Der große Monatsrückblick
Die Highlights und Gurken im März 2015

Special

Der große Monatsrückblick

Versprochen ist versprochen…

… und wird auch nicht gebrochen“ – das ist zugegebenermaßen eine syntaktische Vollkatastrophe, und als Spruch ist es ebenso aufgeblasen wie die Lippen einer gewissen Gina-Lisa L., die dem einen oder anderen noch von einer derbe schlechten Fernsehsend… egal: Meine lieben Kollegen Jan Wischkowski und Stephan Möller haben mich letzten Monat rührend vertreten und dabei einige Interna ausgeplaudert, die natürlich für immer in den Geheimarchiven der NSA bleiben sollten, und das Versprechen abgegeben, dass ich dieses Mal wieder am Start sein würde – here we go!

Viel mehr am Start waren in der Zwischenzeit aber meine beiden Kolleginnen Tamara Deibler und Nadine Schmidt, die offensichtlich ihren Spaß an Kampfsport à la Kickboxen und King-Fu-Pit-Moves haben – die beiden haben kurzerhand die beiden Möchtegern-Aggro-Kapellen NASTY und RISE OF THE NORTHSTAR in einem virtuellen Fight gegeneinander antreten lassen. Wer es jetzt mit der Angst zu tun bekommt: NASTY und RISE OF THE NORTHSTAR sind in echt alles ganz liebe Zeitgenossen. Tamara und Nadine übrigens auch.

Trotzdem: Manchmal muss man auch mal sagen dürfen, was Sache ist. Das hat Kollegin Nadine gemacht. Herausgekommen sind „Die 10 … Gründe, um Metallica scheiße finden zu können“. Dezent auf die Kacke gehauen? – Nö. Außerdem sind Skurrilitäten, dass Lars Ulrich für wohltätige Zwecke Schlagzeugunterricht gibt, mit keiner Silbe erwähnt. Und wie immer gilt: Wer bis zum Schluss liest, ist schlauer als der Rest.

Das gilt in ähnlicher Form auch bei NIGHTWISH: Natürlich ist Heavy Metal böse und verleitet umgehend zu Teufelsanbetung, Unzucht und Straftaten. Manchmal führt er aber auch in Bibliotheken oder zumindest Online-Bibliotheken (und wer nicht so viel Zeit hat, schaut meinetwegen in der Wikipedia nach): Wer also genau wissen möchte, wovon der Titel des neuen NIGHTWISH-Albums „Endless Forms Most Beautiful“ handelt, sollte sich mal mit einem Buch zurückziehen. Darwin heißt der Verfasser, „On the Origin of Species“ das Buch. Kann man schon mal gelesen haben. Wie man auch das neue NIGHTWISH-Album mal gehört haben kann (um geschickt auf der Zielgeraden einzubiegen). In diesem Sinne…

Eckart & metal.de

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

„Boah, ist die geil!“, schwärmte Kollege Stalling direkt nach dem ersten Hördurchgang – und an dieser spontanen ersten Einschätzung hat sich nichts geändert: „Kracher“, „Ohrwurm“, „mitreißend“ sind nur einige Schlagwörter, die in der Review zu „War Of Kings“ von EUROPE auftauchen. Scheint so, als hätten die schwedischen Hardrocker alles richtig gemacht.

 

„We love you so much our country is fucked“ lautet die Inschrift des neuen Werks aus dem Hause GOSPEED YOU! BLACK EMPEROR. Die Kanadier hatten eben schon immer ihren eigenen Kopf. Das zeigt sich auch auf dem neuen Album „‚Asunder, Sweet And Other Distress‘„: Dicht, düster, aufwühlend und ungeschönt zelebrieren die Post-Rock-Pioniere ihre Musik, was ihnen letztlich nicht nur die Höchstnote beschert, sondern den Kollegen Klug auch zu folgendem schwelgerischen Statement veranlasst: „Kaum setzt „Peasantry Or ‚Light! Inside Of Light!'“ mit lähmend-kantigem Drumbeat und dröhnenden Gitarren ein, regen sich Namen wie CRIPPLED BLACK PHOENIX oder OMEGA MASSIF im präfrontalen Cortex. Doch eigentlich täte man gut daran, sich diese Bands fürs Erste ganz schnell aus dem Kopf schlagen, denn in den folgenden vierzig Minuten werden alle nur denkbaren Assoziationen hinaus in den fernen Hudson Bay gespült und es wird wieder einmal klar, was für einen unfassbaren Einfluss diese Giganten auf alle unsere Post-irgendwas-Lieblinge hatten, haben und immer haben werden.“

