Der metal.de-Adventskalender
Die 100 besten Alben des Jahres
Special
Platz 52: TANITH – In Another Time
Angestaubter Rock erfreut sich nach wie vor hoher Beliebtheit, wird aber oft in die gleiche Richtung gelenkt. TANITH scheinen auf den ersten Hör in besagte Kerbe schlagen zu wollen, biegen kurz vorher aber ab. Kein aufdringlicher Okkultismus, keine cheesy Psychedelik, keine Hammondorgel, die alles zukleistert: Es rockt – schlicht und einfach. SATAN-Gitarrist Russ Tippins zeigt im gesanglichen Tandem mit Cindy Maynard und mit einer reichlich begeisterungsfähigen Band einfach nur stil- und schwungvoll, wie lässiger Retro-Rock mit Fantasy-Anleihen im Hier und Jetzt zu klingen hat. Garantiert dudelfrei.
Platz 51: ROTTING CHRIST – The Heretics
ROTTING CHRIST brauchten sich für die nötige Inspiration nicht weit von den kreativen Ufern von „Rituals“ zu entfernen. „The Heretics“ zeigt die Band trotz marginaler, stilistischer Wandlung abwechslungsreich und frisch. In den oft so schwammig titulierten Topf „Dark Metal“ wandert wieder einmal eine Menge rein, hauptsächlich melodische Elemente aus Black und Death. Die Würze bestehend aus Doom-, Gothic- und Prog-Elementen verfeinert das Süppchen dann, das uns ROTTING CHRIST einmal mehr geschmackssicher kredenzen.
Platz 50: MAYHEM – Daemon
Die berüchtigten MAYHEM kennt man nicht nur als eine der Schlüsselfiguren in einem der dunkleren Kapitel der Metal-Geschichte, sondern auch als wandlungsfähige, einflussreiche Vorreiter des Black Metal. In unveränderter „Esoteric Warfare“-Besetzung zurückgekehrt lassen sie heuer den „Daemon“ wüten. Hitzige Riffattacken beschwören einen höllischen Sound herauf, während sich MAYHEM in Sachen Songwriting (endlich) mal wieder auf Altbewährtes verlassen. Statt sich in Experimenten, die mal mehr, mal weniger übers Ziel hinaus schießen, zu verhaspeln, liefern die legendären Norweger schlicht und ergreifend ein großes Black-Metal-Album ab.
Platz 49: DESTRUCTION – Born To Perish
DESTRUCTION haben scheinbar bei einigen ihrer Fans zuletzt eher den Eindruck von Altersmilde erweckt. Und so etwas kann ein Schmier natürlich gar nicht auf sich sitzen lassen. Die Folge: Das letzte Quäntchen Arschtritt fehlt „Born To Perish“ definitiv nicht mehr. Dazu haben die Herren einen guten Schluck Zielwasser getrunken und treffen mit ihren Songs endlich wieder öfter ins Schwarze, sodass DESTRUCTION durchgehend so fetzen, wie es ihr Bandname gebietet.
Platz 48: CHESLEA WOLFE – Birth Of Violence
Die Hektik des Lebens auf der Bühne zwang CHELSEA WOLFE in die selbstauferlegte Isolation. Von dort aus kehrte die US-Amerikanerin 2019 nicht mit der Sorte Musik zurück, die man nach den vergleichsweise metallischen Werken „Abyss“ und „Hiss Spun“ erwartet hätte. Stattdessen geht es zurück zu den Folk-Wurzeln, die jedoch nicht mit dem Vintage-Charme des Debüts ausgestattet worden sind, sondern sich herausgeputzt und fast soundtrackartig wuchtig präsentieren. „Birth Of Violence“ ist ein intimes Statement gekleidet in ein von akustischer Gitarre und Klavier dominiertes, schickes Gewand, das sich CHELSEA WOLFE im Rahmen ihres Rückzuges in die Heimat übergestreift hat.
Platz 47: ENTOMBED A.D. – Bowels Of The Earth
Zwei Gitarren im Metal sind sicher nichts neues, aber für ENTOMBED A.D. hat sich durch die feste Aufnahme von Guilherme Miranda, der bislang „nur“ Live-Unterstützung lieferte, einiges geändert. Mit zwei Gitarren sägt es sich halt besser durch das schwedische Unterholz. Ändert natürlich nichts an dem Signatursound, den ENTOMBED A.D. auch anno 2019 aufs Parkett zaubern – frisch und zweistimmig aus dem Ärmel geschüttelt und doch ikonisch ohne Ende.
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Tolle Sache das mit dem Adventskalender, aber das es so inkonsequent gehandhabt wird nervt schon sehr. Wenigstens am Ende des Tages, sollte das jeweilige Türchen zur Verfügung stehen, das sollte doch wohl machbar sein. Wenn nicht, dann lasst es doch einfach bleiben.
War es doch bis jetzt.
Für Leute die um 5 Uhr raus müssen endet der Tag vor 22 Uhr. Bei mir ist das zumindest so
Schon abgefahren was 2019 für ein geiles Metal-Jahr war, so sehr hat mein Geldbeutel lange nicht mehr gelitten und dieser Adventskalender belegt das mal wieder. Dabei sind einige meiner persönlichen Highlight noch nicht mal mit dabei.
Ein Freund fragte mich vor kurzem nach meinen liebsten 10 Platten von 2019.
Ich komm so grade mit 20 hin und da fällt wirklich gutes hinten runter. Reihenfolge ist mir auch unmöglich. Ich vergleich aber auch ungern Platten aus unterschiedlichen Genres miteinander.
2019 war unbestreitbar überdurchschnittlich solide. Was jetzt aber wirklich Alben für die einsame Insel sind, muss sich die nächsten Jahre herausstellen. Ich bin mit Anfangsbewertungen teilweise zu euphorisch, aber der Trend zu grundsätzlich mehr Qualität darf gerne weitergehen.
Platten aus unterschiedlichen Genres zu vergleichen ist ja auch offensichtlich Schwachsinn. Wie soll ich jetzt sagen, ob die letzte Chelsea Wolfe oder TGOO besser ist..?
Nili! Reflexion und Geschmack in einem Satz!? Was‘ da los!?
Wie gesagt: Ich hab’so meine lichten Momente..
Holla!
Eure Nummer 1 überrascht mich dann doch. Zwar habe ich die Platte schon schmerzlich vermisst, dass sie die Pole holt, hab ich dann aber doch nicht gedacht. Schick!
Bin ich zu doof um das Album zu sehen? Welches!? 😂
Zweifelsohne sind Platz eins bis drei großartige Werke, welche bei mir auch mindestens in die Top 10 gekommen wären.
Über die Reihenfolge könnte man natürlich hier und da streiten, das ist aber einfach auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Welche Alben ich 2019 noch sehr empfehlenswert finde sind:
Verheerer mit Monolith
Totenwache mit der Schwarze Hort
Sun Worship mit Emanations of Desolation
Panzerfaust – The Suns of Perdition
Denial of God – The Hallow Mass
Ich merk grad es sind doch mehr Alben als gedacht die hier nicht erwähnt wurden. Die liste könnte man noch ewig fortführen. Vielleicht komm ich später noch dazu… frohe Festtage
Ich habe gerade, du wie ich bin (Punsch!!!), der schwarze Horst gelesen. Danke für den Lacher.
Korrektur: dun
Natürlich kann man nicht mit jeder Platzierung einverstanden sein und wirklich wichtig ist das ja auch nicht, aber dass TGOO ein Siegertreppchen ergattern konnten, finde ich gut.