Der große Monatsrückblick
Die Highlights, Gurken und Skurrilitäten im Juni 2014
Special
Die Highlights – Black, Pagan, Folk und Doom Metal
Das erste Album und schon so versiert – auf ihrem Debüt „Liberation Funeral“ lassen die Bulgaren DIMHOLT keine Idee ungenutzt. Viele Tempowechsel, Death-Metal-Einflüsse sowie progressiv anmutende Arrangements sorgen zusätzlich dafür, dass „Liberation Funeral“ ein Album ist, welches sich jeder Black-Metal-Fan mal geben sollte.
Die Bandköpfe sind beide bei ENTHRONED tätig, einer der zusätzlichen Musiker bei PRO PAIN, 16 Jahre Bandgeschichte, drei Alben auf dem Buckel – klare Sache, dass man von Album Nummer vier nichts anderes erwarten kann als Qualität. Allerdings geht es auf „Nothing But The Whole“ von EMPTINESS weder räudig-satanisch wie bei ENTHRONED noch pumpend-energetisch wie bei PRO PAIN zu, sondern depressiv und alles andere als fröhlich. Unterstützt durch den eindringlichen Gesang von Sänger Phorgath zementiert die Instrumentalfraktion eine pechschwarze Scheibe, die nur gelegentlich Atempausen zulässt. Eindrucksvoll!
Tiefschwarz oder doch eher tödlich? Beides natürlich: „Relics Of Sulphur Salvation“ von VANHELGD ist ein fieser Brocken Death Metal, aber mit einer deutlichen Black-Metal-Schlagseite. Schubladen beiseite, denn das Album beeindruckt vor allem durch seine mal schleifenden, mal flirrenden Melodien und seine unbarmherzige Schlagkraft. Ein Album, das auf dem Einkaufszettel nicht fehlen darf.
MOONSORROW, FINNTROLL, ENSIFERUM – ganz schön große Namen, die unsere geschätzte Kollegin Schmidt da als Vergleiche nennt. Das aber zurecht, denn die Dänen HEIDRA lösen mit ihrem neuen Album „Awaiting Dawn“ jede Menge Kopfkino aus, sie implizieren Bilder und lassen den Hörer nicht so einfach los – große Melodien inklusive. Da ist es egal, ob das nun Pagan, Folk oder Viking Metal ist – Fakt ist, dass dieses Album in jede Sammlung gehört, in der die genannten Vergleichsbands nicht nur als Staubfänger stehen.
Kann ein Album, das von Erik Rutan auf Zwei-Zoll-Analogbändern aufgenommen wurde, denn wirklich schlecht sein? Sicherlich nicht … auch wenn GOATWHORE auf „Constricting Rage Of The Merciless“ rein musikalisch betrachtet nichts anbrennen lassen und das tun, was sie schon immer getan haben: prügeln, hämmern, Ziegen schlachten und mächtig grooven! Und etwas mehr thrashen als schwarzmetallisch dem Satan zu huldigen. Das tun sie jedoch auf einem konstant hohen Niveau, und „[i]m Endeffekt haben sich GOATWHORE eine eigene blasphemische Nische geschaffen, in der sie fröhlich rumhuren.“ Dem bleibt nichts hinzuzufügen.
War Metal ist oft einfach nur brutal, schnell und ein wenig stumpf – bei DIOCLETIAN war es seit jeher anders: keine ungestüme Raserei, sondern zielgerichtete Aggression und treffsichere Schläge in die Magengrube. Das verhält sich auch auf ihrem neuen Album „Gesundrian“ nicht anders, allerdings legen die Neuseeländer darauf noch ein Pfund drauf: Das absolute Fehlen von Kompromissbereitschaft, die schneidigen Riffs, die Variationen im Tempo, all das sorgt dafür, dass dieses Album als klares Highlight seines Genres gelten kann.
Im Hause KING OF ASGARD hat sich was verändert – nicht viel, aber merklich. Zumindest ging die Band früher epischer und komplexer zu Werke als auf dem neuen Album „Karg“, das insgesamt minimalistischer gehalten ist. Das macht jedoch nichts, denn dabei ist es KING OF ASGARD gelungen, kraftvoller, rauer, harscher, stürmischer, finsterer, aggressiver zu Werke zu gehen – und eben karger. Trotz allem eine klare Empfehlung!
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