Der metal.de-Adventskalender
Die 100 besten Alben des Jahres
Special
Platz 80: OPETH – In Cauda Venenum
OPETH haben es sich in ihrer Retro-Prog-Komfortzone gemütlich gemacht und rücken auch mit „In Cauda Venenum“ nicht aus dieser heraus. Dennoch bleibt die subtile Düsternis erhalten, die ein OPETH-Album so magisch erscheinen lässt. Und dazu gibt es das Album in gleich zwei Sprachversionen – und wer die Schweden schon immer mal auf Albumlänge in ihrer Muttersprache erleben wollte, findet hier genau das Richtige.
Platz 79: SACRED REICH – Awakening
Die alten Thrash-Haudegen SACRED REICH wirken mit „Awakening“ wahrhaftig aufgeweckt: Ziemlich trocken, kurz aber knackig und wie selbstverständlich knallen einem die Herren ein paar abwechslungsreiche Nummern um die Ohren. SACRED REICH zeigen dabei eine Menge Facetten: flott und heavy, melodisch und aggressiv, klassisch und modern. Und das klingt wie aus einem Guss, ohne Nostalgiekeule, ohne Augenzwinker, ohne Bullshit.
Platz 78: NAILED TO OBSCURITY – Black Frost
Ein Wechsel zu einem Labelriesen, im Falle von NAILED TO OBSCURITY zu Nuclear Blast, ist nicht selten eine „Make It Or Break It“-Situation. Doch die Niedersachsen liefern mit „Black Frost“ keine Bruchlandung. Sie liefern stattdessen ein Album wie eine Einheit, das von allem ein bisschen mehr bietet: mehr Experimentierfreude, mehr Atmosphäre, mehr Melancholie, mehr Doom und mehr KATATONIA. Nur die Härte haben NAILED TO OBSCURITY im Interesse der intensiven Stimmung auf „Black Frost“ etwas zurückgefahren. Das Ergebnis: Ein melancholisches, melodisches Death-Doom-Highlight.
Platz 77: AMON AMARTH – Berserker
Zum elften Mal in voller Länge heißt es nun: Äxte frisieren und Bärte schärfen! Denn AMON AMARTH lassen den „Berserker“ auf euch los und bitten zum elften Mal in voller Länge zum Melodic-Death-Metal-Stelldichein, garniert mit mehr Wikingerromantik, als man sich in seinen kühnsten Träumen wünschen kann. Abnutzungserscheinungen? Pah, Axt auf Omme schmeckt hier immer noch gut wie eh und je. Johan Hegg röhrt wie eine Eins und die Riffs zeugen von aufgedunsenen Wikingermuckis. Mehr braucht’s bei den Schweden auch nicht.
Fun fact: Wenn man unsere Wertungen von AMON AMARTHs und ASENLUTs jeweiligen, in Sachen Coverartwork verblüffend (geradezu verdächtig) ähnlich aussehenden „Berserkern“ zusammennehmen würde, käme man übrigens bei einer glatten 10 heraus. Aber das nur so am Rande. Ob eine tatsächliche Zusammenführung am Ende gesund für uns alle wäre, steht ohnehin auf einem anderen Blatt…
Platz 76: AVANTASIA – Moonglow
Tobias Sammet hatte die initiale Idee für seine mit gewaltiger Starpower aufgepeppte Metal-Oper-Spielweise AVANTASIA 1999. Zwanzig Jahre später und drei Jahre nach dem Vorgänger „Ghostlights“ belohnt er sich selbst und seine Fans mit „Moonglow“, einem der reifesten Werke aus dem Hause Sammet, auf dem ein Magic Moment den nächsten jagt.
Platz 75: BELZEBUBS – Pantheon Of The Nightside Gods
Cartoon-Figuren machen stimmungsvollen, symphonischen und abwechslungsreichen Black Metal mit Dan Swanö an den Reglern. Den Satz muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Natürlich erregen die aus den Comic-Strips von JP Ahonen stammenden BELZEBUBS schon allein durch ihr gezeichnetes Äußeres Aufsehen. Wäre ja ein Jammer, wenn die Musik hinter „Pantheon Of The Nightside Gods“ da nicht mithalten könnte. Zum Glück liefern BELZEBUBS auch musikalisch ausgezeichnete Schwarzkunst.
Platz 74: MEMORIAM – Requiem For Mankind
MEMORIAM können einfach nicht vor der Tatsache weglaufen, dass in ihnen BOLT THROWER-DNA steckt und sie damit in den Spuren des ikonischen Todeblei-Panzers fahren. Davon profitiert „Requiem For Mankind“ jedoch ungemein, denn die Platte ist ein Reigen bis zum Rand gefüllt mit Death Metal der alten Schule, der natürlich nach Blut, Schweiß, BOLT THROWER, aber auch nach zahlreichen anderen Querverweisen schmeckt. Und der britische Panzer hinterlässt nach getaner Arbeit – wie sollte es anders sein – nur noch Staub und Asche.
