Der große Monatsrückblick
Die Highlights, Gurken und Skurrilitäten im April 2014
Special
Die Highlights – Post-Rock/-Metal, Avantgarde, Experimental, Prog
Zwei durchaus bemerkenswerte Scheiben haben ANIMALS AS LEADERS bislang unters Volk gebracht, bei denen man aber hin und wieder das Gefühl hatte, dass die Frickelei etwas die Oberhand über „den Song an sich“ gewann. Auf ihrem dritten Studiowerk „The Joy Of Motion“ korrigieren die Ausnahme-Musiker um Tosin Abasi diesen Makel – und liefern ein absolut atemberaumbendes Album ab, dass nicht nur mit technischer Brillianz, sondern auch mit guten Songs überzeugen kann. Mit Sicherheit eines der absoluten Highlights in diesem Jahr im Segment des anspruchsvollen Metals.
Mit „In A Mirror Darkly“ veröffentlichen die deutschen Progressive-Metal-Urgesteine MEKONG DELTA bereits ihr elftes Album. Von Kreativitätsprobleme wurden die Mannen um Ralf Hubert beim Songwriting nicht geplagt, so viel ist klar: Denn auch das neue Werk klingt verdammt frisch und überzeugend. Chefredakteur Eckart Maronde bilanziert entsprechend: „MEKONG DELTA haben diesmal ihre Soundmixtur besonders geschmeidig in starke Songs gepackt, und somit juckt es nach der subjektiv gesehen viel zu kurzen Spielzeit in den Fingern, die Returntaste zu drücken.“
SCRAPS OF TAPE bestätigen mit ihrem neuen Studiowerk die hohe Reputation, welche ihr Heimatland Schweden in Sachen Post-Rock genießt. Und obwohl die Herren aus dem hohen Norden bereits länger dabei sind, gelten sie hierzulande noch immer als Geheimtipp. Mit „Sjätte Vansinnet„, was übersetzt so viel bedeutet wie „Sechster Wahnsinn“, sollte sich das ändern – denn die Platte bietet hochklassige Songs mit viel Hingabe und einem erfrischend optimistischen Anstrich. Laut Kollege Anton Kostudis legen die Schweden „ein wirklich gelungenes Album vor, das bei der Endabrechnung zur Genre-Hitliste 2014 ein deutliches Wort mitreden dürfte.“
Ian Anderson ist einer der verdientesten Recken des Prog Rock. Unvergessen sind seine Geniestreiche mit JETHRO TULL. Nun liefert der nimmermüde Brite mit „Homo Erraticus“ einen neuen Folk-Prog-Leckerbissen. Darauf kredenzt der Meister ein interessantes Potpourri an Stilen und Stimmungen zwischen Rock und Folk. Kollege Colin Brinker findet entsprechend lobende Worte: „Es gelingt wirklich nicht vielen Künstlern, nach derart langer Zeit ihre Musik trotzdem frisch und unverbraucht klingen zu lassen.“ Für Prog-Rock-Freunde Pflichtprogramm!
Die Nachfolge-Band der legendären BREACH legte im April in Form einer Zwei-Track-Platte ein äußerst beklemmendes Tondokument vor. Das Trio serviert auf „V.I.T.R.I.O.L. – Purging The Tunnels“ avantgardistisch-experimentelle Klänge in Überlänge, „ein düsterer Blick in die Vergangenheit“, wie Rezensent Falk Wehmeier es formuliert. Und der Kollege liefert auch gleich eine treffliche Beschreibung für dieses Ungetüm: „weniger Song als verstörende Collage“. Nichts für schwache Nerven also.
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