Wer beim Begriff Pop-Metal nicht automatisch zusammenzuckt, sollte sich näher mit AEVERIUM aus Viersen und der CD „Break Out“ beschäftigen: Geboten wird hochklassige Genre-Kost von einer Band, die mit solchen Alben schon bald recht weit oben mitspielen könnte.

Es kommt immer mal wieder vor, dass Newcomer für eine faustdicke Überraschung sorgen – so auch im Falle der dänischen Durchstarter VOLA. Die Truppe aus Kopenhagen serviert mit „Inmazes“ einen absoluten Kracher zwischen Modern Metal, Djent und experimentellem Rock – und lässt einen großen Teil der Konkurrenz aus dem Stand hinter sich. Kollege Kostudis hatte an der Scheibe sichtbar zu knabbern: „Ich suche nun schon seit zwei Tagen nach dem Haar in der Suppe – allein, ich kann es nicht finden.“

Kollege Protzak attestiert RANGERS Debüt „Where Evil Dwells“ wie eine räudige Mischung aus „Walls Of Jericho“ und „Kill ‚Em All“ zu tönen. Ja, is‘ denn scho‘ Weihnachten? Aber da sich der Gute bislang immer geschmackssicher gezeigt hat, kaufen wir ihm den Vergleich an dieser Stelle einfach mal ab. Fakt ist jedenfalls, dass RANGER den guten alten Speed Metal wieder aufleben lassen und dabei keinerlei Kompromisse eingehen. Für Fans von S.D.I. und Konsorten heißt es hier: Lauscher aufsperren.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

Knapp zwei Jahre nach ihrem Debüt melden sich die Modern Metaller GLOOMBALL mit „The Quiet Monster“ zurück. Dabei fällt gleich zu Anfang auf, dass die Jungs rund um Frontmann Alen Ljubic wesentlich direkter, abwechslungsreicher und rauer zu Werke gehen. Ein „wahres Biest“ ist die Platte laut Rezensent Florian Hefft noch nicht – die Truppe befindet sich aber auf dem besten Weg dahin.

Stimmung versus Geschwindigkeit? HELRUNAR liefern mit „Niederkunfft“ eine schlüssige und sehr intensive Glanzleistung ab, gehen dabei aber bei Weitem nicht mehr so rasend vor wie auf den Frühwerken. Doch wenn es um eher anspruchsvollen Pagan Black Metal geht, führt eh kein Weg an HELRUNAR vorbei. Oder? Am besten mal in das vierte Studioalbum des Duos reinhören und selbst entscheiden!

Wer in den letzten Jahren nicht gerade hinterm Mond gelebt hat, dem wird der Name STEVE HACKETT wenigstens ein Begriff sein. Es handelt sich natürlich um den virtuosen Gitarristen der legendären, klassischen GENESIS-Besetzung. Mit „Wolflight“ bringt der Meister nun sein neues Solowerk an den Start – es heißt, Hackett habe sogar zeitweise unter Wölfen gelebt, um sich für die Platte Inspiration zu holen. Das Resultat beschreibt Rezensent Michael Klaas wie folgt: „STEVE HACKETT und seine Mitstreiter betätigen sich als impressionistische Landschaftsmaler und ziehen den Hörer durch musikalische Vielfalt und Schönheit in ihren Bann.“ Pflichtprgramm für Prog-Freunde!

