galgen“, „Wunden Gibt Es Immer Wieder“ oder „Das Ende Vom Lied“ zeichnen zudem eine humorvoll-kritische Sicht auf , die auch BOHREN UND DER CLUB OF GORE nicht besser hätten formulieren können.
Unbedingt antesten: Das Referenzwerk „Gottes Synthesizer“
… und wo kriege ich mehr von diesem geilen Zeug her? Auf der Bandcampseite von SANKT OTTEN!
Ein paar kurze Fragen an SANKT OTTEN:
Schubladen sind für Autoren ja immer eine tolle Sache – aber so recht mögen SANKT OTTEN in keine passen. Wie würdet ihr denn selbst euren musikalischen Stil beschreiben?
Wir werden aktuell gern in die Krautrock-Schublade gedrückt, was der Sache aber nicht so ganz gerecht wird. Eine Referenz sind zwar schon die Pioniere der deutschen elektronischen Musik aber
wir haben auch Strömungen aus den Bereichen Post-Post oder Ambient. Einflüsse aus aktueller elektronischer Musik lassen wir aber auch zu. Wir sind da nicht so festgelegt und verbohrt und lassen Einflüsse aus vielen Richtungen zu.
Gerade eure Songtitel zeugen von einem hintergründigen, aber auch bissigen Humor. Was wollt ihr mit eurer Musik transportieren?
Da wir eine rein instrumentale Band sind, wollen wir dem Hörer Futter für eigene Interpretationen geben. Die Titelnamen sollen hierzu inspirieren. Wir versuchen, dass jeder Song bei uns ein wenig anders klingt. Wichtig ist uns aber generell, dass sich eine gewisse Melancholie als roter Faden durch alle Veröffentlichungen zieht, die berühren soll und Gänsehaut verursacht.
In den letzten Jahren hat es im Bereich des Metal eine merkliche Rückbesinnung auf Ansätze der 1960er und 1970er-Jahre gegeben, von okkultem Rock bis zur „Wiederentdeckung“ progressiver Klassiker von KING CRIMSON bis POPOL VUH – und damit auch auf Spielarten, die außerhalb des „klassischen“ Metal-Kanons liegen. Bekommt ihr als aktive Musiker mit elektronischem Hintergrund davon etwas mit?
Was den direkten Einfluss auf Metal-Bands angeht, bin ich nicht so im Thema. Diese ganze Progressive Metal-Richtung (nennt man das so?) à la Dream Theater or Porcupine Tree ist allerdings überhaupt nicht mein Ding. Ich vertraue da schon eher auf die o. g. Originale. Ich persönlich bin ein grosser King Crimson–Fan. Bei unserem Gitarrenspiel könnte einem schon mal Robert Fripp in den Kopf kommen.
Mit „Raining Blood“ von SLAYER habt ihr euch eines der Referenzwerke des Metal als Cover in Form von „Blutregen“ angenommen. Wie kam es denn dazu?
Wir beide hören nicht unbedingt viel Metal, aber der Titel steht auch bei uns beiden im Plattenregal. Wenn wir zwischen zwei Albenproduktionen etwas Luft haben, dann versuchen wir uns gern mal an Covern. Das Ganze ist vor allem aber ein riesen Spaß. Er war aber auch eine große Herausforderung das Stück neu mit Synthesizern einzuspielen und ein Haufen Arbeit den Sequencer mit den Gitarrenmelodien zu füttern. Wir spielen den Titel auch gern mal als Zugabe bei Konzerten. Das kommt immer gut an.
Angenommen: Ich habe bislang nur Gitarrenmusik gehört – wie oder mit welchem Werk kann ich mich eurer Musik nähern?
Das auf nur ein Album einzugrenzen ist sehr schwer. Versuche es doch mal mit dem Album Synthesist von Harald Grosskopf (Sky Records, 1980)
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Auf keinen Fall auslassen sollte man Mitch Murder (http://mitchmurder.bandcamp.com/) und Betamaxx (http://betamaxxmusic.bandcamp.com/), die einen Großteil des Kung Fury Soundtracks stellen.
Dann gibts noch Action Jackson (http://actionjacksonmusic.bandcamp.com/), Vincenzo Salvia (http://vincenzosalvia.bandcamp.com/), Rain Sword (http://rainsword.bandcamp.com/), Robots With Rayguns (http://robotswithrayguns.bandcamp.com/), Arc Neon (http://arcneon.bandcamp.com/), …