Der große Monatsrückblick
Die Highlights im Oktober 2013
Special
Neu, heiß und fettig:
Ab sofort präsentieren wir euch regelmäßig die Album-Highlights des vergangenen Monats nochmal auf einen Blick. Den Anfang macht der Oktober 2013. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern, Durchklicken und Erstellen der Einkaufsliste!
ATLANTEAN KODEX: „The White Goddess“
ATLANTEAN KODEX setzen dem im Prinzip schon perfekten Songwriting von „The Golden Bough“ doch noch einmal die Krone auf und legen mit „The White Goddess“ das Album vor, an dem sich jede andere Band des Genres in Zukunft messen lassen muss. „The White Goddess“ ist Epic-Metal in Perfektion, der in seiner ganz eigenen Liga spielt.
DREAM THEATER: „Dream Theater“
„Dream Theater“ [ist] ein absolut starkes Album geworden […], das wohl in erster Linie die Fans der früheren Werke vollkommen zufriedenstellen wird, auch wenn man doch leichte Abstriche in Sachen „Hitdichte“ im Vergleich zu den Jahrhundertwerken „Awake“ oder „Images And Words“ in Kauf nehmen muss.
„The Paradigm Shift“ ist schon jetzt ein Klassiker von KORN und stellt die letzten Alben locker in den Schatten. Vielleicht ist es nicht übertrieben, zu sagen, dass „The Paradigm Shift“ zu den besten Releases seit Bandgründung gehört.
ODETOSUN: „Gods Forgotten Orbit“
Und ganz egal, ob es Oden an die Sonne […] oder Episoden aus einem vergessenen Orbit sind: „Gods Forgotten Orbit“ ist in erster Linie ein gelungenes Progressive Death Metal-Album, das weniger auf extreme Darbietungen als vielmehr auf nachvollziehbare Songstrukturen und Atmosphäre setzt. Richtig gut gemacht und empfehlenswert.
DEVIN TOWNSEND PROJECT: „The Retinal Circus“
Musikalischer Freigeist, Band-Tausendsassa, gefragter Produzent und Meister des Bizarren – wenn es um die ganz großen Persönlichkeiten der Metal-Szene geht, muss man Devin Townsend zweifelsfrei auf dem Zettel haben. Nicht nur hat der Kanadier mit seinen verschiedenen Projekten mittlerweile über zwanzig Platten veröffentlicht, sondern an mindestens genau so vielen als Producer oder Gastmusiker mitgewirkt. Mit seiner neuen Live-DVD „The Retinal Circus“ liefert der Prog-Metal-Guru nun einen Querschnitt seines bisherigen Tuns – verpackt in eine witzige Story und ausgestattet mit einem aufwendigen visuellen Konzept.
NIKKI SIXX: „Leben heißt Leiden. Fotographie, Musik, Kunst.“ (Buch)
Ein bereicherndes Buch, das den Künstler Nikki Sixx ein Stück näher bringt und sehr tief hinter die Fassade blicken lässt, wenn man bereit ist auch zwischen den Zeilen zu lesen. Nikki Sixx schont sich und auch den Leser nicht, entsprechend seiner Lebenserfahrung und seines Alters. Sehr empfehlenswert, natürlich für Fans von MÖTLEY CRÜE, SIXX:A.M und ganz besonders für interessierte Fotografen, die neuen Perspektiven gegenüber aufgeschlossen sind.
Alles in allem ist „Grief“ ein Album für musikalische Querdenker, die auch mal eine kleine Spur Kitsch oder Pop vertragen und die nicht unbedingt Kopfschmerzen bereitende Avantgarde brauchen, um ein vielseitiges Album mit einer unglaublichen Tiefe zu erkennen.
Mit dem atmosphärischen, emotional tiefen „Monolithe IV“ haben MONOLITHE ihren Stil weiter perfektioniert, spannender und kontrastreicher war keines ihrer bisherigen Alben. Zäh, zeitlos, massiv, monolithisch!
DEATH ANGEL: „The Dream Calls For Blood“
Wer auf Bay-Area-Thrash der alten Schule steht und es mit Innovation und Eigenständigkeit nicht so genau nimmt, der kann sicherlich an einem Teil der Songs gefallen finden. Wer sich den Titelsong, „Son Of The Morning“ oder eins bis zwei beliebige andere Songs des Albums anhört und sich danach ein bisschen mehr Variation erhofft, der dürfte allerdings enttäuscht werden.
HAIL OF BULLETS: „III The Rommel Chronicles“
HAIL OF BULLETS [ist] ein von Anfang bis Ende packendes, eingängiges, aber auch hartes und brutales Album gelungen, das wieder einmal einen Schritt weitergeht, aber den unverkennbaren, typischen Bandsound ohne Abstriche beibehält.
Es wird auf jeden Fall klar, weshalb ORCHID mittlerweile zur Spitze der heutigen Vintage-Rock-Szene gehören. Die Stücke wurden für diese Wiederveröffentlichung neu gemastert und remixed. Es gibt also jetzt keine Ausrede mehr, diese Songs nicht zu besitzen.
GEHENNA gehen einmal mehr einen Schritt nach vorne und ergründen ihren eigenen Stil ein Stückchen weiter, klingen dabei aber auch immer noch nach (neueren) GEHENNA. Das tröstet über weite Strecken darüber hinweg, dass es eben nicht nur Killer auf „Unravel“ geschafft haben – ein echtes Meisterwerk oder gar die beste Arbeit der Bands ist das siebte Album GEHENNAs aber auch nicht geworden.
SEPULTURA: „The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart“
SEPULTURA [beschreiten ein weiteres Mal] den seit „Dante XXI“ eingeschlagenen Weg, sich Alben mit konzeptionellen Hintergründen zu widmen […], man kann bei ihrem aktuellen Werk jedoch insofern von Weiterentwicklung sprechen, da der neue Dreher weniger zerfahren klingt als „A-Lex“ und – aller Heftigkeit zum Trotz – sogar auf Anhieb eingängiger wirkt als „Kairos“.
IRDORATH halten den Druck auf Albumlänge, bieten Altbewährtes frisch und ansprechend arrangiert und haben tolle Songs, die meistens zum Ende hin nochmals mächtig anziehen („Minions Of Lust“) und Gelegenheit zum euphorischen Mattenschütteln geben.
Wieder einmal gelingt es den Herren Kilmister, Campbell und Dee einen Strauß Melodien vorzulegen, der alle MOTÖRHEAD-Trademarks vereint und zu keiner Sekunde seiner 14 (!) Tracks langweilt. Lemmy beweist erneut, das er einer der besten Texter der Branche ist, Phil liefert einige großartige Gitarrensoli ab und Mikkey ist als Drummer sowieso über alle Zweifel erhaben.
MAN MUST DIE: „Peace Was Never An Option“
Ein derart gekonntes, ungezwungenes Wechselspiel hört man eigentlich nur auf Black Metal-Alben und das dürfte eines der wenigen Genres sein, die MAN MUST DIE nicht streifen. Wenn MAN MUST DIE sich jetzt nicht endlich mit Qualität durchsetzen, sich massig Herzen und Fäuste und dem Hörer Erkenntnisse erspielen, dann weiß ich auch nicht was sie noch abliefern müssen.