Die 10 ...
10 norwegische Black-Metal-Klassiker ...
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ILDJARN – „Strength And Anger“ (1996)
ILDJARN ist nichts für Leute, die am Black Metal vor allem die düstere Theatralik, die Moll-Melodien oder das böse Gehabe schätzen. ILDJARN ist stattdessen sowas wie die komprimierte Essenz von Black Metal: Dem gleichnamigen Kopf hinter dem Projekt geht es weder darum, satanische Botschaften zu verbreiten, noch Musik für irgendeine Hörerschicht zu machen. ILDJARN, das ist ein Typ, der in den Neunzigern irgendwo im Wald saß und seine Einsamkeit, seinen Hass auf die Welt und seine Liebe zu frühen BURZUM-Werken mal in unfassbar rumpeligen Black-Metal-Alben, mal in unfassbar ergreifenden Ambient-Werken auszudrücken versucht hat.
Am besten hat er das auf seinem zweiten Album „Strength And Anger“ geschafft, das noch den Spirit der ganz frühen Neunziger atmet, aber weniger improvisiert und unbegreiflich klingt als das s/t-Debüt. Konkret heißt das: irgendwo punkige, teils auch thrashende Black-Metal-Riffs der frühen zweiten Welle, irgendwie zu Songs geformt, die oft keinen Anfang und kein Ende haben, sondern „einfach so“ anfangen oder aufhören. An 360 Tagen im Jahr ist dieses Album unhörbar; aber an diesen fünf Tagen, an denen man Hass und Wut auf alles und jeden schiebt und sich wünscht, man könnte wie ILDJARN alleine irgendwo im Wald leben, fernab der Zivilisation – an diesen Tagen kann man „Strength And Anger“ einlegen und eine Offenbarung erleben.
Anspieltipps:
Dieses Album kann nur am Stück funktionieren, alleine und am besten durch Kopfhörer und geschlossene Augen von allem anderen abgeschottet.
Andere ILDJARN-Werke, die man gehört haben sollte:
Den „Strength And Anger“-Nachfolger „Forest Poetry“ (1996) sowie die beiden reinen Ambient-Alben „Landscapes“ (1996) und „Hardangervidda“ (2002). Die Demos (einige davon auf der Compilation „Det Frysende Nordariket“ vereint) kann ich nicht beurteilen, sollen aber auch empfehlenswert sein.
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Super Auswahl – mal abgesehen von den stets belanglosen Urgehal 😉
Bei Trolls Debut könntet ihr ja das Albumcover der FirstPress nehmen :).
Grüße, LD