Da ist aber jemand haarscharf an der Höchstwertung vorbeigerasselt. Nun ja, es gibt wohl Schlimmeres! Der Portugiese Nocturnus Horrendus hat mit seinem neuen Dunkelspiel „PaleMoon“ sowas von ins Schwarze getroffen! Ausfälle? Gibt es nicht. Hits? Die sind vorhanden, hört euch allein den Übersong „Under Beastcraft“ an: welch eine Melange aus Blackened Thrash mit Death-Orientierung und traditionellem Black Metal! Reinhören sollte man allein schon aufgrund der stimmlichen Höchstleitung des Alleinunterhalters – diese Energie, aufwühlend, eindringlich, großartig. So wie das gesamte Album, das am Ende des Jahres sicherlich mitkrächzen wird, wenn es um die Top-Veröffentlichungen im Schwarzwurzelbereich geht.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

„Keine Zeit! Keine Zeit! KEINE ZEIT!“ TERVEET KÄDET trümmern sich auf „Lapin Helvetti“ in knapp 21 Minuten durch 18 Songs und geben dabei eine dermaßen gute Figur ab, dass man am Ende lediglich ein zustimmendes „Perrrrkele“ über die Lippen bekommt.

Ein weiteres hörenswertes Debüt legen die Griechen von SACRAL RAGE mit „Illusions In Infinite Void“ vor. Vielfalt wird hier groß geschrieben und so findet Kollege Spuren von KING DIAMOND über frühe ANNIHILATOR, bis hin zu RUSH im Sound von SACRAL RAGE. Die Basis bildet hier der US Metal, vor dem sich das Quartett tief verbeugt. Klingt Interessant? Dann reinhören.

Eines der wohl sehnsüchtig erwarteten Releases im März war die neue Scheibe der englischen Modern-Metal-Formation WHILE SHE SLEEPS. Und „Brainwashed“ ist der erwartete Kracher geworden: Mit unglaublicher Energie und einem einzigartigen Sound überzeugt die Platte auf ganzer Linie. Rezensentin Nadine Schmidt fasst treffend zusammen: „WHILE SHE SLEEPS haben sich in allen Kategorien enorm verbessert – mehr Nachdruck, mehr Emotionen, mehr Substanz und mehr Bäääm!“

Manche Bands wecken schon Interesse, bevor der erste Ton gehört wurde. So auch MALADIE aus Ludwigshafen. Das Spannende: Hinter der ursprünglich als Projekt gegründeten Zusammenführung verbergen sich neun kreative Köpfe! Was das Kollektiv mit „…still…“ geschaffen hat, klingt wie eine gnadenlose, emotionsgeladene Offenlegung einer geschundenen Seele, die in dieser theatralischen Form etwas Besonderes ist. Tiefschürfend, modern und experimentell – jetzt so richtig interessiert?

Die Norweger DUNDERBEIST hauen fast im Jahrestakt Alben raus – das Besondere dabei: Jedes ist verdammt hochkarätig. Auch auf dem neuen Werk „Hyklere“ zeigt die Truppe, das ihre stilübergreifende Mixtur aus Stoner Rock, Metal und Folk bestens funktioniert. Kollege Kostudis lehnt sich in seinem Fazit recht weit aus dem Fenster und „prognostiziert der Platte einen sicheren Platz in den Bestenlisten 2015“. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten. Antesten sollten ihr „Hyklere“ aber lieber heute als morgen.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

Innerhalb der Stoner- und Sludge-Szene werden die US-Amerikaner ELDER bereits vergöttert, und der Dreier aus Boston zeigt auf seinem dritten Studioalbum „Lore“ eindrucksvoll, warum das so ist: Massige Riffs, spacige Atmosphäre, organischer Groove und ordentlich Oldschool-Attitüde machen die Scheibe zu einem absoluten Highlight der erdigen Gitarrenkunst. Kollege Kostudis meint in seinem Fazit: „‚Lore‘ bietet einen unterhaltsamen und stilübergreifenden Trip durch Doom, Prog, Metal, Stoner und Psychedelic Rock sowie Low-Fi-Geschrammel, wobei Bands wie ELECTRIC WIZARD, RED FANG, MASTODON, SLEEP und BLACK SABBATH zweifelsfrei ihre Aktien an der ganzen Angelegenheit haben. Im malerischen und mit klassischem Prog-Anstrich versehenen „Legend“ unternehmen ELDER dann sogar Ausflüge in post-rockige Sphären und bewerkstelligen diesen – eigentlich auch irgendwie naheliegenden – Genre-Spagat ebenfalls mit Bravour.“

Normalerweise müsste man THE COLD ROOM bitten, einfach mal die Heizung anzumachen. Sonst klopft ganz flink die nächste Erkältung an der Wohnungstür. Unserem Rezensenten Fabian Schneider ist bei ihrer Debüt-EP „The Cold Room“ trotzdem ganz warm ums Herz geworden – danke, Jungs!

