Deserted Fear
Old-School-Death mit ein wenig Puderzucker
Special
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- All Will Fall Es wird (wieder einmal nach cineastischem Intro, das die Eisenberger aber gar nicht gebraucht hätten) gewohnt mit der Dampfwalze gestartet: Ein eingängiges, schweres Hauptriff schiebt den Midtempo-Brecher verlässlich an, die Leads spielen während Chorus und später dem Solo schon fast fröhlich auf. Ordentlicher Opener, der Lust auf mehr macht.
- An Everlasting Dawn Das Tempo wird anfangs ein wenig angezogen, man erreicht aber noch keine ICE-Geschwindigkeit. Auch hier ist der hohe Melodieanteil im Chorus vernehmbar, die Akkordfolgen bleiben anders als sonst so aus dem Death Metal gewohnt nicht bleischwer und eher traurig sondern bringen ein beschwingtes, beinahe hoffnungsvolles Gefühl herein. Das Kleinholzhäckseln wird im letzten Songdrittel aber nicht vergessen, wo man sich nochmal böse und aggressiv zeigt, gern mit Unterstützung durch harte Doublebass-Attacken.
- The Final Chapter Das Hauptriff im Verse erinnert fast ein wenig an „Bury your Dead“ vom Debüt, allerdings mehr als Referenz denn als bl0ße freche Selbstkopie. Im Chorus geht es dann wieder melodisch und ein wenig melancholisch weiter. Die typische DESERTED-FEAR-Mischung aus groovigen, heavy Riffs mit meist sehr einprägsamen Melodien im Chorus geht auch hier auf. Ideen wie das mit sehr interessanten Riffs aufspielende Outro müssen auch lobend erwähnt werden.
- Reflect the Storm Man merkt, die alte Pelle des Old-School-Death wurde ein wenig mit Puderzucker lackiert. „Reflect The Storm“ hätte sich auch auf einer alten Platte von AT THE GATES oder IN FLAMES, aber auch modernen Bands aus dem Melo-Death/Metalcore Umfeld riff-technisch gut gemacht. Hier wildert man definitiv mehr im Melo-Death und das sehr erfolgreich. Das kurze Tapping-Solo zum Schluss ist auch ein Schmankerl.
- Across the Open Sea Ein kurzes Interludium basierend auf Klavier/Synthies (?), dass es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte, das aber auch nicht störend wirkt. In Verbindung mit Nachfolger und erster Singleauskopplung „Welcome to Reality“ vielleicht dann doch ein gutes Zusammenspiel, bedenkt man besonders auch das Videothema.
- Welcome to Reality Ein wenig härter unterwegs als vorher, aber immer noch mit extrem effektivem und eingängigen Chorus gesegnet. Planierraupen-Midtempo wird auch hier (wie im gesamtem auf dem Großteil der Platte) nicht wirklich verlassen. Es wird textlich höchstwahrscheinlich auf den Umweltschutz eingegangen: „We fight back“ vernimmt man, das F-Wort kommt in den Lyrics (die mir leider nicht vorliegen) auch vor, DESERTED FEAR geben sich kämpferisch.
- Stench of Misery Die Stimmung bleibt den ganzen Song über recht bedrohlich und dunkel, dafür sorgen die Leads. Zwischendurch wird das Tempo mal ein wenig gedrosselt, aber auch hier raspelt man sich im Midtempo und Tremolo-Picking durchs Gehölz. Zu Mitte des Songs vernimmt man dann ein wenig Temposteigerung. DESERTED FEAR lassen uns wissen, dass sie „für mehr zurück kommen“ („We are coming back for more“).
- A Breathing Soul Hier geht es anfangs für dieses Album schon fast verhältnismäßig rabiat und flott her: Über groovige, wuchtige Riffs gibt es kurzweilige und äußerst effektive Twin-Leads! So auch noch nicht bei DESERTED FEAR gehört. Der Rest des Songs bleibt (Überraschung!) im groovigen Midtempo-Fahrwasser, aber die Leads spielen hier wirklich wieder fantastisch auf. Definitiv das Albumhighlight in meinen Ohren.
- Sins from the Past Eine kurzweilige und effektive Mischung aus wieder soliden Melodien, starken Riffattacken und Eingängigkeit. Aber leider keine besonderen Alleinstellungsmerkmale um sich wirklich vom Rest der Songs des Albums abzuheben.
- Scars of Wisdom Coole Rhythmik in den Riffs, die punktweise wirklich beinahe in Groove-Metal Gefilde a la PANTERA oder LAMB OF GOD kommen, aber immer noch eine gewisse Dunkelheit aufweisen. Ein cooler melodischer Midtempoteil, in dem es stimmungsmäßig ein wenig aufklärt und wieder die Leads glänzen können. Zweites Albumhighlight gefunden.
- Die in Vain (Bonustrack) Dieser Bonustrack geht definitiv im Gegensatz zum Rest des Albums ein wenig mehr in Richtung Oldschool-Death Metal und erinnert mich mehr an die Erstwerke von DESERTED FEAR. Tempomäßig beinahe der langsamste Track des Albums. Trotzdem kommt auch hier die Melodie nicht zu kurz. Auch Herr Mengs zeigt nun in kurzen Doublebass-Ausbrüchen, was er auf dem Kasten hat, wenn man ihn denn von der Leine lässt.
- Tear of my Throne (re-recorded) Diese Neuaufnahme eines unveröffentlichten Demo-Tracks zeigt dann ebenfalls die alte Seite DESERTED FEARs: Der wohl aggressivste und schnellste Song auf diesem Album, neben Blasts und fixer Doublebass sind auch die Riffs hier wesentlich schärfer und angriffslustiger, allerdings auch etwas stumpfer und weniger raffiniert arrangiert wie die neuen Songs. Welche Seite der Thüringer man bevorzugt, ist wohl Geschmackssache.
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23.12.2018
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Band | |
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Stile | Melodic Death Metal, Old School Death Metal |
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