Der große Monatsrückblick
Die Highlights, Gurken und Skurrilitäten im April 2014
Special
Die Gurken im April
Huch, was ist da denn los? Haben wir auf einmal nur noch Talente und Künstler in den CD-Regalen? Sind wir zu weich geworden? Zu freigiebig mit guten Noten? Man weiß es nicht, aber Fakt ist, dass der April nur fünf Rohrkrepierer hervorgebracht hat – so wenig wie noch nie, seitdem wir diesen Monatsrückblick machen. Die wenigen Gurken haben wir natürlich trotzdem für euch zusammengetragen:
Sich ewig wiederholende Refrains und uninspiriertes Songwriting sind Attribute, die sich die (Kuschel)Rocker von ASIA mittlerweile an Revers heften müssen. Von den früheren progressiven Elementen ist auf “Gravitas” nicht mehr viel übrig geblieben. Gepflegte Langeweile anstelle von ausgeklügelten Songs erwartet den Fan von ASIA 2014. Uninteressant.
Vielleicht sind COCHISE in Polen auch aufgrund ihres schauspielernden Frontmanns eine größere Nummer als in Resteuropa. Über die Qualität der Band und ihres dritten Albums “118” sagt das freilich nichts aus. Ein Mangel an eignen Ideen und von diversen ALICE IN CHAINS zusammengetragene Riffs machen eben noch keine gute Platte. Grunge-Allessammler greifen hier natürlich zu. Der Rest der Welt erfreut sich an gewonnener Lebenszeit.
EMPIRE OF THE SCOURGED wollen mit ihrem Album „Transcend Into Oblivion“ die festgefahrenen Grenzen des heutigen Death Metal durchbrechen – erstmal ja ein nettes Unterfangen. Wenn dann aber offensichtliche CANNIBAL CORPSE-Anleihen und zusammengewürfelt wirkende Songstrukturen das kleinere Übel sind, dann läuft was verkehrt. Das größte Übel dieses Album sind nämlich die Keyboards – wie unsere neue Kollegin Anne sagt: „Eigentlich zähle ich zu der scheinbar seltenen Rasse, die Synthies im Extreme Metal liebt, doch durch den akustischen Eindruck, dass vor dem Tonstudio jemand Kleintiere mit dem Mähdrescher überfahren hat, verderben EMPIRE OF THE SCOURGED sich jeden einzelnen Track.“
So muss Extreme Metal auf Leute wirken, die sonst nichts mit unserer Lieblingsmusik zu tun haben: unübersichtlich, völlig strukturlos, monoton. Doch auch für erfahrene Metaller bieten ESKAHTON auf „Worship Death“ lediglich matschigen Sound und nichtssagende Gitarrenmotive, wie unser Kollege Falk Wehmeier meint. Sein Fazit: „Die 44 Minuten rauschen an mir vorbei und eigentlich hätte ich in dieser Zeit auch ein Nickerchen machen können, ohne etwas zu verpassen. Nein danke.“
Depressiver Ein-Mann-Black-Metal ist ja eh nicht unbedingt für druckvollen Sound und besonders abwechslungsreiche Kompositionen bekannt – und sowas erwartet bei uns auch keiner von einem solchen Album. Auf RAVENFROSTs Debütalbum „Agonies Of The Past“ kommt aber einfach so viel zusammen: laienhafter Sound, vor allem was den Gesang angeht, kaum Atmosphäre, teilweise auch echt nicht so schöne Computerdrums, die eindrucksvoll beweisen, was ein echtes Schlagzeug für einen Unterschied machen kann. Kollege Jonas Kemme kann nur noch den Kopf schütteln: „Da helfen auch lachhafte Songtitel wie ‚What Doesn’t Kill You Makes You Weaker‘ oder die vielfach eingeschoben Keyboard-Parts nicht weiter, die sich ähnlich den Riffs häufig an Belanglosigkeit nicht übertreffen lassen.“
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