Destruction
Song-by-Song zum Album "D.E.V.O.L.U.T.I.O.N." mit Schmier
Special
DEVOLUTION
Ist der Titeltrack. Er sollte, als wir den Song geschrieben haben, natürlich alles beinhalten, was DESTRUCTION ausmacht. Wir wollten ein Akustik-Intro im klassischen Sinne haben, das dann das Massaker einleitet. Ich denke, der erste Song ist auch der Song, für den die Platte steht. Er hat alle typischen DESTRUCTION-Elemente. Er ist schnell, hat ein paar sehr technische Riffs, ist trotzdem sehr eingängig und als Titelsong sehr gut gewählt. Das Gitarrensolo in der Mitte spielt Vinnie Moore. Es war für uns eine große Ehre den UFO-Gitarristen und alten Guitar-Shredderhero mal auf so ‘ner harten Platte spielen zu hören. Das ist ja auch das geile am Rock ‘n‘ Roll, dass man Leute, die aus verschiedenen Schichten des Metal kommen, so vereinen kann.
ELEVATOR TO HELL
“Elevator To Hell“ ist wahrscheinlich der modernste Song der Scheibe. Er groovt ein wenig mehr als die anderen und hat vom Style her einen modernen Anstrich. Wir haben den Song damals “NEVERMORE“ genannt, weil er diesen NEVERMORE Ride-Becken Groove hat und so weiter. Ich finde das Stück auch selber sehr geil, weil es sich nachher in Chorus und Bridge auflöst und schließlich zum totalen Thrasher wird. Der Mittelteil mit seinem sehr gebremsten Tempo ist etwas, was wir in den letzten Jahren in der Art nicht so oft gemacht haben. Auch deshalb ist der Song eines meiner Highlights auf der Scheibe, einfach weil er anders ist.
VICIOUS CIRCLE – THE 7 SEVEN DEADLY SINS
Der dritte Song stellt eigentlich einen der klassischen Hits des Albums dar, der sehr DESTRUCTION-typisch ist. Er bietet aber auch darüber hinaus ein paar Elemente, mit denen man nicht unbedingt rechnet, wie zum Beispiel den Mönchschor am Anfang oder auch den Refrain, der eher technisch gehalten ist. Wir haben hier versucht einen technischen Refrain mit Stakkato-Vocals zu untersetzen. Er bleibt aber trotzdem eingängig und ich denke, dass ist auch irgendwo das DESTRUCTION-typische. Ich persönlich finde jedenfalls, dass uns das ganz gut gelungen ist. Wird wohl auch einer der Songs sein, der sich schon beim ersten Hören bei den Fans im Ohr festsetzt, schätze ich.
OFFENDERS OF THE THRONE
Auch ein eher untypischer Track der Scheibe, weil er vom Tempo her eher sehr groovy und, naja, fast schon episch ist…für DESTRUCTION-Verhältnisse. Wir haben da versucht bisschen mehr Tempo heraus zu nehmen, ein bisschen düsterer zu sein und mit verschiedenen Tempi zu arbeiten. Das Stück fängt mit einer Triole an, geht in einen 4/4-Takt über und schwankt dann immer ein etwas hin und her. Muss man hören. “Offenders Of The Throne“ ist, wie gesagt, sehr episch und sowas haben wir in den letzten Jahren eher selten gemacht. Meiner Meinung nach eine sehr interessante Nummer.
LAST DESPERATE SCREAM
Da haben wir wieder so ‘ne groovige Nummer, die sich steigert und eigentlich auch einer meiner Faves darstellt. “Last Desperate Scream” ist wohl auch prädestiniert für die Live-Position in nächster Zeit, weil er gut groovt und im Refrain schön pusht. Vom Text her ist das Stück einer meiner aufbegehrenswertesten Songs. Er handelt davon, warum wir die Sachen so machen, wie wir es tun. Wir haben da so ein bisschen das Aufmüpfige der ersten Jahre verarbeitet. Er ist auch einer meiner kleinen Hits der Scheibe.
URGE (the Greed of Gain)
Das ist textlich für mich die geilste Nummer der Platte. Da habe ich das Übel der Menschheit thematisiert und das meint für mich die Gier nach mehr. Kann sich ja jeder etwas drunter vorstellen, denke ich. Hinzu kommt, dass wir im Studio noch das Glück hatten, dass Gary Holt (EXODUS-Verf.) uns unterstützt hat und das Solo am Anfang gespielt und Mike das kurze Zwischensolo eingespielt hat. Jeff Waters (ANNIHILATOR-Verf.)war außerdem so nett und hat das lange in der Mitte von “Urge” beigesteuert. Das sind drei bekannte Thrash-Metal Gitarristen, die alle ihren eigenen Stil haben und ich finde es sehr cool, die alle in einem Song zu hören.
THE VIOLATION OF MORALITY
Auch eher ein typischer Thrash-Song, der eine Mischung aus modernem und altem Thrash ergiebt. “The Violation of Moralitiy ist ein bisschen groovy, trotzdem mit ‘ner sehr schnellen rechten Hand, haha. Einfach ‘ne geile Nummer, finde ich.
INNER INDULGENCE
Nummer acht ist der untypischste Song auf der Platte, weil er von den Riffs her eigentlich gar nicht so wirklich Thrash ist. Dennoch drückt er viel von dem aus, was wir in der Musik haben. Disharmonien finden sich darin, aber auch sehr viele normale Harmonieauflösungen. Der Song hat zudem einen Old-School-Approach und dreht sich textlich um Leute, die einen abzocken. Abzocken für Geld, für Drogen, für alles Mögliche. “Inner Indulgence” zeigt, dass Freundschaften heutzutage nicht mehr so viel wert sind, wie früher einmal.
ODYSSEY OF FRUSTRATION
Der hieß bei uns im Studio immer der “Punk Song“. Wir haben hier die alten Punk-Roots durchklingen lassen. Der Titel “Odyssey Of Frustration“ ist auch vom Text her ’ne ganz klare Aussage und passt sehr gut zu der Nummer. Der Track ist für die Old-School-Fans sicherlich einer der Favourites. Wir sind ja mit Punk-Rock groß geworden, deshalb haben wir auch immer wieder eben diese Punk-Rock Elemente in unserer Musik. Thrash ist ja ‘ne Mischung aus Metal und Punk-Rock.
NO ONE SHALL SURVIVE
Der letzte Song der Platte und gleichzeitig auch der letzte Song, den wir geschrieben haben. Ich würde sagen, er beinhaltet nochmal alles was DESTRUCTION ausmacht: Aggression, aber auch eine gewisse intelligente Melodieführung, die eingängig ist, trotz der Härte. Auch sehr abwechslungsreich und für viele Leute ein Highlight der Scheibe. Wir wollten einfach mit ‘nem guten Song aufhören und verhindert, dass die Platte zum Schluss hin abbaut. Die Leute, die die Scheibe bis jetzt gehört haben, sagen auch, dass “No One Shall Survive“ ein Highlight des Albums ist. Das freut mich natürlich, weil ich den Song genauso geil finde. Es ist eben immer gut, wenn man mit einem Song aufhört, der das textliche Thema auch beendet. Wir haben bei “D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ ja mit den “acrossticles“ gearbeitet, das heißt alle Songtitel ergeben zusammen den Titel der Platte. Dadurch ergibt sich auch textlich ein Sinn, weil die finale Aussage von “No One Shall Survive“ lautet: wenn es so weiter geht mit der Menschheit, ist irgendwann finito.