Der Weg Einer Freiheit
Studiobericht zu Unstille
Special
2011 war ein überaus ereignisreiches Jahr für uns und trotz der erst im Juli erschienenen EP haben wir natürlich jede freie Minute genutzt, um uns am Songwriting von neuem Material auszutoben. Gegen Oktober/November wurden das letzte Riff für das neue Album geschrieben und die fertigen Songs nach und nach vorproduziert, um sich einen groben Gesamteindruck zu verschaffen und mit den wie immer etwas verspäteten Texten zu starten. Nachdem der Großteil der Lyrics Form angenommen hatte und die Songs ausgefeilt waren, wurde für den kommenden Februar ein Termin im Tonstudio Würzburg ausgemacht, um das neue Album „Unstille“ zu verewigen.
Am Sonntag, den 19. Feburar, einen Tag vor dem eigentlichen Beginn der Aufnahmen, statteten Tobias (Drums) und ich dem Studio schon einmal einen kurzen Besuch ab, um das Schlagzeug zwecks Aklimatisierung in den Aufnahmeraum zu stellen. Nach einem kurzen Plausch mit Studiobesitzer Jürgen ging es nochmal auf einen kleinen Spaziergang durch die Würzburger Innenstadt, die uns aber schnell wieder Richtung Heimat flüchten lies, da dort der Fasching in vollem Gange war, der hier in nüchternem Zustand nicht wirklich zu ertragen ist. Auf dem Weg nach Hause noch schnell was zu Essen reingejagt und anschließend die letzten Vorbereitungen für den Folgetag getroffen, neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu.
Im Laufe des Montagvormittags kamen wir wieder im Studio an, wo wir erst einmal Chris Heck begrüßten, der uns an diesem Tag mit der Kamera begleiten sollte und das kleine, aber feine Studiovideo gebastelt hat, welches sich in diesem Bericht findet. Wir bauten zusammen mit Jürgen das Drumkit auf, mikrofonierten das Ganze und, nachdem alles seinen Platz hatte und der Workflow für die Aufnahmen hergestellt war, ging es gegen Mittag/Nachmittag mit dem ersten Take los. Ein paar anfängliche Schwierigkeiten mit dem Monitorsound für Tobias haben wir glücklicherweise schnell in den Griff bekommen und so war bis zum Abend auch schon der erste Song („Lichtmensch“) fertig.
Am nächsten Tag mehr oder weniger ausgeschlafen, ging es gleich weiter. Jürgen lies uns von nun an alleine in seinem Studio arbeiten und wir machten uns direkt an den längsten, schnellsten und wohl schwierigsten Song: „Zeichen“ eröffnet das Album und hat Tobias so ziemlich alles abverlangt, weshalb heute leider auch kein weiterer Song mehr möglich war. Aber halb so wild, bei über 12 Minuten Spielzeit ist das verständlich, wir gönnten ihm eine wohlverdiente Pause und haben uns schon am frühen Abend wieder auf den Weg nach Hause gemacht.
Mittwoch war wohl der produktivste Tag: heute gingen glatte drei Songs vom Band („Nachtsam“, „Vergängnis“ und „Zerfall“), es rollte einfach. Der musikalischen Betätigung nicht genug haben wir uns Abends zu Hause noch ein bisschen auf dem Akkordeon probiert und Tobias beschloss gleich, das gute Stück später mit zu sich in den Schwarzwald zu nehmen, um darauf für seine Irish Folk Band zu üben.
Zwei Songs lagen am Donnerstag nun noch vor uns („Zu Grunde“ und ein noch geheimer Bonustrack…) und auch heute lief alles reibungslos, wodurch wir schon am frühen Nachmittag den letzten Take und somit alle Songs für das Album im Kasten hatten. Alles noch einmal akribisch durchgecheckt und anschließend für gut befunden, wussten wir nichts besseres mit der restlichen Zeit anzufangen als in ein paar ältere Songs auf meiner externen Festplatte reinzuhören, die es bisher auf keine Veröffentlichung geschafft haben. Dabei blieben wir an einem kurzen Instrumental hängen, das vor ca. drei Jahren während den Arbeiten am Debütalbum entstanden ist. Wir hörten uns genauer in das Stück hinein und beschlossen kurzerhand es als zusätzlichen Song noch mit aufzunehmen. Wann und wie dieser zu hören sein wird, bleibt noch abzuwarten…
Nachdem wir nun wirklich am Ende unserer Zeit angekommen waren, hörten wir uns noch ein weiteres, letztes Mal durch alle Songs, um eventuelle Fehler auszubessern – sicher ist sicher. Erfreulicherweise sind wir auf keinerlei Unreinheiten mehr gestoßen, was schlussendlich den Abbau des Schlagzeuges und unseren Abschied aus dem Studio bedeutete – vorerst.
Nun ging es mit den Schlagzeugspuren nämlich erst einmal nach Hause, wo die Gitarren- und Bassaufnahmen stattfanden, bevor wir für den Gesang noch einmal das Studio enterten. Hin und wieder wurde mal ein Tag Pause eingelegt, um den Ohren etwas Erholung zu gönnen, aber alles in allem liefen auch die weiteren Aufnahmen gut von der Hand, womit das instrumentale Gerüst gegen Anfang März fertiggestellt war und die ersten Schritte im Mixing gemacht werden konnten.
Ein paar Tage später war Tobias Nr. 2 mit dem Gesang an der Reihe, schrie sich durch vier intensive Sessions bis wir schlussendlich am Montag, den 9. März, die Aufnahmen mit dem letzten Vers zu „Lichtmensch“ abgeschlossen hatten. Danach ging es wieder in heimische Gefilde, um sich dem endgültigen Mix und Mastering zu widmen. Dies war mit Abstand der schwierigste und zeitaufwändigste Part der ganzen Geschichte und zog sich über fast drei Wochen. Nach unzähligen Durchläufen auf der Heimanlage, im Auto, Laptop, Handy, unter der Dusche usw. war aber auch der letzte Schritt getan und wir konnten am 29. März stolz das fertige Master in unseren Händen halten.
Damit wären wir auch schon am Ende dieses Berichts angelangt und hoffen, wir konnten euch einen kleinen Einblick in den Entstehungsprozess unseres Albums gewähren. Das Master sollte mittlerweile schon im Presswerk angekommen sein, damit „Unstille“ auch pünktlich für euch zum 29. Juni in den Läden steht! Danke für’s Lesen, wir sehen uns!
Nikita, Tobias, Tobias Nr. 2