Die Messer sollten gewetzt sein, NIGHTWISH bringen eine neues Album auf den Markt. Eigentlich gibt es an dieser Stelle nicht mehr viel zu sagen, wenn da nicht…ja, wenn da mit Floor Jansen nicht eine neue Sängerin an Bord wäre und das Album vor fesselnder Musikalität strotzen würde. Frau Wirries zieht für „Endless Forms Most Beautiful“ voller Begeisterung die 9er-Karte, und wir stimmen ihr zu. So stark waren die Finnen lange nicht mehr.

 

Wenn SOILWORK nach 20 Jahren endlich ihre erste Live-DVD auf den Markt werfen, ist es natürlich schwer, alle Phasen der Band gleichwertig zu behandeln – folglich mussten einige tolle Stücke außen vor bleiben. Warum „Live In The Heart Of Helsinki“ letztlich doch begeistert, legt Kollege Kostudis ausführlich dar.

Der März war der Monat der Höchstwertungen. Denn neben GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR und ROME konnte eine weitere Truppe die Maximalpunktzahl einstreichen: CODE servieren auf ihrem neuen Werk „mut“ eine detailverliebte, verträumte und introvertierte Interpretation vieschichtigen Post-Rocks, der die Black-Metal-Elemente vergangener Tage nur noch sachte streift. Kollege Wehmeier ist hin und weg und meint: „‚mut‘ ist Klang gewordene, introvertierte Melancholie. „mut“ ist ein Spaziergang an der Küste eines inneren Meeres. „mut“ ist das langsam aufsteigende Bewusstsein, selbst ein Sturm auf diesem inneren Meer zu sein.“

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

Progressiv, technisch, abwechslungsreich und fesselnd – das alles ist „Infinite Fields“ von IRREVERSIBLE MECHANISM. Außerdem steckt „viel Liebe in den Kompositionen“, wie Kollege Rasmus Peters findet. In seiner Rezension steckt zudem eine gewisse Liebe zur Welt des Zirkus‘ – aber lest selbst.

Wenn aktive und ehemalige Mitglieder von Bands wie OBSCURA, ABORTED, DARK FORTRESS und NECROPHAGIST gemeinsam an einer Platte werkeln, schreibt sich der geneigte Frickel-Jünger den Release-Termin natürlich dick mit Todesbleier ins Notizheftchen. Und darf sich über ein gelungenes Album freuen, wie Kollege Anton Kostudis feststellt: „The Malkuth Grimoire“ von ALKALOID bietet „durchgängig höchste Qualität und die Essenz des zeitgenössischen Death Metals in all seinen Extremen“.

Der Gesang ist gut, könnte aber besser sein? Eine Umschreibung, die man in jedem dritten Review nachlesen kann. Wenn allerdings, wie im Fall von PANDORIUM und deren Album „The Human Art Of Depression“, insgesamt geklotzt und nicht gekleckert wird, darf man über dieses kleine Manko gerne hinwegsehen. Findet auch Kollege Klaas, der von einem amtlichen, aber nicht leicht zu verdauenden Thrash-Brett spricht. Wer etwas Zeit erübrigen kann, sollte sie hier investieren.

Alles andere als leichte Kost ist es, die LAY SIEGE auf ihrem Debütalbum „hopeisnowhere“ präsentieren. Rezensentin Nadine Schmidt beschreibt die Kompositionen der Engländer wie folgt: „LAY SIEGE schaffen dem Hässlichen etwas Schönes abzugewinnen, überzeugen den Hörer von Song zu Song mehr.“hopeisnowhere“ von LAY SIEGE fühlt sich an, als müsste man sich am ersten Tag nach einer Apokalypse in seinem neuen Umfeld orientieren, sich seinen Weg durch trostlose Schutt- und Ascheberge schlagen, immer in der Hoffnung Überlebende und Verbündete zu finden. LAY SIEGE haben das Kaliber eines Endgegners, ein harter Brocken und besonders geeignet für Fans, die Herausforderungen suchen. Gewaltig!“

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

BARREN EARTH stehen für düsteren Death-Doom-Metal, haben Spaß an progressiven Songstrukturen und psychedelischen Synthesizersounds und sind überdies brillante Songschreiber – und mit Jón Aldará haben sie nun einen tollen neuen Frontmann, der den Liedern auf „On Lonely Towers“ eine ganz neue, ergreifende Note verleiht.

