Der metal.de-Adventskalender
Die 100 besten Alben des Jahres
Special
Platz 28: CULT OF LUNA – A Dawn To Fear
Das Schöne am Post-Metal ist ja, dass er an sich keine allzu strikt festgelegte Form hat und daher in sämtlichen Richtungen kreativen Freiraum bietet. Dennoch erkennt man die Handschrift von Genreflaggschiffen wie eben CULT OF LUNA unter tausenden heraus, da ihre Duftmarke doch eine wegweisende ist. Entsprechend selbstbewusst können die Schweden mit „A Dawn To Fear“ auch einfach mal gegen den Strich deklarieren, zur Abwechslung mal kein Konzeptalbum aufgenommen zu haben – und damit sogar durchkommen. Denn CULT OF LUNA leben den Post-Metal. Man sieht ihn natürlich nicht, aber man kann ihn deutlich spüren. Egal ob mit Konzept, oder ohne.
Platz 27: ALCEST – Spiritual Instinct
Nachdem sich ALCEST auf „Kodama“ zuletzt noch etwas eingängiger präsentierten und damit dem ein oder anderen Fan sauer (oder auch: süß) aufstießen, lassen die Franzosen mit „Spiritual Instinct“ wieder einen Hauch ihrer eigenen, ruppigeren Wurzeln erkennen, ohne gleich mit der Retro-Fahne zu wehen. Dass man sich dabei im eigenen Klangkosmos bewegt, versteht sich natürlich von selbst, weshalb sich ALCEST musikalisch zwar durchaus fortbewegen, ihre Duftmarke dabei jedoch nicht ablegen. Man lernt über das musikalische Selbst eben nie aus…
Platz 26: CLOAK – The Burning Dawn
Frostige Riffs funktionieren auch, wenn sie in der prallen Sonne gezockt werden, die man unter anderem im US-amerikanischen Staat Georgia zu spüren bekommt. CLOAK demonstrierten das bereits eindrücklich auf ihrem Debüt „To Venomous Depths“ und setzen dies nun auf „The Burning Dawn“ fort. Dabei beweisen die US-Amerikaner stets den richtigen Riecher, um die Mischung aus Finsternis und Härte ausgewogen und spannend zu halten. Ein rockiger Anstrich sorgt zudem für die nötige Spritzigkeit, um „The Burning Dawn“ auch langfristig in der Anlage rotieren zu lassen.
Platz 25: EVERGREY – The Atlantic
Man kann natürlich wild darüber philosophieren, ob EVERGREY jemals echt progressiv gewesen sind, oder ob sie nicht doch schon immer eher eine unter unglücklichen Umständen wider besseren Wissens (oder gar in Ermangelung an demselben) fehletikettierte Power-Metal-Kapelle mit Hang zu düsteren Melodien gewesen sind. Oder man kann die Schubladen einfach mal Schubladen sein lassen und ihre Alben – aktuell „The Atlantic“ – einfach nur mit allen Sinnen genießen. Auch wenn die Band um Tom S. Englund hier einige ihrer komplexeren Nummern abliefern, bleiben sich EVERGREY doch dahingehend treu, dass man sich am Ende einfach nur von der wunderbaren, düsteren Stimmung treiben lassen kann.
Platz 24: DREAM THEATER – Distance Over Time
Mittlerweile ist der Status der ewigen Perfektion seitens der New Yorker DREAM THEATER auch nur noch ein Mythos aus der Vergangenheit, der sich spätestens mit dem selbstbetitelten Album verflüchtigt hat. Daher legen die Herren um James LaBrie und John Petrucci mit „Distance Over Time“ zur Abwechslung mal Werk vor, das im Gegensatz zur etwas verunglückten weil vollkommen überzuckerten und überambitionierten Rockoper „The Astonishing“ eine erfrischend ungezwungene, überraschende Bescheidenheit des Traumtheaters aufzeigt. Das Ergebnis ist eindeutig: Endlich macht es wieder richtig Spaß, DREAM THEATER beim Frickeln zuzuhören.
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Tolle Sache das mit dem Adventskalender, aber das es so inkonsequent gehandhabt wird nervt schon sehr. Wenigstens am Ende des Tages, sollte das jeweilige Türchen zur Verfügung stehen, das sollte doch wohl machbar sein. Wenn nicht, dann lasst es doch einfach bleiben.
War es doch bis jetzt.
Für Leute die um 5 Uhr raus müssen endet der Tag vor 22 Uhr. Bei mir ist das zumindest so
Schon abgefahren was 2019 für ein geiles Metal-Jahr war, so sehr hat mein Geldbeutel lange nicht mehr gelitten und dieser Adventskalender belegt das mal wieder. Dabei sind einige meiner persönlichen Highlight noch nicht mal mit dabei.
Ein Freund fragte mich vor kurzem nach meinen liebsten 10 Platten von 2019.
Ich komm so grade mit 20 hin und da fällt wirklich gutes hinten runter. Reihenfolge ist mir auch unmöglich. Ich vergleich aber auch ungern Platten aus unterschiedlichen Genres miteinander.
2019 war unbestreitbar überdurchschnittlich solide. Was jetzt aber wirklich Alben für die einsame Insel sind, muss sich die nächsten Jahre herausstellen. Ich bin mit Anfangsbewertungen teilweise zu euphorisch, aber der Trend zu grundsätzlich mehr Qualität darf gerne weitergehen.
Platten aus unterschiedlichen Genres zu vergleichen ist ja auch offensichtlich Schwachsinn. Wie soll ich jetzt sagen, ob die letzte Chelsea Wolfe oder TGOO besser ist..?
Nili! Reflexion und Geschmack in einem Satz!? Was‘ da los!?
Wie gesagt: Ich hab’so meine lichten Momente..
Holla!
Eure Nummer 1 überrascht mich dann doch. Zwar habe ich die Platte schon schmerzlich vermisst, dass sie die Pole holt, hab ich dann aber doch nicht gedacht. Schick!
Bin ich zu doof um das Album zu sehen? Welches!? 😂
Zweifelsohne sind Platz eins bis drei großartige Werke, welche bei mir auch mindestens in die Top 10 gekommen wären.
Über die Reihenfolge könnte man natürlich hier und da streiten, das ist aber einfach auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Welche Alben ich 2019 noch sehr empfehlenswert finde sind:
Verheerer mit Monolith
Totenwache mit der Schwarze Hort
Sun Worship mit Emanations of Desolation
Panzerfaust – The Suns of Perdition
Denial of God – The Hallow Mass
Ich merk grad es sind doch mehr Alben als gedacht die hier nicht erwähnt wurden. Die liste könnte man noch ewig fortführen. Vielleicht komm ich später noch dazu… frohe Festtage
Ich habe gerade, du wie ich bin (Punsch!!!), der schwarze Horst gelesen. Danke für den Lacher.
Korrektur: dun
Natürlich kann man nicht mit jeder Platzierung einverstanden sein und wirklich wichtig ist das ja auch nicht, aber dass TGOO ein Siegertreppchen ergattern konnten, finde ich gut.