Platz 73: XAON – Solipsis
Eine Kombination zum vermeintlichen Weglaufen: Death Metal, Power Metal und ’ne Portion orchestraler Pomp obendrauf. Doch der schaurig schöne Gruselschmusel bleibt aus, denn mit der Richtigen Würze und einem geschickten Händchen für diese wilde Mischung werfen XAON das alles in einen Topf, schmeißen den Herd an und rühren kräftig um. Heraus kommt „Solipsis“, ein wahrer, geschmacklich explosiver Festschmaus für die Ohren.
Platz 72: COUNTERPARTS – Nothing Left To Love
Also wirklich: Nichts mehr da zum Lieben? Ihr wiederlegt euch selbst, werte COUNTERPARTS! „Nothing Left To Love“ zeigt die kanadischen (Post-)Hardcore-Heroen tief in den Selbstzweifeln des Brendan Murphy versunken – und doch gerade deshalb so voller Stärke strahlend. Da möchte man sich gleich dazu gesellen und sich mit den Jungs zusammen im Elend suhlen. Geteiltes Leid ist schließlich doppeltes Leid. Und damit im Sinne von „Nothing Left To Love“ gleichbedeutend mit doppelter Freude.
Platz 71: SANHEDRIN – The Poisoner
„The Poisoner“ schließt qualitativ an den Vorgänger „A Funeral For The World“ an. Der ruppige Charme von SANHEDRIN ist zwar an einigen Stellen etwas glatter gebügelt worden, im Kern aber noch vorhanden. Die US-Amerikaner entwickeln sich weiter und präsentieren sich etwas aufgeräumter und reifer – und verleihen dem guten alten US-Metal ein modernes, hübsches Gesicht, das sich doch mal sehen lassen kann.
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Tolle Sache das mit dem Adventskalender, aber das es so inkonsequent gehandhabt wird nervt schon sehr. Wenigstens am Ende des Tages, sollte das jeweilige Türchen zur Verfügung stehen, das sollte doch wohl machbar sein. Wenn nicht, dann lasst es doch einfach bleiben.
War es doch bis jetzt.
Für Leute die um 5 Uhr raus müssen endet der Tag vor 22 Uhr. Bei mir ist das zumindest so
Schon abgefahren was 2019 für ein geiles Metal-Jahr war, so sehr hat mein Geldbeutel lange nicht mehr gelitten und dieser Adventskalender belegt das mal wieder. Dabei sind einige meiner persönlichen Highlight noch nicht mal mit dabei.
Ein Freund fragte mich vor kurzem nach meinen liebsten 10 Platten von 2019.
Ich komm so grade mit 20 hin und da fällt wirklich gutes hinten runter. Reihenfolge ist mir auch unmöglich. Ich vergleich aber auch ungern Platten aus unterschiedlichen Genres miteinander.
2019 war unbestreitbar überdurchschnittlich solide. Was jetzt aber wirklich Alben für die einsame Insel sind, muss sich die nächsten Jahre herausstellen. Ich bin mit Anfangsbewertungen teilweise zu euphorisch, aber der Trend zu grundsätzlich mehr Qualität darf gerne weitergehen.
Platten aus unterschiedlichen Genres zu vergleichen ist ja auch offensichtlich Schwachsinn. Wie soll ich jetzt sagen, ob die letzte Chelsea Wolfe oder TGOO besser ist..?
Nili! Reflexion und Geschmack in einem Satz!? Was‘ da los!?
Wie gesagt: Ich hab’so meine lichten Momente..
Holla!
Eure Nummer 1 überrascht mich dann doch. Zwar habe ich die Platte schon schmerzlich vermisst, dass sie die Pole holt, hab ich dann aber doch nicht gedacht. Schick!
Bin ich zu doof um das Album zu sehen? Welches!? 😂
Zweifelsohne sind Platz eins bis drei großartige Werke, welche bei mir auch mindestens in die Top 10 gekommen wären.
Über die Reihenfolge könnte man natürlich hier und da streiten, das ist aber einfach auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Welche Alben ich 2019 noch sehr empfehlenswert finde sind:
Verheerer mit Monolith
Totenwache mit der Schwarze Hort
Sun Worship mit Emanations of Desolation
Panzerfaust – The Suns of Perdition
Denial of God – The Hallow Mass
Ich merk grad es sind doch mehr Alben als gedacht die hier nicht erwähnt wurden. Die liste könnte man noch ewig fortführen. Vielleicht komm ich später noch dazu… frohe Festtage
Ich habe gerade, du wie ich bin (Punsch!!!), der schwarze Horst gelesen. Danke für den Lacher.
Korrektur: dun
Natürlich kann man nicht mit jeder Platzierung einverstanden sein und wirklich wichtig ist das ja auch nicht, aber dass TGOO ein Siegertreppchen ergattern konnten, finde ich gut.