Man kann sich brutal oder in Nuancen weiterentwickeln. DER WEG EINER FREIHEIT haben mit „Stellar“ den zweiten Weg eingeschlagen. Das dritte Album hat die grundlegenden Fundamente des Bandsounds nicht eingerissen, hier und da aber in Form von Feinheiten neu ausgerichtet. Die Nummern klingen ausgereifter und untermalen das technische Können der Musiker mehr, überraschende Breaks und Tempowechsel setzen dabei immer wieder neue Akzente. Für unseren Kollegen Jan sind DER WEG EINER FREIHEIT live immernoch einen Tick interessanter, weil die Energie und Wucht der Stücke auf Platte nicht ganz so rüberkommen. Dennoch: Ein starkes Album, das ganz sicher begeistern wird!

RED APOLLO haben sich weiterentwickelt. Die Black-Metal-Anteile treten auf „Altruist“ etwas in den Hintergrund und schaffen Platz für die Betonung der Schwere – nicht, dass diese nicht schon vorher vorhanden gewesen wäre, aber der träge, zähe, mächtige Anteil der Vision RED APOLLOs ist auf ihrem neuen Werk noch dominanter. Hier und da besitzt die Platte zwar noch Luft nach oben, wie Rezensent Falk Wehmeier anmerkt – allerdings nörgelt der Kollege dabei auf ganz, ganz hohem Niveau.

 

Wer bei den Titeln „Nocturnus“ und „The Science of Horror“ schon anfängt zu sabbern, ist hier genau richtig: Die nagelneue CD „The Science Of Horror“ vereint beide Demos der amerikanischen Death-Metal-Legende NOCTURNUS. Unheilige Scheiße!

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

Es fällt gar nicht so leicht, das Neuwerk „A Umbra Omega“ des norwegischen Irrenhauses DØDHEIMSGARD in der eigenen Diskografie einzuordnen. Wählt man die geflügelten Worte „back to the roots“, geht man das Risiko ein, den Anhängern der ersten beiden Platten den Mund zu wässrig zu machen. Eine Verortung bei den letzten drei Veröffentlichungen würde den ersten Lebenszeichen hingehen nicht gerecht werden. Wie klingt „A Umbra Omega“ nun? Gehen wir mal ein Stück von der Musik an sich weg und konzentrieren uns indes mehr auf den Ausnahme-Künstler Yusaf Parvez. So rückt dessen Vision, atmosphärisch und musikalisch, in den Fokus des Neuwerks, und es fällt auf, dass sich nebst allem kreativen Chaos Spannungsbögen aus den schwarzmetallischen Kaskaden herausschälen, die unserem Redakteur Falk bei DØDHEIMSGARD bislang fremd waren. Ein mächtiges Album!

 

„From These Waters“ von LOCH VOSTOK ist reichlich progressiv: Da gibt es Thrash-Anleihen, teils mehrstimmige klare Gesangspassagen, schwarzmetallische Leads, treibend-jazzige Schlagzeugparts bis hin zu doomigen Passagen – und damit treffen sie den Geschmack unseres Rezensenten Falk Wehmeier voll. Voll auf die Zwölf.

Das mal vorweg: „Searching For Zero“ ist anders als alles, was die Sludge/Hardcore/Southern-Kapelle aus dem kanadischen Toronto jemals veröffentlicht hat. Hat man diese stilistische Neuausrichtung von den CANCER BATS erwartet? Eher nicht. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb ist das Neuwerk ein Brett, das Fans der Band alles andere als enttäuschen wird. Man muss aber konstatieren, dass es mit vier Weltklassesongs beginnt, dieses hohe Niveau jedoch nicht vollends halten kann.

Album Nummer dreizehn, wow! Und erneut nehmen ENSLAVED eine sprichwörtliche Häutung vor: „In Times“ streift den bisherigen musikalischen Panzer ab und präsentiert eine neue, unverbrauchte und verblüffend düstere Haut. Die Norweger vernetzen progressiven Rock, soundtrackartige Kulissen, folkloristische Einflüsse und düster-wavige Ansätze in ihrem Sound. Wie eine Reise in Herz der Finsternis, frisch und modern, aber dennoch zeitlos.

Unbedingt hinhören! – Die Highlights im März

 

Markerschütternde Melodien, eine gewaltige, unheilvolle Atmosphäre, schleppendes Tempo, ein drückender Sound: „The Hourglass“ von ATTEN ASH nimmt Euch mit auf eine unheilvolle und melancholische Reise, von der ihr noch lange träumen werdet.

GALAR haben an den Rahmenbedingungen nicht viel verändert: Die Aufnahmen fanden erneut in den Conclave & Earshot Studios in Bergen mit Produzent Bjørnar E. Nilsen statt, und das Cover-Artwork entstammt dergleichen Feder wie auf den vorherigen Veröffentlichungen. Musikalisch bleibt der Black Metal auch weiterhin die Basis, der Sound erscheint insgesamt aber vielfältiger. Was ist anders? Klassische Einflüsse und Anteile aus dem Folk/Pagan Metal wurden hochgeschraubt, außerdem agiert das einstige Duo inszwischen als Trio. Vielleicht wirken einige Stil-Brüche an manchen Songstellen zu abrupt, doch insgesamt ist „De Gjenlevende“ ein Album, das Freunde der Vorgänger gefallen sollte.

Ein Album, das sowohl intensiv als auch undankbar ist – und trotzdem gibt es die Höchstwertung für ROMEs „A Passage To Rhodesia„? Rezensent Fabian Schneider erklärt: „‚A Passage To Rhodesia‘ ist schwer verdaulich, experimentell und kein Album für die breite Masse. Dennoch ist die Musik von ROME eine interessante musikalische Erfahrung, welche voraussetzt, dass der Hörer ohne Vorurteile an sie herantritt.“ Neugierig geworden? Zurecht! Freunde gemäßigter, introvertierter Klänge sollten sich diese Platte unbedingt genauer anschauen – auch, weil sie mit hervorragenden Lyrics aufwartet.

 

Emotional Alternative Hardcore Rock – so eine Bezeichnung haben sich PATRONS mit „The Momentary Effects Of Sunlight“ wohl verdient. Und unsere Zustimmung, meint Kollege Alex Klug: In seiner Review zu „The Momentary Effects Of Sunlight“ lest Ihr, warum.

Die Gurken im März

 

Bissloser Punk ohne Power plus weitgehend eintönige und belanglose Grindcore-Songs – unseren Rezensenten Fabian Schneider können RAZORS & YACØPSÆ mit ihrer Split-EP nur kurzzeitig aus dem dämmrigen Halbschlaf wecken.

Dämliche Texte, langweilige Riffs, grottenschlechte, unmusikalische Refrains – scheint so, als hätten LICHTGESTALT auf „Motorenherz“ einen musikalischen Gruselcocktail zusammengemischt. Immerhin – beruhigt Kollege Fabian Schneider – wird das Album bei der nächsten „Trash-Party“ ein richtiger Kracher. Garantiert!

Kitschiges Cover und unbeholfene Musik … das eigentliche Dilemma: CIRCSENA verzapfen auf „A Dryad Tale“ im Grunde denselben Blödsinn wie auf der 2013er EP. Allein die Lyrik und Geschichten sind zum Teil spannend und gut umgesetzt, da es hier aber primär um Musik geht, muss man leider feststellen, dass CIRCSENA mit ihrem Album lediglich die gleichen Fehler erneut gemacht haben.

Nette Optik, jede Menge prominente Unterstützung, aber nichts dahinter. Hier hat eine durchschnittlich talentierte Band lediglich ordentlich Kohle in die Hand genommen, um damit die eigenen Schwachstellen zu verstecken. CAELESTIA liefern mit „Beneath Abyss“ letztlich nur einen Rohrkrepierer.

Top Ten: Diese Platten rotierten im März in unseren Anlagen

Alex Klug:

Anton Kostudis:

Michael Klaas:

Nadine Schmidt:

06.04.2015
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